Die Collie-Augen-Anomalie (CEA) ist eine erbliche, angeborene Anomalie der Augen, bei der die Aderhaut oder Netzhaut eine Entwicklungsstörung aufweist. Es kann nur ein Auge, oder auch beide Augen betreffen.
Die Krankheit kommt in unterschiedlichen Schweregraden vor. Je nach Schweregrad ist das Sehvermögen beeinträchtigt oder nicht. Anders als bei der PRA verschlechtert sich der Grad der CEA nicht im Laufe der Zeit.
Meistens bedeutet die Anomalie keine große Einschränkung, es gibt aber vereinzelt ausgeprägte Fälle die zur Erblindung führen. Am besten kann die Veränderung im Alter von 6 – 8 Wochen erkannt werden, wenn die Welpen beim Züchter von einem DOK Augenarzt untersucht werden.
Vererbung:
Der Erbgang der CEA ist autosomal rezessiv, das bedeutet das Träger eines mutierten Gens nicht erkranken, das Gen jedoch an ihre Nachkommen weiter geben. Träger sollten also nicht mit Trägern verpaart werden, um betroffene Nachkommen zu meiden.
Mögliche Genotypen:
N/N (clear) | — | Frei – trägt keine Kopie des Gens, der Hund ist reinerbig für das normale Gen und wird weder erkranken, noch kann er ein defektes Gen vererben. |
– | ||
N/CEA (carrier) | Träger – trägt eine Kopie des defekten Gen, der Hund ist mischerbig. Er wird selbst nicht erkanken, kann aber eine Kopie weitervererben (50%) | |
– | ||
CEA/CEA (affected) | Betroffen – trägt zwei Kopien des defekten Gen, er ist reinerbig auf den Gendefekt. Er wird erkranken und definitiv eine Kopie vererben. |
Testmöglichkeiten:
Welpenaugenuntersuchung in der 7. Woche beim Ophthalmologen, wobei nur betroffene erkannt werden können.
Um Träger in der Zucht zu identifizieren ist ein Gentest auf CEA vorhanden!
Zuchtstrategien zur Minimierung des CEA-Risikos
Um die Verbreitung der Collie-Augen-Anomalie in Zuchtpopulationen zu minimieren, ist es entscheidend, eine sorgfältige Zuchtstrategie zu verfolgen. Dies beinhaltet:
- Gentests für alle Zuchttiere: Durchführung von Gentests auf CEA, um den Genotyp aller Zuchttiere (N/N, N/CEA, CEA/CEA) zu bestimmen.
- Vermeidung von Träger-Verpaarungen: Paarung von Trägern (N/CEA) mit freien Tieren (N/N), um die Wahrscheinlichkeit betroffener Nachkommen zu minimieren.
- Selektion auf Basis des Genotyps: Berücksichtigung des Genotyps bei der Selektion von Zuchttieren, um den Anteil betroffener Tiere in der Population zu reduzieren.
Pflege und Unterstützung für betroffene Hunde
Für Hunde, die mit der Collie-Augen-Anomalie diagnostiziert werden, ist eine angemessene Pflege und Unterstützung entscheidend, um ihre Lebensqualität zu erhalten. Dazu gehören:
- Regelmäßige augenärztliche Kontrollen, um den Zustand der Augen zu überwachen.
- Anpassung der Umgebung, um Stolperfallen zu vermeiden und die Mobilität zu erleichtern.
- Unterstützung durch den Besitzer, um den Hund bei der Navigation in seiner Umgebung zu helfen.
Weitere Überlegungen für Besitzer
- Förderung der Orientierungsfähigkeit: Hilfsmittel wie Akustik-Signalisierungen oder spezielle Bodenbeläge können helfen, die Orientierung im Raum zu verbessern.
- Schutz vor Verletzungen: Sorgfältige Beobachtung und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen, um Verletzungen durch Unfälle zu vermeiden.
- Emotionale Unterstützung: Betroffene Hunde benötigen oft zusätzliche emotionale Unterstützung; regelmäßige Interaktionen und positive Verstärkung können hilfreich sein.