Hüftgelenksdysplasie (HD)

hueftdysplasie

schlechte Hüfte – Röntgenbild, HD Befund beim Labrador

 

Eine Hüftdysplasie ist eine chronisch verlaufende, schmerzhafte Fehlbildung der Hüftgelenke. Dabei hat der Oberschenkelkopf schlechten halt in der Hüftgelenkspfanne. HD ist zum grossen Teil genetisch bedingt und kann zum Teil durch Haltungs-, Umwelt- und Ernährungsbedingungen beeinflusst werden. Wie gross die genetische Komponente dabei ist, ist noch umstritten. Man geht davon aus, das vor allem eine falscher Umgang während der Wachstumsphase die Ausbildung einer HD begünstigen können, so z.B. Überversorgung mit Futter, Übergewicht, Mangel in der Ernährung, zu schnelles Wachstum, Welpen die ausschliesslich auf glatten Boden gehalten werden, Überbelastung oder Fehlbelastung.

Innerhalb des zuchtbuchführenden Australian Shepherd Vereins (CASD) gelten statistisch gesehen ca. 97% der Hunde als HD frei. 

Vererbung:
Der Erbgang der Hüftdysplasie ist polygen, d.h. das Auftreten einer HD wird von vielen Genen bestimmt, daher ist das ausmerzen der HD nicht einfach und braucht viel Zeit.

Testmöglichkeiten:

gute Hüfte – Röntgenbild, HD A1 (frei), Australian Shepherd

Beim Aussie gehört die HD-Untersuchung mit einem, vom Spezialisten ausgewerteten, Röntgenbild zu den Pflichtuntersuchungen. Das korrekte röntgen kann nur in Narkose erfolgen, da für aussagekräftige Bilder die Hinterbeine eingedreht und die Gelenke überstreckt werden. Nur das richtige Lagern des Hundes führt anschliessend zu auswertbaren Bildern. Die Bilder werden an ganz bestimmte Auswerter geschickt, die eine Bewertung des Hüftgelenks vornehmen.

Auswertung: Comparison of Hip Dysplasia (HD) Evaluations in Germany and OFA
DeutschlandOFA (Orthopedic Foundation for Animals)
Frei/kein Hinweis auf HD:A1Excellent
A2Good
Übergangsform:B1Fair
B2Fair
Leichte HD:C1Borderline
C2Mild
Mittlere HD:DModerate
Schwere HD:ESevere

Diagnose und Behandlung von Hüftdysplasie

Die Diagnose einer Hüftdysplasie erfolgt in der Regel in mehreren Schritten. Zunächst wird der Tierarzt eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen, um Anzeichen von Schmerzen, Einschränkungen in der Beweglichkeit und möglicherweise auch eine Asymmetrie der Hinterbeine festzustellen. Nach der Röntgenuntersuchung und der entsprechenden Auswertung wird der Tierarzt mit dem Halter über die besten Behandlungsmöglichkeiten sprechen.

Die Behandlung der Hüftdysplasie kann je nach Schweregrad der Erkrankung unterschiedlich ausfallen. Bei leichten Fällen ist es häufig ausreichend, den Hund mit Schmerzmitteln zu versorgen und eine spezielle Diät zur Gewichtsreduktion und -kontrolle anzubieten. Eine gezielte Physiotherapie kann ebenfalls hilfreich sein, um die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.

In schwereren Fällen kann eine chirurgische Intervention erforderlich sein. Es gibt verschiedene chirurgische Verfahren, die je nach Ausmaß der Dysplasie und dem Alter des Hundes eingesetzt werden können. Zu den häufigsten gehören die Femurkopfresektion, bei der der Oberschenkelkopf entfernt wird, sowie der Hüftgelenkersatz, bei dem das gesamte Gelenk durch ein künstliches ersetzt wird. Diese Operationen können das Schmerzempfinden deutlich reduzieren und die Lebensqualität des Hundes erheblich steigern.

Prognose und Lebensqualität

Die Prognose für Hunde mit Hüftdysplasie hängt stark von der Schwere der Erkrankung, dem Alter bei der Diagnose und der Art der durchgeführten Behandlung ab. Viele Hunde können, auch mit einer milden bis moderaten HD, ein aktives und glückliches Leben führen, wenn sie die richtige Unterstützung und Pflege erhalten. Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt und eine angepasste Lebensweise sind entscheidend, um die Lebensqualität zu maximieren.

Zudem ist es wichtig, Hundebesitzer über die Bedeutung der richtigen Zuchtpraktiken aufzuklären. Durch verantwortungsvolle Zuchtentscheidungen können zukünftige Generationen gesünder sein und das Risiko von Hüftdysplasie verringert werden. Dies kann langfristig zur Verbesserung des Gesundheitszustands der Rasse beitragen und das Bewusstsein für genetische Erkrankungen stärken.

Zusammenfassung

Hüftdysplasie ist eine ernsthafte Erkrankung, die nicht nur das Wohlbefinden des Hundes beeinträchtigen kann, sondern auch eine Herausforderung für Tierhalter darstellt. Durch frühzeitige Diagnose, verantwortungsvolle Zuchtpraktiken und geeignete Behandlungsansätze können jedoch viele Hunde mit HD ein glückliches und aktives Leben führen. Hundebesitzer sollten sich stets über die neuesten Informationen zur Hüftdysplasie und deren Management informieren, um die bestmögliche Pflege für ihre geliebten Tiere sicherzustellen.