Ich hatte es woanders schon erzählt...Eine entfernte Bekannte gedenkt, sich zwei Aussies beim Vermehrer zu holen.
Die Idee kam von jetzt auf gleich, heute bekam ich eine Mail, worauf sie denn achten müsse, sie hätte keine Ahnung von Papieren und Gesundheitsuntersuchungen.
Ja, habe ich gemerkt, deshalb kauft sie ja auch beim Vermehrer
Ich habe ihr dann aber grade deshalb - in der Hoffnung, dass sie ihre Meinung noch ändert - eine ewig lange Listen dessen geschickt, wonach Sie fragen soll, was sie sich zeigen lassen soll und worauf sie achten muss (um einen seriösen Züchter zu erkennen. Danke übrigens ans Forum für den tollen Thread diesbezüglich , den ich mittlerweile echt auswendig kann
).
Da stand von sämtlichen Untersuchungen der Eltern und Welpen, möglichen Krankheiten etc. alles drauf bis hin zum Check des Pedigrees, um nachzuverfolgen, ob bzw. wann es Epilepsie gab in den Linien, wie nahe die Eltern verwandt sind und ob sie aus AL oder SL kommen .
Ich habe ihr sogar geraten, sich die Papiere der Eltern kopieren zu lassen und Zuhause in aller Ruhe selber nochmal nachzuforschen.
Als ich mir diese Liste dann nochmal durchgelesen habe, dachte ich :"Oh Gott, wenn die damit bei einem Züchter aufschlägt, schmeißt der sie raus" , aber dann habe ich versucht mir vorzustellen, ich sei der Züchter und jemand käme mit dieser Liste.
Natürlich nicht unbedingt auf Papier, sondern vorzugsweise im Kopf.
Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich das richtig gut fände!
Daraufhin habe ich das Ganze weitergesponnen und überlegt, welchem Typ Mensch ich einen Hund anvertrauen würde, wäre ich Züchter.
Ich würde wohl erwarten, dass man mich zuallererst verbal auf links krempelt, denn wenn ich nichts zu verbergen habe, würden mich diese ganzen Fragen ja nicht schrecken können.
Es würde mir lediglich zeigen, dass sich jemand wirklich damit befasst hat (als Züchter würde ich wohl auch merken, ob das tatsächlich der Fall ist oder jemand es bloß auswendig gelernt oder vorgegeben bekommen hat ^^).
Ich fände es auch nicht schlimm, wenn der Käufer eventuell noch Bedenken hat, vielleicht Zweifel, ob die Lebensumstände überhaupt passen zu der jeweiligen Rasse .
Ein Käufer sollte Kritik annehmen können und für Tips offen sein seitens des Züchters.
Andererseits sollte er auch nicht alles fraglos schlucken, was ich ihm rate.
Kommunikation und auch Diskussion fände ich ganz wichtig.
Und ich würde erwarten, dass sich nicht unbedingt beim Reinkommen gleich mit Herzchen in den Augen auf die Welpen gestürzt wird.
Das ist echt schwer, aber er sollte beim ersten Besuch nicht zu verliebt an die "Sache" herangehen, so lange er nicht weiß, ob das Drumherum auch stimmt.
Der Verstand sollte zumindest anteilig eingeschaltet sein
Ein Käufer sollte außerdem nicht auf einen bestimmten Welpen bestehen, wenn ich ihm von diesem abrate und er sollte sich idealerweise auch mit den Elterntieren beschäftigen.
Er sollte den Preis nicht drücken wollen, nicht nach Ratenzahlung fragen (wenn man sich überhaupt nicht kennt) und nicht den Eindruck machen, dass er langfristig ein Problem mit Dreck, Sabber, Haaren und Kratzern hat.
Er sollte meinen Hunden nicht ungefragt Leckerli geben und mich fragen, bevor er sich einen Welpen auf den Schoß setzt, Fotos bitte auch nur nach vorherigem Fragen.
Auf gut Deutsch: er sollte sich benehmen wie ein Besucher und Interessent, nicht wie der Elefant im Porzellanladen.
Wenn man ein Handy kauft , lässt man sich das ja auch vom Verkäufer zeigen und nimmt es nicht einfach aus der Packung und tippt drauf rum.
Letztendlich kann man wohl bei Einigem getrost ein Auge zudrücken, wenn der Gesamteindruck stimmt.
Aber eine grundlegende Sympathie müsste von Anfang an da sein.
Und genau da sehe ich auch das größte Problem, denn wenn mir ein Interessent total unsympathisch ist, aber die anderen Voraussetzungen perfekt wären , wie entscheide ich dann als Züchter?
Nach Bauch oder doch nach Kopf?
Oder andersherum ... Die Chemie stimmt, der finanzielle Background beispielsweise aber nicht.
Ich stelle mir diese Entscheidung echt schwierig für seriöse Züchter vor , immerhin geht es um die eigenen Babys und für die wünscht man sich ja sicher nur das Allerbeste.