PRA (Progressive Retina Atrophie)

PRA ist eine fortschreitende Sehverschlechterung, die im Endstadium immer zur Erblindung führt. Die Sinneszellen der Netzhaut stellen nach und nach ihre Funktion ein. PRA ist genetisch bedingt und nicht heilbar. Die Erkrankung vererbt sich autosomal rezessiv. Träger von nur einer Kopie des Gendefekts sind nicht betroffen.

Erste Symptome sind Nachtblindheit, später auch zunehmende Einschränkungen im Sichtfeld bei Tageslicht. Die Linse trübt sich mit der Zeit ein.
Methoden oder Medikamente die der PRA vorbeugen oder sich verlangsamen sind nicht bekannt. Beim Aussie stellt PRA eine vergleichsweise seltene Erkrankung dar, kommt aber vor.

N/N (clear)Trägt keine Kopie des Gens, der Hund ist reinerbig für das normale Gen und wird weder erkranken, noch kann er ein defektes Gen vererben.
  
N/PRCD (carrier) Trägt eine Kopie des defekten Gen, der Hund ist mischerbig. Er wird selbst nicht erkranken, kann aber eine Kopie weitervererben (50%)
  
PRCD/PRCD (affected) Trägt zwei Kopien des defekten Gen, er ist reinerbig auf den Gendefekt. Er wird erkranken und definitiv eine Kopie vererben.

 

Testmöglichkeiten:

Mit einem Gentest kann der Genotyp bezüglich PRA festgestellt werden.

Umgang mit PRA in der Zucht und im Alltag

  • Vermeidung von Verpaarungen zwischen Trägern: Um das Risiko von betroffenen Nachkommen zu minimieren, sollten Träger des PRA-Gendefekts (N/PRCD) nicht miteinander verpaart werden.
  • Priorisierung von freien Tieren in der Zucht: Tiere, die frei von dem PRA-Gendefekt sind (N/N), sollten in der Zucht priorisiert werden, um den Anteil betroffener Tiere in der Population zu reduzieren.
  • Anpassung der Lebensumgebung für betroffene Hunde: Besitzer von Hunden mit PRA sollten ihre Lebensumgebung an die sich verändernden Bedürfnisse ihres Hundes anpassen, z.B. durch:
    • Vermeidung von Stolperfallen
    • Verwendung von Kontrastmarkierungen (z.B. farbige Markierungen an Treppen)
    • Hilfe bei der Navigation (z.B. durch das Tragen einer Leine oder das Verwenden von akustischen Signalen)

Emotionale Unterstützung und Planung für die Zukunft

  • Beratung und Unterstützung: Besitzer betroffener Hunde sollten sich nicht scheuen, professionelle Beratung und Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um mit den emotionalen Auswirkungen der Erkrankung umzugehen.
  • Langfristige Planung: Eine frühzeitige Planung für die Zukunft des Hundes, einschließlich der Anpassung der Lebensumgebung und der Bereitstellung von Unterstützung, kann helfen, den Übergang in die Erblindung zu erleichtern.

Forschung und Hoffnung

  • Weitere Forschung zur PRA: Die Fortsetzung der Forschung zur PRA könnte zu neuen Erkenntnissen über die Erkrankung und potenziell zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen.
  • Stammzellenforschung und Gentherapie: Aktuelle Studien zu Stammzellen und Gentherapie bieten Hoffnung für zukünftige Behandlungsmöglichkeiten von degenerativen Augenerkrankungen wie der PRA.