Ein Iriskolobom ist eine angeborene Spaltmissbildung der Iris, es fehlt ein Stück und bildet daher eine kleines Loch in der Iris. Iriskolobome sollten während der ersten Welpen-Augenuntersuchung entdeckt werden. Sehr kleine Kolobome könnten unentdeckt bleiben, vor allem wenn die Pupillen geweitet sind. Iriskolobome sind im VDH zuchtausschliessend. Ein Iriskolobom hat keinen nennenswerten Effekt auf das Sehvermögen, grosse Kolobome können aber zu einer leichten Lichtempfindlichkeit führen. Früher waren Iriskolobome hauptsächlich in Double Merles bekannt. Seit die Augenuntersuchung im Welpenalter Standard geworden ist, weiss man, dass es auch blacks oder reds treffen kann. Dennoch sind es fast immer merlefarbige Hunde, die davon betroffen sind.
Testmöglichkeiten/Untersuchung:
Augenuntersuchung beim DOK. Auf ein Iriskolobom muss vor dem dilatieren (weit stellen) der Pupillen geschaut werden!
Vererbung:
Ist noch nicht abschliessend geklärt. Einerseits wird von einer Entwicklungsstörung während der Embyonalphase gesprochen (durch sekundärfaktoren ausgelöst), andererseits scheint es in einigen Linien eine familiäre Häufung zu geben, weshalb auch ein erblicher Faktor noch nicht ausgeschlossen werden kann. Auffällig ist, dass zum grossen Teil merlefarbige Hunde davon betroffen sind.
Umgang mit Iriskolobomen in der Zucht
- Zuchtausschluss im VDH: Wie erwähnt, sind Iriskolobome im VDH zuchtausschließend. Züchter sollten sich streng an diese Richtlinien halten, um die Gesundheit der Nachkommen zu gewährleisten.
- Sorgfältige Selektion: Bei der Selektion von Zuchttieren sollten Züchter besonders sorgfältig vorgehen, um Hunde mit Iriskolobomen aus der Zucht auszuschließen.
- Kommunikation zwischen Züchtern: Eine offene Kommunikation zwischen Züchtern über die Gesundheitsstatus ihrer Tiere kann helfen, die Verbreitung von Iriskolobomen in der Zuchtpopulation zu minimieren.
Pflege und Unterstützung für betroffene Hunde
- Regelmäßige Augenkontrollen: Betroffene Hunde sollten regelmäßig von einem DOK Augenarzt untersucht werden, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
- Lichtschutz: Hunde mit großen Kolobomen, die an Lichtempfindlichkeit leiden, sollten vor starkem Licht geschützt werden, z.B. durch das Tragen von Sonnenbrillen für Hunde oder das Vermeiden von direktem Sonnenlicht.
- Gesundheitsüberwachung: Eine allgemeine gesundheitliche Überwachung ist wichtig, um sicherzustellen, dass das Iriskolobom nicht mit anderen, potenziell ernsteren Gesundheitsproblemen einhergeht.
Forschung und Zukunftsperspektiven
- Weitere Forschung zur Vererbung: Es ist wichtig, die Vererbungsmechanismen von Iriskolobomen weiter zu erforschen, um effektive Zuchtstrategien entwickeln zu können.
- Entwicklung neuer Diagnosemethoden: Die Entwicklung neuer, noch empfindlicherer Diagnosemethoden könnte helfen, auch sehr kleine Kolobome frühzeitig zu erkennen.
- Internationale Kooperation: Eine internationale Kooperation zwischen Züchtern, Forschern und Tierärzten könnte dazu beitragen, das Wissen über Iriskolobome zu erweitern und effektive Strategien zur Minimierung ihres Auftretens zu entwickeln.