Das bestreitet ja auch überhaupt niemand, ich persönlich habe meinen Post auch sicher nicht böse gemeint.
Bloß denke ich auch, dass das, was deine kleine da an den Tag gelegt hat, kein Hüten war sondern seines Spielverhalten.
Finn spielt oft so, grade bei unsicheren Hunden.
Dann rufe ich ihn ab, unterbreche das Spiel kurz und löse ihn dann wieder.
Macht er weiter und ist es dem anderen Hund offenbar unangenehm, kommt er an die Leine und das Spiel ist vorbei.
Hüteverhalten habe ich nur ganz wenige Male im Ansatz bei meinem Hund gesehen.
Einmal tauchte plötzlich eine Schar Hühner vor uns auf die am Vortag noch nicht da war, glücklicherweise hinter einem Netz (kein Zaun, so ein grünes Ding mit dem Leute manchmal ihre Beete schützen).
Da Flippte er wirklich aus, rannte daran entlang und trieb die Hühner ans andere Ende, warf sich herum, trieb sie wieder zurück, wurde ganz steif und lag platt auf dem Boden, schoss dann wieder vor und trieb die Hühner ans andere Ende.
Ich kann selbst da nicht mal genau sagen, ob das unter hüten oder jagen fiel, aber da er mit einem Schritt über das Netz auf der anderen Seite gewesen wäre und das nicht tat, gehe ich von Hüten bzw. Treiben aus.
Das ganze ging lautlos vonstatten (bei ihm, die Hühner waren hysterisch), er bekam einen ganz starren Blick und war nicht abrufbar.
Insgesamt sah es ziemlich ungeschickt aus, aber er wirkte voll in seinem Element.
Und es war so ganz anders als wenn er einfach einem Vogel hinterherrennt, da schießt er los bis der Vogel auffliegt und dreht dann sofort um und kommt zurück...außerdem lässt er sich da abrufen.
Da ich ihn nicht abrufen konnte und die Hühner total panisch wurden, ich im Geiste schon zwanzig Leichen mit Herzinfarkt auf mein Konto gehen sah , habe ich das einzige getan, was mir in dem Moment übrig bliebe....ich habe meinen Hund aus seinem Lauf heraus gepackt, nein gebrüllt , mein ganzes Gewicht eingesetzt und wir sind beide zu Boden gegangen.
Dann habe ich ihn ganz schnell dort weggebracht.
Ich hatte danach ein unheimlich schlechtes Gewissen ihm gegenüber, da ich ihn noch nie so hart angepackt hatte, aber ich hatte ja keine Wahl.
Dann hütet er noch große Bälle, treibt sie gezielt in eine Richtung, schubst sie unter Stühlen durch und durch Türrahmen - das werde ich im Sommer zum Treibball nutzen.
Spielt Finn dagegen mit anderen Hunden, rennt er entweder ohne einen Ton vor ihnen oder aber, wenn sie schneller sind, drängt sie ab, bellt und Rempelt sie an.
Da er sehr hochbeinig gebaut ist, Rempelt er sich bei einem kompakteren Hund regelmäßig selbst über den Haufen und geht mit einem lauten UFF! (es klingt wirklich so) zu Boden.
Mit kleinen Hunden oder älteren spielt er wiederum ganz anders, von den kleinen lässt er sich sogar zwicken, bei den älteren wird in Zeitlupe gespielt.
Ich wage mal zu behaupten, dass er sehr gut sozialisiert ist, obwohl er bei gleichaltrigen Hunden ein ziemlich derber Spieler sein kann.
Was ich nicht dulde ist festes zwicken in die Hinterbeine.
Das mag ich einfach nicht weil ich es auch nicht mag, wenn Hunde das bei Finn machen.
Bis zu einem gewissen Grad laut sein darf er dagegen und hinterher rennen ist völlig okay, wenn das Spiel trotzdem ausgewogen bleibt.
Deine kleine ist sehr jung, sie kennt diese Art Spiel von ihren Geschwistern, Aussies untereinander spielen fast alle so (zumindest die, die ich kenne) und ich sehe noch keinen großen Handlungsbedarf, wenn sie das an anderen Welpen auch erstmal ausprobiert.
Ich sehe das als normales lernen beim Umgang mit Artgenossen.
Wenn es dir zu wild wird, nimm sie halt aus dem Spiel heraus und lasse sie runter kommen.
Aber die Rückruf wird noch nicht funktionieren, den beherrscht sie mit elf Wochen einfach noch nicht.