Katarakt (grauer Star)

Die Katarakt stellt, im Vergleich zu anderen Augenerkrankungen, die am häufigsten vorkommende Augenerkrankung beim Aussie dar. Dabei katarakt catarakt Linsentrübunghandelt es sich um eine fortlaufende Trübung der Linse. Die Linsentrübung kann die Folge von Erkrankungen (Bsp. Zuckerkrankheit) oder Verletzungen sein, oder erblich bedingt sein.

Vererbung:
Derzeit ist die Vererbung der verschiedenen Kataraktformen noch nicht ganz geklärt. Für die häufigste Form der erblichen Katarakt (HC) ist der Erbgang bereits bekannt. Die Vererbung erfolgt autosomal dominant. Bereits eine Kopie des Gens (oft bezeichnet als ‚one copy‘, N/HC oder N/m) kann zur Erkrankung führen. Trägt ein Hund beide Kopien des Gens, ist mit einem schweren Verlauf der Krankheit zu rechnen.

 

 Mögliche Genotypen:

N/N; +/+ oder ‚clear‘ frei von HSF4, kein Träger der Mutation, dieser Hund wird nicht an dieser Form der Katarakt erkranken und kann sie auch nicht weiter geben.
N/HC; N/m; +/- oder ‚one copy‘Träger einer Kopie des mutierten Gens, der Hund kann die Kopie weiter vererben (statistisch 50% one copy, bei Verpaarung mit einem freien Hund), der Hund selbst hat ein gewisses Risiko Katarakt zu bekommen.
HC/HC; -/-, m/m, ‚affected‘ Ist auf das mutierte Gen homozygot, trägt also zwei Kopien. Er wird nur die mutierten Gene vererben und selbst mit hoher Wahrscheinlichkeit erkranken.

 

Testmöglichkeiten:
Für eine Form des grauen Stars (HC-Hereditary Cataract) ist ein Gentest möglich, der HSF4 Test. Er kann Träger identifizieren. Ein auf HSF4 freier Hund kann dennoch an Katarakt erkranken, da noch weitere Formen des grauen Stars vorkommen, für die es bisher keine Gentests gibt.

Die jährliche Augenuntersuchung beim DOK Augenarzt kann betroffene Hunde aufdecken.

Behandlungsmöglichkeiten und Prognose

  • Chirurgische Eingriffe: Bei fortgeschrittener Katarakt kann eine Operation, bei der die trübe Linse entfernt und durch eine künstliche ersetzt wird, die Sehfähigkeit wiederherstellen.
  • Medikamentöse Behandlung: In einigen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung helfen, die Symptome zu lindern, jedoch kann dies die Fortschreitung der Erkrankung nicht aufhalten.
  • Prognose: Die Prognose hängt stark von der Schwere der Katarakt und der Wirksamkeit der Behandlung ab. Bei frühzeitiger Diagnose und entsprechender Behandlung kann die Sehfähigkeit oft erhalten oder wiederhergestellt werden.

Züchterische Empfehlungen

  • Vermeidung von Verpaarungen zwischen Trägern: Um das Risiko schwerer Verläufe bei den Nachkommen zu minimieren, sollten Träger der Katarakt-Mutation (N/HC) nicht miteinander verpaart werden.
  • Priorisierung von freien Tieren in der Zucht: Tiere, die frei von der Katarakt-Mutation sind (N/N), sollten in der Zucht priorisiert werden, um den Anteil betroffener Tiere in der Population zu reduzieren.
  • Regelmäßige Gesundheitskontrollen: Regelmäßige Augenuntersuchungen bei einem DOK Augenarzt sind entscheidend, um frühzeitig Anzeichen von Katarakt zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Unterstützung für betroffene Hunde und ihre Besitzer

  • Anpassung der Lebensumgebung: Anpassungen in der Wohnung oder im Garten können helfen, das Unfallrisiko für Hunde mit eingeschränkter Sehfähigkeit zu minimieren.
  • Hilfe durch Assistenzhunde oder -geräte: In einigen Fällen können Assistenzhunde oder spezielle Geräte (z.B. Sehhunde, akustische Signalisierungen) unterstützend wirken.
  • Emotionale Unterstützung und Beratung: Besitzer betroffener Hunde sollten sich nicht scheuen, professionelle Hilfe und Beratung in Anspruch zu nehmen, um mit den emotionalen Auswirkungen der Erkrankung umzugehen.