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Züchter gesucht für Therapiehunde

Dabei
10 Dez 2015
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#31
Ich habe mir auch einen Aussie als Therapiebegleithund ausgesucht. Und eben u.a. genau wegen einiger rassetypischen Eigenschaften. Und auch das wäre bei dir ein Punkt, warum zB das anfängliche "Fremdeln" grundsätzlich nicht schlecht ist. Du arbeitest wie ich mit festem Klientel. Das finde ich ganz wichtig, denn ich denke schon, dass es einen Aussie stressen würde, ständig neue Menschen kennen zu lernen. Das ist aber zB bei mir nur selten der Fall. Und ich arbeite zB auch im Autistenzentrum. Es ist mein 2. Therapiebegleithund und als ersten hatte ich einen Labbi. Der "typische" TBH. Und grad so sollte der nächste nicht sein, denn es kann durchaus von Vorteil sein, dass der Hund nicht auf jeden Menschen freudestrahlend zuläuft sondern anfänglich reserviert ist. Amy ist zB bei fremden eher vorsichtig aber ihre festen Patienten liebt sie über alles. Da ist sie inzwischen genau wie ein Labbi. ;-) und was ich ebenfalls super finde, ist dass der aussie eher ein einpersonenhund ist und eben nicht auf jeden hört. Denn grad Kindern fällt es schwer, den Hund zu ignorieren. Ich hatte vorher auch über einen halbes Jahr Kontakt mit der Züchterin und wir haben Amy zusammen ausgesucht. Aber auch da stimme ich meinen Vorrednern zu, es kämen grad mal 2 aus dem Wurf (von 8) hierfür in frage. Wir kommen allerdings aus Norddeutschland und das wäre für dich sicher zu weit...
Also ich denke einen Hund pauschal als TBH anzusehen geht gar nicht, da jeder Bereich unterschiedliche Anforderungen erfüllt. Und da guck einfach mal was für Eigenschaften für dich wichtig sind und dann kann auch ein aussie denke ich gut geeignet sein. Aber eben auch unter dem Gesichtspunkt, ob es zu dem Hund passt. Denn am Ende geht es darum, dass der Hund mit Freude arbeitet und dich somit unterstützt.

liebe Grüsse von Nadine und Amy
 

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Dabei
30 Dez 2011
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#33
Jeden Tag wirst du den Hund so oder so nicht mitnehmen können, da ist die Belastung einfach zu hoch, ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendein Hund aushält. Selbst bei reduzierter Stelle. Kommt natürlich auch drauf an, wie du ihn einsetzt, aber einfach nur rumliegen wäre eine Verschwendung von Potenzial, meiner Meinung nach. Zudem du darfst ihn vielleicht in einer deiner Klassen nicht einsetzen, so dass eine alternative Betreuungsmöglichkeit auf jeden Fall zu empfehlen ist. Auf Konferenzen ist das auch sone Sache, unsere würde ich dem Hund auch nicht antun.
Um sicher zu gehen, würde ich mir vorher Einverständnis von Schulleitung und Kollegium holen, damit es keine Überraschung gibt. In NRW ist die Einwilligung Schulleitersache, wir haben jetzt auch einen Wechsel und ich hoffe, dass ich es weiter machen darf. Ne Bekannte von mir durfte gar nicht erst anfangen. Außerdem brauchst du je nach Ausbildung auch unter der Woche mal frei und das muss ja genehmigt werden.
 
Dabei
18 Mrz 2016
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#35
Um noch mal zu meinem eigentlichen Post zurück zukommen..Kann jemand einen Züchter, der bereits einige Therapiehunde hervorgebracht hat, maximal 400km von Unterfranken empfehlen?Danke; )
 
Dabei
30 Jul 2013
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#36
Ich weiß, dass Nachzuchten von Hazels Züchterin (Martins-Magic-Moments) als Schulhund eingesetzt werden. Du kannst sie ja gerne mal kontaktieren. Aber auch da gibts keine Garantie. Hazel wäre für so einen Job denkbar ungeeignet. (Schutztrieb und sehr territorial veranlagt) OK, das hat sich aber auch schon im Welpenalter abgezeichnet. :D
 
Dabei
7 Sep 2012
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#37
Um noch mal zu meinem eigentlichen Post zurück zukommen..Kann jemand einen Züchter, der bereits einige Therapiehunde hervorgebracht hat, maximal 400km von Unterfranken empfehlen?Danke; )
Nun, da wirst Du wohl mal selber tätig werden müssen. Barbara hat Dir ja den Link mit CASD eingestellt. Ansonsten wird Dir wohl eher niemand öffentlich einen Züchter empfehlen. Die Rasse fällt sehr unterschiedlich aus, sowohl von der Optik, als auch vom Charakter her. Was dem einen gefällt, mag der andere gar nicht. Schau Dir die HP´s an, gucke vor allem auch nach den Gesundheitsauswertungen u. stell Dir eine Liste der in Frage kommenden Züchter zusammen.
Die meisten Züchter geben auf den HP´s an, was ihre Zucht- bzw. Nachzuchthunde machen und werden daher i.d.R. angeben, wenn Therapiehunde dabei sind. Eine "Therapielinie" gibt es nicht und wie ja bereits geschrieben wurden, gibt es keine Garantie, das sich ein Welpe entsprechend entwickelt. Nach 20 Jahren Aussieerfahrung rate ich nach wie vor von einem Aussie für diesen Zweck ab, auch wenn Ausnahmen die Regel bestätigen.

Wenn mich jemand nach AL Züchtern fragt, spreche ich grundsätzlich keine Empfehlungen aus, sondern sage nur, welche AL Züchter es in Deutschland gibt.
 

*Loki*

Lokimotive
Dabei
16 Mai 2011
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#38
Loki ist der Halbbruder von Vanessas Elmo und ich nehme ihn auch mit zur Schule ...
Allerdings habe ich die ersten Jahre im Traum nicht daran gedacht, dass mein Herzenshund jemals mit mir in die Schule gehen würde! Er war immer sehr zart besaitet, reagierte schnell gestresst auf Menschenmengen, etc. Erst mit dem "Alter" wurde er souverän und ich habe mich dazu entschlossen, es mit ihm zu versuchen, da war er 4 Jahre alt!
Ich glaube, die meisten Aussies sind eher nicht so geeignet für den Job - auch bei Loki muss ich jetzt immer aufpassen, dass ihm die zwei Tage pro Woche nicht zu viel werden. Ich gönne ihm dann freie Tage und setze einfach mal aus.
Es gibt natürlich Aussies, die das hervorragend machen, aber ich glaube, das ist schon innerhalb von einem WURF sehr unterschiedlich, ob man das an einem "Züchter" festmachen kann, glaube ich kaum ....
 
Dabei
14 Sep 2014
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#39
Das Thema Therapiehund kann man sicher nicht auf einen bestimmten Züchter festmachen , aber ein seriöser Züchter mit gesunder u.gut sozialisisrter Aufzucht ist auf alle Fälle der Grundstock dafür. Suche dir so einen Züchter und lasse dich von ihm beraten . Wie man so einen Züchter findet ist nicht immer ganz leicht , aber gesunder Menschenverstand, gute Vorinformation und nicht zuletzt das gute Bauchgefühl helfen dir dabei. Du merkst schnell wenn was nicht stimmt, dann lasse dringend die Finger davon. Ich weiss du hättest gerne von uns ein paar Adressen, aber das ist wirklich schwierig, denn von jedem seriösen Züchter unserer Hunde hier ,kann jeder immer wieder einen Welpen dabei haben der später als Therapiehund geeignet ist. Wie schon geschrieben , hier bei www.aussie.de stellen viele ihre Zuchtstätten vor sogar getrennt in die jeweiligen Bundesländer.Von einem dieser bayerischen Züchter habe ich meinen Dusty und bin sehr, sehr glücklich mit ihm .
LG Roswitha und Dusty
 
Dabei
7 Jul 2016
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#40
Das Thema ist zwar schon älter aber aus gegebenem Anlass schreib ich mal was dazu. Ich bin Sozialarbeiterin und arbeite in einer Wohngruppe. Daher wollte ich auch gerne die Therapiehunde Ausbildung machen. Dementsprechend habe ich zuerst nach der Rasse geschaut. Welche passt etc. Habe ein Jahr überlegt telefoniert mich informiert usw. Der Aussie passt für mich einfach am besten. Nun ist es so, dass ich mit einigen Züchtern gesprochen habe bezüglich dessen. Und wisst ihr was immer gesagt wurde? Man kann es nie genau sagen. Natürlich gibt es Umstände wie der Zpchter den Hund prägt aber auch Charaktereigenschaften die das Ganze begünstigen. In letzter Instanz ist aber auch das alles nur ein es könnte es passen muss aber nicht. Im Laufe der Entwicklung des Hundes kann man merken das könnte was geben oder auch nicht. Erziehung und Verhalten des Hundes sind wichtig. Hat er Lust dazu? Mag er Menschen? wie reagiert er? Nur einige Fragen die wohl im Zuge dessen wichtig sind. Mir wurde gesagt warte ab wie er sich entwickelt und dann kannst du entscheiden in welche Richtung es geht. Meine Kollegen nehmen alle ihre Hunde mit zur Arbeit. Einen therapiehund haben wir aber keinen. Trotzdem läuft es gut. Wer weiß wie mein Welpe sich entwickelt. Eventuell wird er super klar kommen aber ist für die Ausbildung nicht geeignet oder aber er ist perfekt. Kein Züchter kann dir das direkt sagen weil es zuviele Faktoren gibt.... Aber ich glaube das ist egal welche Rasse es geht um das Wesen des Tieres ansich :)
 
Dabei
7 Sep 2012
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#41
Kein Züchter kann dir das direkt sagen weil es zuviele Faktoren gibt.... Aber ich glaube das ist egal welche Rasse es geht um das Wesen des Tieres ansich :)
Auf der einen Seite sehe ich das auch so. Der Charakter eines Tieres entwickelt sich zu ca. 1/3 durch die Gene, ca. 1/3 durch die Aufzucht und ca. 1/3 wird er durch seine Umwelt geprägt.
In Bezug auf die Rasse sehe ich es aber etwas anders, denn im Laufe der Entwicklung einer Rasse wurde ja sehr stark auf das Wesen der Hund geachtet, egal ob nun bei Arbeitshunden oder Gesellschafthunden. Bei allen Rassen spielte das Wesen eines Hunde eine bedeutende Rolle. Ein Hütehund der sich nicht trainieren läßt, ein Jagdhund der dessen Jagdtrieb nicht steuerbar ist, ein Gesellschaftshund der kein "geselliges Wesen" ist usw. kam nicht für die Zucht in Frage.
Aus diesem Grund denke ich, das es eben nicht (immer) egal ist, um welche Rasse es sich handelt. Und eine Rasse deren Wesen es ist, Reserviertheit gegenüber Fremden zu zeigen und einen Schutztrieb mitzubringen (beides Wesenszüge) sich eben als Therapiehund nicht wirklich empfiehlt. Zudem sind Aussies oft sehr sensibel und ob man ihnen dann damit einen gefallen tut, sie in u.U. für sie emotional belastende Situationen zu bringen, sollte man im Sinne des Hundes überdenken.
 
Dabei
10 Sep 2012
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#42
ich wollte mal nur senfen, meine Mädels sind Halbschwestern, die Aufzucht und die Prägung war genau gleich. Die Kleine beschloss mit 6 Monaten, alles ist gefährlich. Jetzt ist sie 18 Monate und wir haben zwar weniger, aber immer noch Baustellen. Von daher schlägt die Großvater Seite durch... an der Behandlung der Hunde zuhasue liegt es nicht.
Also auch wenn ein Welpe taff ist kann sich das alles ändern.
 
Dabei
31 Jan 2015
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#43
Ich stimme Aussiewolf, wie so oft, voll und ganz zu!
Ich finde, wenn man sich ganz bewusst einen Hund für die Therapie zulegen möchte, dann sollte man sich den Rassestandard ansehen und wenn da steht, dass sie Fremden gegenüber reserviert sind, fällt dieser Hund doch raus?
Natürlich gibt es Aussies, die dafür geeignet sind. Aber das sieht man halt erst später. Wenn ich mich aber darauf verlassen möchte, dass mein Hund später mal ein Therapiehund wird, dann hole ich mir lieber einen Goldi oder so...
 
Dabei
31 Okt 2012
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#44
Ich hab zwei Aussies und muss ehrlich sagen, würde ich das Ziel haben einen Therapiehund auszubilden, würde ich eine andere Rasse wählen. Womit ich aber nicht sage, das ein Aussie generell nicht geeignet ist. Ich denke auch, dass es in erster Linie auf das individuelle Wesen ankommt und somit auch manche Aussies ganz hervorragende Therapiehunde in gewissen Bereichen sein können. Doch in der Herkunft von Rassen seh ich einfach andere Rassen besser geeignet.

Doch schauen wir mal auf was die Rassen auf Generationen hin selektiert wurden. (das ist jetzt ne kurze, runtergebrochene Zusammenfassung, die natürlich mehr Facetten hat ;) )

Der Aussie:

Ein Hofhund in der weiten Landschaft von Amerika, das nächste Haus teilweiße Kilometer weit weg, der Haus, Hof, Mensch & Tier beschützen soll. Ein Hund, der fähig ist, eine ganze Rinderherde zu bewegen, auch mal nachsetzt und Druck aufbaut. Der darauf selektiert wurde einen "Ordnungswahn" zu haben und wild durcheinanderlaufende Mengen in eine ruhige, homogene Menge zu wandeln (überspitzt!). Der stark auf Bewegungsreiz reagiert, vor allem wenn etwas wo "ausbricht". Also letztendlich ist ein führiger Kontroletti mit erwünschten (und im Rassestandard festgelegten) Schutz-, Wach- und Hüteinstinkt, was inkludiert das eben auf Reize sehr stark reagiert wird.

Der auch mal eigenständig Entscheidungen trifft, auf Reize schnell reagieren muss und selbst bei sturen Rindern noch nachsetzt, selbst wenn die sich ihm entgegenstellen und auch dann nicht aufgibt wenn er mal eine abbekommt von einem Schaf, Rind etc. oder von einem Wildtier, das seine Herde angreift.

Ebenso haben Aussies oft eine gewünschte Indidivualdistanz, die man auch auf die Selektion zurückführen kann.
(Wie gesagt, das ist jetzt schnell heruntergebrochen in Hinblick auf Therapiehund und keine Rassebeschreibung, dafür gibt es bessere Leute als mich ;) )

Labrador / Goldi:

Ein Hund, der stundenlang bei der Jagd ganz nah neben seinen Menschen sitzt (im Gras oder auf einem schaukelnden Boot) und wartet.

Der Bewegungsreize nicht nachgibt, sondern erst losläuft, wenn der Vogel irgendwo im Gras liegt und er zur Suche losgeschickt wird. Der Schussfest ist und somit gelassen auf Reize generell reagiert zB auch nicht auf die Bewegung oder Unruhe der Jagdgesellschaft (viele andere Menschen und Hunde).

Das heißt, der Hund ignoriert von sich aus alle Reize, bleibt extrem gelassen - bis er losgeschickt wird um Wild aufzustöbern, dies dann aber nicht zu fressen (!) sondern in seinem weichen Fang seinen Menschen zu bringen.

Wie erwähnt, damit möchte ich nicht sagen, dass Aussie damit nicht geeigent als Therapiehunde sind und ebenso wenig dass jeder Labrador dafür perfekt ist. Doch alleine von der lange, sehr langen Selektion, würde ich einfach keine Aussie wählen und sehe schon das manche Rassen einfach besser geeignet wären.

Den Jahrzehnte- bis sogar Jahrhundertlange Selektion lässt sich nicht so schnell wieder "rauszüchten" (über die Sinnhaftigkeit lässt ja generell diskutieren) und selbst bei entsprechenden Züchtern ist die Wahrscheinlichkeit, das die entsprechenden Rassemerkmale herauskommen, sehr hoch.
 
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Dabei
31 Okt 2012
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#45
Und da ich jetzt sowas von OT war, noch ein Thema zur Züchtersuche ;) Sollte es ein Aussie sein, würde ich mir in erster Linie einen Züchter suchen, dem ich vertraue und mich nicht so sehr auf Züchter festlegen, die Therapiehunde züchten.

Ein vertrauensvoller Züchter wird einem genau sagen, ob der Wurf generell die Option hat, dass geeignet Hunde daraus hervorgehen, wo die Grenzen der Vorsehbarkeit eines Welpen sind (man kann nicht lauter Therapiehunde züchten und man kann das auch mit 8 - 10 Wochen nicht 100% vorhersagen). Insofern legt man sich immer in erster Linie einen Hund zu (der sich vielleicht dazu nicht eignet, oder für den gewünschten Bereich nicht eignet etc.) und jeder seriöser Züchter wird einem darauf hinweisen und nicht behaupten man züchte lauter Therapiehunde.

Und wenn man die Wahrscheinlichkeit erhöhen will, dann würde ich eben zu einer anderen Rasse raten :)
 
Dabei
15 Jun 2008
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#46
Ehrlich gesagt, hab ich immer ein mulmiges Gefühl, wenn ich eine entsprechende Anfrage erhalte; versteife mich fast innerlich etwas.

Mein Zuchtziel ist grds. ein vielseitig einsetzbarer Aussie - ein sehr korrektes Gebäude, Intelligenz, Arbeitsfreude, Trainierbarkeit, Nervenstärke. All das, was in den richtigen Händen für eine sportliche Betätigung und ein (Über-)Leben in heutiger Gesellschaft nötig ist. Wie nah ich diesem Ziel gekommen bin, kann ich hinsichtlich Gebäude und Wesen - spätere Gesundheit voraussgesetzt - schon ganz gut mit 8 Wochen sagen. Da greifen meine Erfahrungen - da bin ich recht sattelfest.

Was die Therapiehundearbeit betrifft, liegen meine Erfahrungen schlichtweg bei Null und irgendwie fehlt mir der Wille, mich da intensiver mit zu beschäftigen. Ich denke nämlich, dass das ein ganz, ganz breit gefächertes Gebiet ist, in das ich mich entsprechend tief einlesen müsste, wollte ich es so tun, wie ich mich in andere Dinge einarbeite. Nur ein kurzer Blick in Wiki zum Thema Therapiehund lässt schon erahnen, dass es ein breites Spektrum an Anforderungen, Begrifflichkeiten und Tests gibt. Damit fühle ich mich, als (leider) nicht an diesem sicher spannenden, aber eben doch ganz anderen Thema interessiertem Mensch, schlichtweg heillos überfordert.

Dies liegt auch insbesondere an der zumeist spartanischen Fragestellung der Interessenten und deren offenbar ganz unterschiedlichen Beweggründen für ihre Fragen. Fragt also jemand "Sind Ihre Welpen geeignet, als Therapiehunde ausgebildet zu werden?", kann ich nur mit "Weiß ich nicht." antworten - am liebsten würde ich gleich nein sagen, da es wieder dieses für mich drückend schwierige Katz- und Mausspiel wird ... "Was genau möchten Sie denn mit ihm später machen und wie soll er sein?" - "Ach ich mache grade diese/jene Ausbildung und ich dachte, vielleicht und mal schauen ..."

Ich (also ich eben ganz persönlich, als eher aus der Sport-/Arbeitsecke kommender Aussie-Fan) käme viel besser mit konkreten Fragen/Anspüchen klar, die ich greifen und guten Gewissens beantworten kann. Und - ich muss das Gefühl haben, dass es ein "Sahnehäubchen" wäre und kein Muss. Hätte ich das Gefühl, dass der Hund bei nicht erfüllter Eignung nicht willkommen oder nur noch ein "Klotz am Bein" wäre, wäre es nichts. Aber zu hohe Ansprüche "WILL Agi laufen, WILL Therapie machen, WILL Hüten, WILL showen, etc" sind für mich ohnehin Alarmglocken. Ich entspanne total bei Interessenten, die eine lockere Vorstellung haben, aber stets offen für das bleiben, was das Leben einem beschert.

Schwieriges Thema. Ich wünschte, ich hätte mehr Gelegenheit, mich ausreichend damit zu beschäftigen, um meine Vorsicht (aus Züchtersicht) etwas zu mildern.
 
Dabei
10 Dez 2015
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#47
Guten Abend!

Ich schreibe mal wieder aus der Sicht eines "Therapiebegleithundeteams" und Elke hat vollkommen Recht. Das Feld "TherapieBEGLEIThund" (und da trennt sich schon die Spreu vom Weizen weil "Therapiehund" nicht geschützt ist und es somit keine Ausbildung/Eignungsprüfung/jährliche Kontrolle gibt) ist so breit gefächert, dass es kein generelles "geeignet oder nicht geeignet" gibt. Hier kommt es u.a. auch ganz auf die Patienten/Bewohner und das Arbeitsfeld an. Und es gibt durchaus Arbeitsfelder, wo der Rassestandard (Reserviertheit gegenüber Fremden/Individualdistanz etc) genau perfekt passt. Ich arbeite z.B. fast ausschließlich mit Langzeitpatienten (die ja keine Fremden mehr sind) und u.a. auch mit autistischen Kindern. Und wenn ich mir jetzt unseren Labbi-Nachbarshund dort vorstelle der sich über alle Menschen freut und drauf los rennt und sie begrüßen will etc... Das würde 100% zur nächsten Krise bei den Autisten führen. Ich brauche zB einen Hund, der eher zurückhaltend ist und eine Individualdistanz hat. Der vor allem nicht dieses "juhu! komm und streichel mich" ausstrahlt. Auch ist der Einsatz als Solcher für Laien glaube ich gar nicht einzuschätzen. Die meisten hören nur Therapiehund und wissen eigentlich gar nicht so richtig, was der Hund macht und wofür er eingesetzt wird. Was seine Aufgabe ist.
Ich denke deshalb man sollte diesem Thema gegenüber immer offen sein und die jeweiligen Umstände in der Therapie anschauen und es nicht gleich pauschalisieren und sagen "Ein Aussie ist (meist) nicht geeignet." Das finde ich etwas schade und es tut teilweise unrecht.
Ich denke es kommt wirklich auf den Hund UND das Arbeitsfeld an.
 
Dabei
7 Jul 2016
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#48
Ich sehe das es wie Nadine und auch Elke.

Zum Einen war für mich die Reserviertheit ein Punkt für den Aussie als Therapiehund. lDas liegt daran, dass es viele Kinder gibt, die Angst haben oder vorsichtig sind. Wenn da ein Hund direkt drauf stürmt ist es schwierig: Allgemein finde ich es schwierig, wenn ein Hund als Kuschel und Spielpartner erlebt wird und dies dauerhaft. Die Frage ist ja " Was will ich denn mit meinem Therapiehund für Dinge bei den Menschen erreichen?" Ein Tier ist mehr als Kuscheln und Spielen. Besonders bei Kindern die eine Bindungsstörung haben geschieht der Beziehungsaufbau langsam und behutsam. Auch das Beibringen von kleinen Tricks fördert eine Bindung usw.

Ich habe für mich persönlich klar die Einstellung hat Baby bzw Hund Lust und Potential zur Ausbildung super, wenn nicht dann ist das auch super. Niemals würde ich das Tier zu etwas "drängen " weil ich es will.
Meine Züchterin weiß, dass mir Wesen VOR aussehen geht. Aber nicht um die Ausbildung zu machen. Sondern, weil ich 1. Ersthundebesitzerin bin und daher ein extrem bockiger Hund schwierig wird und 2. ein super sensibelste ängstlicher Hund bei uns zu Hause untergehen würde. Ich habe also überlegt wie in etwa sollte das Wesen sein damit es dem Tier gut geht und DU ebenso wie deine Familie gut zurecht kommen.

Den Wunsch der Ausbildung schiebe ich hierbei nach hinten. Mit zur Arbeit kommt sie sowieso :)

Nur ist es nicht mit Hunden ähnlich wie mit Kindern? Schneller besser weiter und wehe nicht -*augenroll-*-
 
Dabei
7 Sep 2012
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#49
Also ein Hund der als Therapiehund eingesetzt wird und auf Kinder zustürmt und diese entsprechend freudig begrüßt, ist wohl kaum ein ausgebildeter Therapiehund. Sorry, aber diese Argumentation ist an den Haaren herbeigezogen und wer so schreibt, hat scheinbar noch keinen solchen Hund bei der Arbeit gesehen und zwar egal welcher Rasse! Auch ein als Therapiehund ausgebildeter Labby oder Goldie wird so etwas nicht tun!

Stattdessen stellt ihr hier die Reserviertheit gegenüber Fremden und die Individualdistanz des Aussies als ideal für diese Aufgabe heraus. Nun, die Reserviertheit gegenüber Langzeitpatienten mag sich irgendwann geben, nur werden immer wieder neue Fremde hinzukommen u. für den Hund fängt das jedes mal wieder von vorne an. Und die Individualdistanz die der Hund einfordert, soll er dann also für immer aufgeben oder gegen seinen Instinkt ertragen?
Ich bin sicherlich keine Expertin für solche Hunde und kenne nur einen Autisten persönlich, den 13-jährigen Sohn meiner Kollegin bei dem der Autimus ziemlich ausgeprägt ist. Er ist ein tolles Kid, wirklich großartig! Und sie haben selber einen kleinen (distanzlosen:)) Yorkiemix. Der kleine Hund und der Junge sind ein untrennbares Dream-Team. Aber der Junge und meine Aussies, das wäre definitiv nichts, eben wegen ihrer Reserviertheit und Individualdistanz u. vor allem auch wegen ihrer Sensibiltät, auch wenn es eigentlich genau das ist, was dieser Junge von seinen Mitmenschen einfordert.

Ich habe und hatte bislang 4 Aussies in meinem Leben. Drei von ihnen zeigten wenig Reserviertheit gegenüber Fremden. Aber das hieß: Fremde werden höflich begrüßt, man läßt sich mal kurz streicheln und das war´s! Egal wie lange die Person/-en da sind oder ob sie gar einige Tage länger blieben. Meine jetzige Hündin ist extrem, die denkt nicht mal dran, Fremde zu begrüßen oder sich gar anfassen zu lassen und packt dann auch mal die Zähne aus.

Neben meinen Aussies kenne ich sehr sehr viele andere, denn ich befasse mich seit 20 Jahren mit dieser Rasse. Und ich würde max. einen Aussie benennen können, der sich für die Ausbildung zu Therapiehund eignen würde!
Ganz anders übrigens als eine Ausbildung zum Servicehund! DA ist der Aussie toll! Für "seinen" Menschen da sein und sich von anderen Menschen/Hunden bei dieser Arbeit nicht ablenken lassen. Aportieren etc. liegt auch vielen Aussies.

Aber als Therapiehund... das ich für mich die Quadratur des Kreises!
 
Dabei
7 Jul 2016
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#50
Das mit dem "stürmen" war ein zugespitztes Beispiel :) Ich wollte damit nur deutlich machen dass eben grade freudige Begrüßen und drauf zu laufen schwierig sein kann bzw je nach Klient auch ist.

Ich habe noch keinen Aussie aber die die ich bisher erlebt habe waren freundliche Hunde mit einer gesunden zurückhaltenden Art. Vielleicht lag es auch daran, dass Kinder mit im Haus lebten? Dass sie Kinder und Trubel gewöhnt waren? Auch aus diesem Grund wollte ich zB einen Züchter mit Kleinen Kindern bzw mit Kindern.... Vielleicht macht das den Unterschied? Keine Ahnung aber eine große Reserviertheit oder ähnliches habe ich nicht erlebt...
 
Dabei
7 Jul 2016
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#51
Achja und wegen Klientelwechsel : Wenn du eine Stammgruppe hast wie ich zB kommt maximal einmal in Jahr ein neuer oder einer zieht aus. Es ist kein dauernder Wechsel. Zumal Wechsel oder andere Personen normal im Leben ist? Und ein Hund der oft und viel in dieser Gruppe ist wird sich daran gewöhnen an die Stammjungs die für Jahre da sind und ebenso an die vllt neuen Jungs die irgendwann kommen.

Bei uns haben wir verschiedene Rassen: Boxer Dalamtiener Labbis und einen Golden. So KEINER ist ein Therapiehund. Aber alle hBen andere Eigenschaften und verhält sich anders. Einige stürmen tatsächlich andere sind ruhiger und zurückhaltend und wieder andere brauchen ihre Zeit um dann aufzutauen... Und amüsanterweise ist der Goldi der der am meisten Zeit braucht
 
Dabei
31 Okt 2012
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#52
Also ein "alles über den Haufen rennender Labi" ist aber jetzt genauso ein böses Klischee und mit Sicherheit ist das in der Therapiearbeit nicht erwünscht! Kein Therapie Labi rennt alle Kinder über den Haufen oder will jeden begrüssen, ganz im Gegenteil. Wenn ein Labi so ein Verhalten an den Tag legt, dass ist er eben auch schlichtweg nicht geeignet. Und ja, natürlich sind auch Labi schon komplett überzüchtet, doch es eine wirklich guter Züchter züchtet auch Labradore wie sie mal gedacht waren.

Wenn man der Einstellung ist: nix muss, alles kann - dann kann man sich ja sowieso jeden Hund holen, natürlich verständlicherweiße mit dem Wunsch für gewisse Eigenschaften, der er mit mitbringt. Doch oft ist der Wunsch nach einem Therapiehund sehr gross und/oder steht sehr im Vordergrund - und um was es mir geht (auch gerade: zu was wurde der Aussie gezüchtet): was macht es mit dem Hund? Entspricht die Aufgabe dem Wesen eines Aussies, ist er damit glücklich? Nur weil mich die Aufgabe erfüllt, heißt es noch lange nicht das mein Hund damit umgehen kann.

Und selbst wenn ein Hund alle Voraussetzungen mitbringt, heißt es noch lange nicht das es ihm gefällt oder gut tut bzw. zumindest nicht schade. Besonders meine Grosse würde ALLES für mich tun - egal ob es ihr schaden würde. Und das ist für mich der Punkt, auch mal einen Blick auf darauf zu werfen: worauf wurde der Hund gezüchtet und wird er sich im gewünschten Umfeld auch wohl fühlen - oder wird er in etwas gedrängt, das wieder seinen Wesen ist, das ihn dauerhaft überfordert...

Ich finde das einfach nicht unerheblich und sollte bei der Überlegung einfach miteinfließen. Ein Hund der jahrzehnte bis jahrhunderte auf Reizunempfänglichkeit (laute Geräusche, Bewegungsreiz) gezüchtet wurde, bringt einfach - zum Wohle des Hunde - einiges mit, das für den Hund selbst gute Werkzeuge sind in vielen Bereichen wo Therapiehunde eingesetzt werden. Und mit nichten sind die privaten Ausbildungen immer so ausgelegt, dass der Hund wirklich gut darauf vorbereitet wird.

Wenn man dem gelassen gegenüber steht - dann schrieb ich ja schon bei meinen ersten Text: ein Aussie kann ein ganz hervorragender Therapiehund in gewissen Bereichen sein. Das würde ich einzelnen Hunden niemals absprechen.

Ich weiß das klingt alles sehr kritisch, doch eine Freundin von mir arbeitet im sozialen Bereich und es ist erschreckend was dieser Trend "Therapiehund" mit den Hunden teilweiße macht und wie wenig auf das Wohl des Tieres geachtet wird. Und natürlich gibt es auch viele tolle Mensch / Hund Teams und wirklich ganz wunderbare Ausbildungen.

Und ebenso betrifft es auch vielel andere Ausbildungen, so kenne ich zB einen erstklassigen Suchhund, der nicht mit dem Todgeruch zurechtkam - und somit aus dem aktiven Dienst genommen wurde. Der Hundeführer sagt, es ist ihm auch echt schwer gefallen - die Ausbildung ist ja zeit- und kostenintensiv und der Hund war wirklich richtig, richtig gut. Auch nervenstark in vielen Situationen. Doch emotional muss der es halt auch solche Funde wuppen und das war nicht der Fall. Insofern braucht der Hund mehr als nur die "Eignung" oder "das Talent" - in erster Linie braucht es einen ehrlich und kritischen Hundeführer, der einem Hund nicht mehr zumutet als er leisten kann.

Da seh ich die Hauptaufgabe, wenn man einen Therapiehund ausbilden möchte.
 
Dabei
15 Jun 2008
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#53
Ich habe zwei deutlich reservierte Exemplare, einen Photobomber und der Rest ist vorübergehend freundlich interessiert. Meine Libby zB ist sehr reserviert. Sie braucht bei Besuch immer eine kleine Weile, um warm zu werden. Diese Weile dauert meist nur ein paar Minuten in denen sie abcheckt, ob der Besuch ok oder sch*** ist. Wen sie nicht mag (ist übrigens zu 99% auch mein innerstes Empfinden!!), hat auch keine Chance das zu ändern - kein locken, ignorieren, füttern. Nichts hilft. Die Person wird mit Argusaugen beobachtet und Bewegung sogar mit Grummeln kommentiert. Hat sie sich für ok entschieden, darf auch gerne geknuddelt werden.
Diese typische Reserviertheit, schätze ich so an ihr, weil sie für mich damit der leichtführigste Hund im Rudel ist - sie braucht nie eine Leine, da sie einfach nicht zu Fremden läuft. Sie interesessieren sie schlichtweg nicht. Dennoch ist sie meilenweit davon entfernt ängstlich zu sein oder gar beißen zu wollen. Ich halte sie manchmal einfach nur für extrem arrogant.
Libby ist wegen ihrer reservierten Art mein nicht wegzudenkender Part in unseren Seminaren - jeder kann sie anfassen (Rassestandard), sie föhnen oder dremeln (Grooming), oder sie handeln (Show). Da ist sie Profi und macht mit. In Obi und Rally ist es nicht so gut, da dabei ihre freudige Mitarbeit eher nicht so bei fremden Führern durchkommt ... :D Auch kann ich sie jedem (für sie als ok befundenen) Drei-Käse-Hoch für's Junior Handling anvertrauen, wo sie noch zusätzlich von einem fremden Richter angefasst wird und nur ein Blickkontakt mit mir genügt, um ihr Sicherheit zu geben.
Libby hat genau die Reserviertheit, die im ASCA Rassestandard beschrieben wird und die den Aussie so verdammt leichtführig im Alltag erst werden lässt.
Meine Betty zB, braucht viel länger, um aus ihrer Reserviertheit zu kommen - sie braucht einen festen Rahmen, ist viel unsicherer als Libby. Allerdings scheint die erste Läufigkeit ihr da grade einen positiven Schub zu geben. Das ist eine Reserviertheit, die für mich nicht die gewünschte und gemeinte ist und ich hoffe, dass es besser wird. Wenn nicht, ist das sicher auch kein Beinbruch, schränkt aber im Alltag ein - sie selbst durch die Unsicherheit und mich, weil ich aufmerksamer sein muss - sie nie so selbständig "mitlaufen" kann.
Dann hab ich den Photobomber Jethro - kein Besucherschoß ohne ihn, kein Foto ohne ihn, keiner der geht, ohne ihn mitnehmen zu wollen. Extrem selbstbewusst, aber auch extremst freundlich. Trotz seiner einnehmenden Art, reagiert er auf den leisesten Rückruf und ist ein mehr als einfacher Alltagsbegleiter. Dennoch hat auch er seine Grenzen - sowohl was zerrende Kinderhände oder auch respektlose Welpchen betrifft. Da bin ich aufmerksam und ermögliche ihm, die richtigen Dinge zu tun und zB bei den Welpen dosiert, aber wirkungsvoll Erziehungsfunktionen auszuüben.
Der Rest des Rudels ist so was dazwischen - Besuch ist immer aufregend, wird im Rudel auch lautstark begrüßt, aber wird auch schnell wieder uninteressant und man geht wieder seinen normalen Dingen nach - ruhen, spielen, etc.
Ich denke schon, dass auch die Aussie typische Reserviertheit bei vielen Menschen positiv wirkt und so auf eine sanfte Art Kontakte geknüpft werden könne. Und Reserviertheit beim Aussie ist heute ein weit interpretierter Begriff, wie so vieles im Standard. Für mich, ist meine Libby das 100% Beispiel, weil sie im Alltag und bei der Arbeit mit dieser Art nicht perfekter sein könnte - leicht "arrogant", ohne jede Angst, völlig souverän.
Ich halte also damit viele normale Aussies (lt. Rassestandard normal) durchaus für den ein oder anderen "therapeutischen" oder sozialen Job als geegnet. Nur mein Problem als Züchter ist, dass ich für eine optimale Beratung und Einschätzung meist viel zu wenig (fundierten) Input bekomme. Daher sperre ich mich mittlerweile oft innerlich mehr, als ich wohl möchte oder das sonst meine Art ist.
 
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Dabei
15 Mai 2014
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1.001
#54
Sondern, weil ich 1. Ersthundebesitzerin bin und daher ein extrem bockiger Hund schwierig wird und 2. ein super sensibelste ängstlicher Hund bei uns zu Hause untergehen würde. Ich habe also überlegt wie in etwa sollte das Wesen sein damit es dem Tier gut geht und DU ebenso wie deine Familie gut zurecht kommen.
Es tut mir leid, aber ich denke auch nicht, dass ein Aussie als Therapiehund im allgemeinen besonders gut geeignet ist.
Genau das, was er deiner Meinung nach nicht sein sollte ist er doch normalerweise, nämlich extrem sensibel. Er bekommt feinste Stimmungsschwankungen bei seinen Menschen mit, ist extrem aufmerksam, in Sekundenbruchteilen von Null auf Hundert bei z.B. Bewegungsreizen.
Die meisten Aussies haben mit extrem viel Gewusel in der Wohnung/draußen Probleme, fahren dann schnell hoch und kommen nicht mehr zur Ruhe.
Ich habe eine Verwandte im Pflegeheim. Wenn ich da mit Zaro hingehe läuft er durchgehend mit eingezogenem Schwanz herum und stellt sich vor die Tür um weg zu kommen. Ich kann ihn schon gar nicht mehr mitnehmen weil sogar meine Verwandte merkt, dass er da unglücklich ist.
Eine Hundebesitzerin die ich getroffen habe hat einmal ihren Hund mit der Leine geschlagen und ihn angeschrien. Wir waren ein paar Meter daneben. Zaro zeigte mehrere Wochen Meideverhalten wenn irgend jemand mit der Leine wedelte.
Naila fängt schon an ernsthaft zu zittern wenn mal jemand zu laut schreit. Sobald ich nur ein bißchen Druck aufbaue macht sie sofort zu. Dann ist sie auch nicht mehr richtig ansprechbar (bockig trifft es hier nicht ganz). Ansonsten ist sie extrem intelligent und lernt super schnell. Sie geht aber leider, wenn sie Angst vor fremden Hunden hat, tapfer nach vorne.
Ich bin auch Ersthundebesitzerin und habe, nach allem was ich bisher gesehen habe, keine besonders außergewöhnlichen Aussies. Und schlecht erzogen sind sie auch nicht.
Naila hat ihre Bgleithundprüfung bestanden und macht mit meiner Tochter Agility und Zaro ist geprüfter Rettungshund und geht auch zu Einsätzen. Als Therapiehund wären beide nicht geeignet und auch kein anderer Aussie den ich wirklich gut kenne.
 
Dabei
7 Jul 2016
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#55
Hört sich doof an aber ich vergleiche dass mit meinen Kinder. Klar wäre es Bombe sie machen nen Einser abi studieren werden richtig gut Geld verdienen den perfekten Mann finden usw usw ich übertreibe mit Absocht. Klar ich als Mama unterstütze erziehe und fördere in einem gesunden Maße und jetzt das ABER meine große ist eher ein Junge als ein Mädchen extrem laut frech gleichzeitig aber ein großes Herz ehrlich und souverän. Sie mag Mathe aber deutsch? Oh Herr oder Konzentrieren? Ruhe? Fehlanzeige also denk ich mir okay sie liebt rennen und Fußball testen wir das mal. Sie im Ballett niemals :)

so gehe ich an meinen Welpen bzw Hind auch ran. Ich weiß was ein Aussie ausmacht was er mag was eher nicht und stelle mich darauf ein. Was im Endeffekt daraus wird kann und will ich gar nicht sagen. Ein Hund ist ebenso ein Charakter wie ein Mensch und hat stärken und Schwächen.
daher finde ich den Beitrag von Yukkio super. Ich als Mensch muss meinen Hund kennen um zu gucken wie er ist. Ich muss ihn kennenlernen und auch sehen wie reagiert er.... Wenn ich mich nur davon leiten lasse was ich will dass er tut dann wird der Hund unglücklich und auffällig. Wie ein Kind eben. Zwinge ich nun meine Große dazu Sprache oder Literatur zu studieren oder versuche sie zum Ballett zu bewegen weil ICH das so will leidet mein Kind.

Also chill ich meine Basis :) und warte ab und bin offen für die Dinge die da kommen :) wer weiß vielleicht liebt mein Aussie Agillity ... was ich total doof finde...Haja dann machen wir eben Agillity hoffe ihr versteht.

Nur grundsätzlich zu sagen ist kein guter Therapiehund weil die und die Anlagen finde ich schwer bzw fast schon falsch.
Dann müsste jeder Mensch auch studieren können (Behinderung mal außen vor) weil Anlage vorhanden. Wieder übertrieben gesagt
 
Dabei
7 Sep 2012
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#56
Mit meinen Erfahrungen kann ich Anja nur zustimmen.

Zudem tue ich mich schwer, hier einen Menschen, der selbstbestimmend durch Leben geht und seine Interessen und Neigungen mit anderen Menschen teilen und komunizieren kann (zumindest hier bei uns in Deutschland), mit einem von seinen Instinkten gesteuerten Tier zu vergleichen, der niemals selbstbestimmend lebt, sondern ganz und gar von einem artfremden Wesen abhängig ist, das dann hoffentlich lernt und versteht, welche Dinge es vorzieht oder eben nicht.

Als Beispiel:
Da stellt sich dann schon die Frage, wenn Du Agi doof findest, wie willst Du denn herausfinden, ob Dein Hund Agility mag? Wirst Du dann eine Schnupperstunde mitmachen? Und wirst Du dann von Deinem Aussie ein entsprechendes Feedback bekommen? Nein! Denn wenn Du schon mit der inneren Einstellung "Agi ist doof" an einer Schnupperstunde teilnimmst (u. eine würde eh´nicht reichen, weil beim Agi der Spaß so richtig erst nach einigen Stunden kommt, wenn die ersten Basics sitzen) und Dein sensibler Aussie spürt, das Du dem ganzen nicht offen gegenüberstehst, tja, dann wird er sich kaum entfalten, auch wenn ihm das ganze evtl. Freude bereiten würde.

Meine Aussiehündin ist jetzt 5 Jahre. Und sie hasst es zu schwimmen. Den Kopf unter Wasser tauchen, im Wasser waten: Großartig! Aber schwimmen? Nö!
Gestern habe ich meinen neuen Badeanzug eingeweiht und habe sie ins Wasser gelockt. Für mich hat sie sich überwunden und ist zusammen mit mir eine Runde geschwommen. Es hat ihr absolut keinen Spaß gemacht und ich würde sie niemals dazu zwingen. Aber diese kleine, freiwillige Runde, die sie mir geschenkt hat, weil sie gemerkt hat, das sie mir damit eine Freude bereitet, sagt eigentlich alles über diese Rasse!
 
Dabei
10 Dez 2015
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#57
In Ekles Libby erkenne ich meine Amy total wieder. Sie ist, trotz ihres jungen Alters, sehr souverän und gelassen. Und auch sie sucht sich "ihre" Patienten aus. Es gibt bei uns auch Patienten, die muss sie nicht unbedingt als Freund haben. Und das ist auch vollkommen ok. Dann liegt sie halt entspannt auf ihrer Decke und macht Pause. (Würde sie ja außerhalb der Thetapiesituation genauso machen). Manchmal ist es auch eine passive Nähe, die sie sucht. Dann legt sie sich neben den Patienten und schläft, aber aktiv muss nicht unbedingt sein. Total ok für mich und auch für die Patienten super, da sie sich sozusagen "geborgen" fühlen. Und dann gibts Patienten für die würde sie sich umbringen vor Freude! Da ist kein halten mehr und sie muss dringend auf den Schoß und besten noch Küsschen verteilen. Und mit denen arbeitet sie dann auch. Und bei allen neutralen Patienten schaue ich individuell ob es grad passt oder nicht.
Und Bewegungsreizen nachgeben?! *lach* wenn dann guckt sie mal hinterher aber das war es dann auch schon. Aber das liegt auch stark an ihrer Prägung. Sowohl im Einsatz auf der Arbeit als auch im täglichen Leben zu Hause mit 2 Kindern. Da ist sie einfach ganz entspannt wenn sie merkt, dass sie nicht dran ist. Aber wenn sie dran ist, rennt sie mit Freude dem Spieli hinterher und bringt es zurück. Ich denke bei ihr ist vieles in den Genen was super ist und der Rest von Anfang an geprägt, so dass ich sagen kann, MEIN Aussie passt hierfür. Das es bei anderen nicht so ist, ist doch voll ok und gut, dass die Menschen es so realistisch einschätzen.
Ich hatte vor Amy eine Labbi Hündin in der Therapie und sie war perfekt als Team mit mir. Jeder Blick und jede Bewegung war abgestimmt. Es war echt toll. ABER es ist einfach eine andere Ausstrahlung die meine Labbi Hündin hatte (nämlich diese "Juhuuu Menschen" Ausstrahlung. Und die war bei einigen Patienten deutlich schwieriger im Umgang als die Ausstrahlung von Amy. Aber das sind nur meine Erfahrungen und ich habe individuell für mich entschieden und es war gut so.
 
Dabei
31 Jan 2015
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#58
Aber diese kleine, freiwillige Runde, die sie mir geschenkt hat, weil sie gemerkt hat, das sie mir damit eine Freude bereitet, sagt eigentlich alles über diese Rasse!
Und genau das sehe ich als Problem beim Aussie als Therapiehund. Denn die Reserviertheit schließt doch eben auch mit ein, dass der Hund NICHT von allen Personen angegrabscht werden möchte. Und lieber einen gewissen Abstand zu anderen Personen haben möchte.
Wenn der Besitzer ihn dann aber dazu "drängt" und der Hund es ihm zu Liebe macht, dann fühlt er sich dabei 100%ig nicht wohl.
Und aus diesem Grund sehe ich - allein im Bezug zum Rassestandard - keinen Sinn darin, den Aussie als Therapiehund zu nutzen.

Außnahmen bestätigen die Regel. Schließlich ist nicht jeder Hund wie im Rassestandard. Yumo zählt auch eher zur Kategorie Individualdistanz = 0,00001 cm ... Aber geeignet wäre er dafür niemals, er ist viel zu wuselig.
 
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7 Jul 2016
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#59
Ich weiß nicht ob das so trifft, aber Kinder sind wahrscheinlich sehr prägend für einen Hund...Sie Grundsituation ist eine völlig andere. Besonders wenn kleinere Kinder dabei sind. Vielleicht macht das dann den Unterschied wer weiß.

Mh aussiewolf ich verstehe was du meinst. Und ja ich gebe dir da recht. Ich find es doof würde es aber für den Aussie machen. Eventuell hab ich auch ein will to please? :) Aber ja woher soll ich es wissen wenn ich es nicht mache auch wahr. Ich schätze, dass wenn ich merke das bspw die bisher gemachten Dinge nicht so super gefallen finden ich was anderes teste? Hab ich mir noch keine Gedanken zu gemacht. Momentan hab ich eher Sorge wie das mit Stubenrein und den Mödels und allem wird als darüber nachzudenken:-D erstmal Welpe einziehen lassen und dann gucken wie sich alles einspielt.... Daher auch meine Aussage mal gucken wie es wird? Ich werd es ja merken weil der Welpe sehr schnell mit zur Arbeit kommt.

Nadine ich hoffe, dass meine zukünftige Dame ähnlich wird. Bin sehr gespannt. Gibt es einen Thread der sich nur damit befasst? Habe da viele Fragen bezüglich Prägung was mache icwie am besten usw. Man liest viel aber der Erfahrungswert von Aussie Besitztern ist für mich persönlich viel hilfreicher
 
Dabei
15 Mai 2014
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Ich weiß nicht ob das so trifft, aber Kinder sind wahrscheinlich sehr prägend für einen Hund...Sie Grundsituation ist eine völlig andere. Besonders wenn kleinere Kinder dabei sind. Vielleicht macht das dann den Unterschied wer weiß.
Klar ist das Umfeld prägend, ich habe auch Kinder. Und ich habe es auch geschafft, beide so zu erziehen, dass sie keine Jogger und Fahrradfahrer jagen und den Kindern beim Schaukeln und Inlinescaten nicht in die Knöchel schnappen.
Klar kann man mit Prägung und Erziehung einiges erreichen.
Doch wurde der Aussie über viele Generationen hinweg auf gewisse Eigenschaften hin selektiert. Sie sollen sensibel sein, tough und durchsetzungsfähig, auch mal eigene Entscheidungen treffen, Schutztrieb und Reserviertheit haben, schnell reagieren können. Es ist eben die Frage ob man sich für den Zweck der Therapiehundausbildung einen Hund anschafft, bei dem man hofft, dass er gewisse Rasseeigenschaften nicht hat weil der Züchter versucht hat, sie wegzuzüchten (starke Sensibilität, Territorialverhalten, niedrige Reizschwelle,Schutztrieb,..) oder sich nicht lieber einen von Natur aus gelasseneren Hund dafür holt. Gerade wenn der Hund viele Menschenkontakte haben und auch mal gestreichelt werden soll.
Dann muss man auch nicht so viele angeborene Eigenschaften durch Erziehung unterdrücken und der Hund ist zufriedener.
 

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