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VPG- oder IPO-Sport

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22 Mrz 2013
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#31
@ Shellington Ford: Sehr schön geschrieben und erklärt! :)
 

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Dabei
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#32
Ich muss ja sagen, ich hab bis vor einigen Wochen auch noch so gedacht wie Manu, aber in letzter Zeit habe ich mich mal eingehender damit beschäftigt und ich muss sagen ,dass ich diesen Sport mittlerweile ganz anders sehe.

Zum Einen wird im SD kein HUnd SCHARF gemacht, sondern es werden triebige Hunde eingesetzt und der Trieb wird natürlich gefördert- ist aber ja nichts anderes, als wenn wir den Hund z.B auf den Zergel heiß machen, um ihn mit einem ausgiebigen Spiel zu belohnen (und das wurde hier im Forum schon mehrfach empfohlen) Der Unterschied liegt einzig und allein darin, dass dieser ÄRmel am Menschen dran ist und der Zergel "nur" in der Hand gehalten wird. DIe SD Hunde achten aber, wenn sie gut ausgebildet wurden, genauso darauf, nicht den Menschen zu treffen, wie unsere, wenn wir ihn richtig erzogen haben. Und mein Hund zergelt auch nicht nur mit mir, der spielt mit jedem so, der seinen Zergel in der Hand hält und ihn dazu auffordert...finde das aber auch gar nicht schlimm,, ist doch völlig okay. In die "Beute" beißen (denn nichts anderes ist ja letztlich der ZErgel") daran zerren und rütteln, da sehe ich den Trieb meines Hundes und wie glücklich ihn das macht DEshalb geht er aber noch lange nicht auf jeden Menschen los oder packt sich sofort jeden ZErgel, der irgendwo liegt. Ihr dürft euch das auch nicht so vorstellen, dass der Hund den Helfer mit dem Beißarm sieht, sofort losrast und den packt, im GEgenteil- der muss erst revieren, den Helfer stellen und verbellen und darf nur dann packen, wenn dieser flüchtet und das, wenn mich jetzt nicht alles täuscht, sogar erst nach Kommando durch den HF.

Außerdem sollte man auch nicht SD und die Ausbildung zum Polizeihund verwechseln, das sind noch einmal zwei paar Schuhe. Die Polizeihunde werden anders ausgebildet, müssen sie auch, aber auch die sind nicht mannscharf in diesem Sinne
 

KON

Berliner Schnauze
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#33
Einen Beagle im SD fänd ich dann aber auch zum Schießen.
Du musst dir vorstellen, dass vor allem Hunde auf den SD anspringen, die ein gesteigertes Beuteverhalten haben, das sind meist dann die klassischen Wach- und Schutzhunde wie Schäfi, Rottweiler, Schnauzer, Pitbull. ABER: So ziemlich jeder Hund hat ein Beuteverhalten und es kommt auch in untypischen Rassen vor, dass Hunde richtigen Spaß am SD haben. Getestet wird ein Hund nur mit einem Lederlappen, bei dem der Hund zeigen soll, ob er nach der Beute drängt, wenn er animiert wird, der Halter aber hinter ihm stumm in der Leine steht. Und wenn die Hunde anfangen, den Helfer zu treiben also versuchen ihn von rechts nach links zu treiben, dann kann langsam die Grundidee des Beißens und Zottelns aufgebaut werden. Dafür nimmt man eine große Beißwurst oder ein Beißkissen. Sachen, die man auch zu Hause haben kann, wenn man seinen Hund gern darüber bestätigt, ohne unbedingt SD zu machen.
Meiner hat durchaus ein Beuteverhalten, aber bei ihm ist der Schutztrieb noch stärker. Er hat ohne Probleme den Helfer getrieben, hat die Beißwurst festgehalten und sich auch daran durch die Gegend ziehen lassen, aber als einer unserer Richter mit auf dem Platz stand in selbstbewusster Haltung, hat er sofort von Beute auf Schutz umgestellt und diesen Mann verbellt. Das lag auch daran, dass er eh schon hoch im Trieb war, aber mir war das nichts. Da hab ich zu wenig Ahnung, als meinen Hund über Moral auszubilden, statt rein über Beute.

In unserem Verein wird meist morgens gefährtet, einfach weils in den Ablauf passt. Je nach Können des Hundes liegt so eine Fährte auch schon mal richtig lange. Außerdem müssen die Fährten auch erstmal gelegt werden, dann werden sie nacheinander abgesucht, etc. Das kann schon echt dauern. Aber die Vereinsmitglieder, die ihre Hunde schnell ausbilden, meist die DSH-Züchter, gehen auch schon mal abends auf den Acker. Die wissen ja auch, worauf sie achten müssen und brauchen keine Anleitung vom Fährtenhelfer mehr.

Schweißfährte klingt auch total interessant, aber dafür hätt ich auch ungern eingefrorenes Blut im Kühlschrank. Aber für Beagle wären die Stöberprüfungen bestimmt auch super. Wenn ich das recht sehe, sucht der Beagle ja stöbernderweise erst seine Fährte und wird nicht wie ein Fährtenhund drauf angesetzt und geht die dann ab. Obwohl ich mir sicher bin, dass ein Beagle beim Fährten auch schnell Erfolge erzielen wird. Wenn ich daran denke, dass ich meinem Junghund damals mit Leberwurst auf der Frisbee deutlich machen musste, dass er auch eine Nase zu suchen hat...
 
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22 Mrz 2013
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#34
@KON: Danke für deine PN, das Video kannte ich schon. Ich war heute auf einem Verbandslehrgang und zufälligerweise von jede menge VPL bzw IPO Leuten umgeben. Ja, vielleicht habe ich wirklich einige Vorurteile wegen SD gehabt. In dem Beitrag von Glöckchen ist es sehr gut beschrieben, der Vergleich mit dem Zergel bzw. der Beute. Meine negative Haltung gegenüber dem SD kam halt von den HF die einfach nur damit rumprahlen wie toll doch der Hund in SD ist und wie gerne er zubeißt usw. Bei der Schweißarbeit wird der Hund auch angesetzt, es ist eigentlich nicht viel anders wie bei der IPO.
 
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19 Aug 2011
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#35
Meine negative Haltung gegenüber dem SD kam halt von den HF die einfach nur damit rumprahlen wie toll doch der Hund in SD ist und wie gerne er zubeißt usw. Bei der Schweißarbeit wird der Hund auch angesetzt, es ist eigentlich nicht viel anders wie bei der IPO.
Naja, ich prahle ja teilweise auch rum, wenn Biko toll verbellt hat oder mal toll zugebissen hat :D
Aber ich glaube, ich weiß was du meinst :)

Ich glaube, bei mir ist der Unterschied, dass ich für Biko bzw meine (zukünftigen Hunde allgemein) lebe und nicht für den Sport, wie es sonst so viele IPOler machen :)
 
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29 Apr 2012
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#36
[OT]Es ist für mich auch ein Unterschied, ob man etwas stolz erzählt, weil man wirklich stolz auf die Leistung des Hundes ist oder ob man einfach nur angeben will, wie **** man selbst ist :) Und da den Unterschied zu sehen ist auch nicht einfach. [/OT]
 
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22 Mrz 2013
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#37
Der Schäferhund Hank steht ja super im Gehorsam, sieht alles super aus! :) Aber die Szenen, wo er den Helfer teilweise auf Augenhöhe verbellt und in dem Arm beißt, ich für mich schwer anzusehen. Mir ist das zu aggressiv und mich stört daran, dass das Beuteverhalten auf Menschen gerichtet wird. Und da fällt es mir dann schwer zu verstehen, wenn ein HF davon mit Stolz berichtet. Und ich denke dann weiter, wie viele HF außerhalb des Hundeplatzes die Idee haben, das erlernte mal vorzuführen. :confused:
 
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29 Apr 2012
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#38
Und genau das ist der Irrtum. Das beuteverhalten geht nicht gegen den Menschen. Die Beute ist der "Arm" und das bellen heißt eher "Ey alter, Rück sofort mein Spielzeug raus"
Mein Border Collie würde sich genau so laut und druckvoll verbellen, wenn du ihm das Spieli vor die Nase hältst und es ihm nicht gibst
 
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18 Mrz 2012
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#39
Wäre das BEuteverhalten auf den MEnschen gerichtet, würde der Hund bestimmt nicht in den Beißarm beißen, sondern den Menschen selbst... Und selbst ein mir bekannter Polizeihundeausbilder, lässt manche Hundemit seinen Kindern zusammen... also so "mannscharf" können die ja gar nicht sein
 
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22 Mrz 2013
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#40
Und genau das ist der Irrtum. Das beuteverhalten geht nicht gegen den Menschen. Die Beute ist der "Arm" und das bellen heißt eher "Ey alter, Rück sofort mein Spielzeug raus"
Mein Border Collie würde sich genau so laut und druckvoll verbellen, wenn du ihm das Spieli vor die Nase hältst und es ihm nicht gibst
Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, auch ich will es verstehen! Und Du meinst, wenn mir eine Trainerin vom SV sagt, das viele SH schon ziemlich ärmelfixiert sind, sie damit meint, das es nur um das beuteverhalten geht?
 
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15 Mai 2012
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#41
Naja, also das mit dem Polizeihunden, das kommt gaaanz stark auf den Hund an!!! Wir hatten zu verschiedenen Veranstaltungen bei der Arbeit die Polizeihunde hier zu Besuch (was ganz große Klasse war!!!) und in meiner Funktion konnte ich mit dem einen HF auch länger sprechen. Der meinte auch, dass das alles nicht so schwarz/weiß zu bewerten sei, seine Hunde hören exzellent auf ihn, aber mit seinen Kindern ist er auch weiterhin besonders vorsichtig. Die Hundeführerin hatte ihre Hunde genauso unter Kontrolle, aber sie sagte auch, wenn sie spazieren geht mit ihren, dann untersucht sie die Gegend wie ein Windhund :D Weil es eben IMMERNOCH Tiere sind, die zwar grandiose Arbeit machen, aber der Gefahr muss man sich bewusst sein!

Aber wie gesagt, es ist einfach nicht mein Sport :) Daher finde ich das Video zwar toll, besonders wie der Hund im Gehorsam steht, aber ich kann mich nicht damit anfreunden.
 
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#42
Wäre das BEuteverhalten auf den MEnschen gerichtet, würde der Hund bestimmt nicht in den Beißarm beißen, sondern den Menschen selbst... Und selbst ein mir bekannter Polizeihundeausbilder lässt manche Hunde mit seinen Kindern zusammen... also so "mannscharf" können die ja gar nicht sein
Natürlich wurde das Beuteverhalten auf den Beißarm konditioniert, aber der gehört natürlich zum Helfer. Was ist, wenn kein Beißarm da ist? Ich hoffe es ist nur eine Ausnahme, aber von meiner Agi- Kollegin der Hund würde auch mit anderen vorlieb nehmen (um es mal nett auszudrücken), und ist ansonsten der liebste Hund. Nur das Wort PACK ist absolut tabu. Ein ehemaliger Nachbar nahm seinen Zollhund WE immer mit nach Hause, der durfte nicht mit den Kindern spielen, der kam in den Zwinger. Zur Beschäftigung ging er mit ihm spazieren oder fuhr Fahrrad, aber mit Abstand zu Mensch und Hund.
 
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#43
Manu, klar passen die immer noch auf mit den Hunden und das sind ja auch aus gutem Grund keine Privathunde.
 
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22 Mrz 2013
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#45
Gestern auf einem Lehrgang wurde mir von einem LRO im DVG, der beruflich SH führt, erklärt, das in einigen europäischen Ländern der SD mittlerweile verboten ist. In D wird er weiterhin erlaubt, weil der SD mit Polizei und Zoll kooperiert bzw. zusammen arbeitet, ganz besonders was die Zucht angeht. Ansonsten müsste der Zoll und die Polizei um passenden Nachwuchs bangen.
 
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18 Mrz 2012
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#46
Klar, die arbeiten zusammen, die Ausbildung ist auch teilweise ähnlich, bzw. die laufen soweit ich das weiß auch die IPO, aber es gibt eben doch Unterschiede, vor allem in Bezug auf den Beißarm
 
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29 Apr 2012
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#47
@sandra: es wird immer negative Beispiele geben. So schlimm es ist. Aber das Verhalten des Hundes deiner Agi-Kollegin ist nicht normal für den sportlichen SD-Bereich. Du kannst von den negativ-Beispielen nicht aufs allgemeine schließen, denn sonnst müsste man sich denken, alle Aussies wären ständig kläffende und ungezogene Hunde.

Und wenn ein Hund ärmelfixiert ist, meint man wirklich den schutzdienstarm, der eigentlich nichts anderes ist als eine riesenbeisswurst
 
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22 Mrz 2013
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#48
@sandra: es wird immer negative Beispiele geben. So schlimm es ist. Aber das Verhalten des Hundes deiner Agi-Kollegin ist nicht normal für den sportlichen SD-Bereich. Du kannst von den negativ-Beispielen nicht aufs allgemeine schließen, denn sonnst müsste man sich denken, alle Aussies wären ständig kläffende und ungezogene Hunde.

Und wenn ein Hund ärmelfixiert ist, meint man wirklich den schutzdienstarm, der eigentlich nichts anderes ist als eine riesenbeisswurst
Na, dann bin ich ja ein wenig beruhigt! Ich denke mal und hoffe auch, dass die breite Masse im SD schon verantwortungsvoll ihre Hunde führen!
 

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Berliner Schnauze
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#49
Was das Verbot des SD in anderen Ländern angeht (Deutschland ist eines der letzten Länder mit dem klassischen SD), muss man aber auch mal gucken, was da als Alternative genommen wird. Denn die Hunderassen für SD gibt es ja immer noch und dieses Beutespiel ist eine vernünftige Art, diese Hunde zu beschäftigen.

Mondioring wird allgemein immer als DIE Alternative zum SD bezeichnet, es wird angepriesen, dass die Hunde gar nicht mehr aktiv sind, sondern nur noch auf Kommando losgehen und dass all die Steinzeitmethoden wie Stockschläge nicht übernommen wurden. Aber man sollte bei diesen Beschreibungen höllisch aufpassen. Stockschläge gibt es im SD auch nicht, nur simulierte und hierbei geht es ja darum, dass der Hund seine Beute festhält, auch wenn er bedrängt wird. Außerdem gibt es keine anerkannten Prüfungen für Mondioring in Deutschland, dementsprechend wird dieser Sport kaum praktiziert und es gibt daher wenig umfassende Betrachtungen.
Dass der Hund hier nur noch auf Kommando startet und sich vorher vom Helfer bedrängen lassen muss, scheint natürlich für den Sporthund von Vorteil zu sein. Aber mir gefällt überhaupt nicht, dass ohne Beute gearbeitet wird, sondern der Helfer in einem kompletten Schutzanzug steckt und der Hund überall packen darf. Der SD-Hund ist auf den Beuteärmel fixiert und außerdem auf konditionierte "Angriffsmuster" und Schrittfolgen konditioniert. Hier ist es absolut fragwürdig, ob eine Alltagssituation bei ihm das SD-Verhalten abrufen könnte. Aber bei einem Mondioring-Hund, der vielleicht auch noch schlecht gearbeitet wurde, wär ich mir da überhaupt nicht mehr sicher, was den wann aktiviert. Daher bin ich eigentlich ganz froh, dass es in Deutschland weiterhin beim SD bleibt.

@Ray: Was deine Agi-Kollegin angeht: Das ist für mich ein Hund für Leinen- und Maulkorbzwang solange er in unkontrollierbaren Situationen steckt. Kann doch nicht sein, dass der auf ein bestimmtes Wort eventuell auf den Mann geht. Da frag ich mich auch echt, wie der gearbeitet wurde und würde wahrscheinlich verlangen, dass der Hund zwischen den Trainingseinheiten gesondert gehalten wird.

Verbellen: Ich denke, so gut wie jeder Hund hat schon mal probiert, mit Bellen sein Spielzeug einzufordern. Aber da der clevere Hundehalter das nicht unterstützt, wird der Hund es nicht lange versuchen.
Aber stellt euch mal vor, euer Hund hat ein absolutes Lieblingsspielzeug und ihr trainiert darauf, dass er das Spielzeug nur noch kriegt, wenn er gebellt hat. Wenn er das geschnallt hat, trainiert ihr weiter, dass ihr das Spielzeug locker vor euch habt, er immer länger bellt und erst wenn ihr das Spielzeug hochzieht, darf der Hund danach haschen. Ich denke mal, innerhalb von eine Monat konsequentem Training, vllt 1x pro Tag eine winzige Trainingseinheit und euer Hund zeigt ein Verhalten wie der gute Hank. Und je nach Temperament des Hundes wird er stur vor euch sitzen oder vor lauter Vorfreude euch auf Augenhöhe begegnen. Einzige Regel dabei ist, dass er euch nicht berühren darf.
 
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19 Aug 2011
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#50
Was das Verbot des SD in anderen Ländern angeht (Deutschland ist eines der letzten Länder mit dem klassischen SD), muss man aber auch mal gucken, was da als Alternative genommen wird. Denn die Hunderassen für SD gibt es ja immer noch und dieses Beutespiel ist eine vernünftige Art, diese Hunde zu beschäftigen.

Mondioring wird allgemein immer als DIE Alternative zum SD bezeichnet, es wird angepriesen, dass die Hunde gar nicht mehr aktiv sind, sondern nur noch auf Kommando losgehen und dass all die Steinzeitmethoden wie Stockschläge nicht übernommen wurden. Aber man sollte bei diesen Beschreibungen höllisch aufpassen. Stockschläge gibt es im SD auch nicht, nur simulierte und hierbei geht es ja darum, dass der Hund seine Beute festhält, auch wenn er bedrängt wird. Außerdem gibt es keine anerkannten Prüfungen für Mondioring in Deutschland, dementsprechend wird dieser Sport kaum praktiziert und es gibt daher wenig umfassende Betrachtungen.
Dass der Hund hier nur noch auf Kommando startet und sich vorher vom Helfer bedrängen lassen muss, scheint natürlich für den Sporthund von Vorteil zu sein. Aber mir gefällt überhaupt nicht, dass ohne Beute gearbeitet wird, sondern der Helfer in einem kompletten Schutzanzug steckt und der Hund überall packen darf. Der SD-Hund ist auf den Beuteärmel fixiert und außerdem auf konditionierte "Angriffsmuster" und Schrittfolgen konditioniert. Hier ist es absolut fragwürdig, ob eine Alltagssituation bei ihm das SD-Verhalten abrufen könnte. Aber bei einem Mondioring-Hund, der vielleicht auch noch schlecht gearbeitet wurde, wär ich mir da überhaupt nicht mehr sicher, was den wann aktiviert. Daher bin ich eigentlich ganz froh, dass es in Deutschland weiterhin beim SD bleibt.
Naja, Mondio ist auf Sportlicherebene, meiner Ansicht auch nichts anderes als der uns bekannte klassische SD.
Klar darf der Hund da überall rein beißen, aber er darf eben alles nur auf kommando machen.
Aber im Endeffekt ist es auf Sportlicherebene auch nur ein Sport wie es eben SD ist.
Und Mondio ist in D nicht erlaubt, weil es "gefährlicher" ist, sonder einzig und alleine, weil der SV es als eine Konkurenzsportart hält.
Ich bin auch der Meinung, dass Mondio viel mehr SD Leute reizen würde als der SD selbst und wenn man die Rückgehenden Zahlen der aktiven Mitglieder ansieht, weiß man vielleicht auch warum der SV es dann als Konkurrenz Sportart ansieht und sehr froh darüber ist, dass es in D vom VDH keine anerkannten Tuniere gibt.

@Ray: Was deine Agi-Kollegin angeht: Das ist für mich ein Hund für Leinen- und Maulkorbzwang solange er in unkontrollierbaren Situationen steckt. Kann doch nicht sein, dass der auf ein bestimmtes Wort eventuell auf den Mann geht. Da frag ich mich auch echt, wie der gearbeitet wurde und würde wahrscheinlich verlangen, dass der Hund zwischen den Trainingseinheiten gesondert gehalten wird.
Die Sache hatten wir ja schon in Bikos Thema :)
Ich finde es auch unverantwortlich und ich denke mal, das Hund wurde falsch trainiert.
Denn jeder normale IPO Hund, der odrnungs gemäß Trainiert wurde, würde nicht einfach so irgendwo hinlangen, sondern seine Beute suchen und der Mensch ist eben nicht die Beute!
Ich habe es den Tag mit Biko einmal getestet.
Wenn ich sage "Pack" und ich habe nichts in der Hand, bleibt er entweder sitzen oder Springt mich vorsichtig an und fängt an mir durchs Gesicht zu lecken, wobei dies schon mehr in Richtung beschwichtigen geht.
Habe ich aber seine Beißwurst oder einen Ball in der Hand, packt er sich geziehlt die Beißwurst oder den Ball.
Mein dritter versuch war mit einer Tafel Schokolade.
Ich hielt die wie seine Beißwurst in der Hand und er blieb vor mir sitzen, er tat einfach nichts und DAS ist vernünftig antrainiert, denn Biko lebt mit Kinder zusammen und nur weil ich "Pack" sage, hat er noch lange nichts zu packen, tut er es, gibt es einen Gong.

Und je nach Temperament des Hundes wird er stur vor euch sitzen oder vor lauter Vorfreude euch auf Augenhöhe begegnen. Einzige Regel dabei ist, dass er euch nicht berühren darf.
Es ist aber zudem auch nicht gerne gesehen, wenn der Hund dem Helfer beim verbellen bis ins Gesicht springt.
Bei mir auf dem Platz üben wir das so, dass der HF beim Hund sagt "sitz" und "Voraus", da soll der Hund mit dem Hintern einfach so Nah wie möglich am Boden bleiben.
Ich habe mit Biko bis Dato damit gsd noch keine Probleme, er bleibt beim verbellen schön tief aber dennoch bestimmend, aber das kann sich im verlauf des Trainings auch noch ändern.
 
Dabei
29 Apr 2012
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#51
Und Mondio ist in D nicht erlaubt, weil es "gefährlicher" ist, sonder einzig und alleine, weil der SV es als eine Konkurenzsportart hält.
Ich bin auch der Meinung, dass Mondio viel mehr SD Leute reizen würde als der SD selbst und wenn man die Rückgehenden Zahlen der aktiven Mitglieder ansieht, weiß man vielleicht auch warum der SV es dann als Konkurrenz Sportart ansieht und sehr froh darüber ist, dass es in D vom VDH keine anerkannten Tuniere gibt.
Mondioring ist in Deutschland doch nicht verboten. Es gibt immer mehr Gruppen, die das trainieren und es gibt zum wiederholten Mal ne deutsche Mannschaft auf der FMBB-WM (incl. amtierenden WM in der höchsten Klasse :) )
 
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19 Aug 2011
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#52
Mondioring ist in Deutschland doch nicht verboten. Es gibt immer mehr Gruppen, die das trainieren und es gibt zum wiederholten Mal ne deutsche Mannschaft auf der FMBB-WM (incl. amtierenden WM in der höchsten Klasse :) )
Ich habe mich da im ersten Satz etwas doof ausgedrückt :)
Natürlich weiß ich, dass es in D nicht verboten ist, aber es ist nicht vom VDH anerkannt, das wollte ich eigentlich damit sagen.
War nicht meine Absicht gewesen, es so undeutlich zu schreiben.
Ich schrieb ja in meinem letzten Satz, dass es in D keine vom VDH anerkannten Tuniere gibt ;)
 
Dabei
22 Mrz 2013
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#53
Danke für die detaillierte Aufklärung! Manches sehe ich jetzt aus einer anderen Perspektive !
Der Hund von der Kollegin wird separiert beim Training, zumal wir hauptsächlich kleine Hunde haben. Er ist ein Zwingerhund und reines Arbeitstier und manchmal auch ein Schoßhund. ;)
 
Dabei
18 Jan 2013
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#54
Hallo!

Oh, was für ein spannendes Thema. Ich habe da auch schon Erfahrungen gemacht. Mit meiner Hovi-Hündin waren wir im Verein und haben VPG gemacht. Das war übrigens ein Verein, der sowohl die Unterordnung, als auch den Schutzdienst geclickert hat.
Ein Erlebnis war besonders interessant. Da sind die Hunde vom Helfer aus dem Auto ausgebrochen und kamen zu zweit auf den Platz gerannt. Da wurde gerade ein anderer Hund im SD gearbeitet. Plötzlich waren also 3 Hunde auf dem Platz, zwei davon ein "Rudel". Der Helfer hat den Ärmel ausgezogen und seinen Fuß drauf gestellt. Alle drei Hunde setzen sich vor ihm ab und schauen soooo unglücklich. Es gab keinen Spaß für die drei. Die waren traurig :p. Es geht nicht um den Arm, denn der war ja da, sondern um den Ärmel. Die Hunde auf dem Platz haben echt Spaß an der Sache gehabt. Unsere Hündin auch :) und ein Jack Russel war unser Kleinster vor Ort.
Bei uns durfte ein Hund nur dann SD machen, wenn er vorher auch UO trainiert hatte. Das wollte manche überspringen. Wurde aber nicht erlaubt. Das finde ich gut!
Und es ist schon toll, wenn ein Hund im Trieb ist und dann kann man ihn abrufen und "schweigen" lassen, ablegen, wegschicken, absetzen, was auch immer dran ist. Das hat für mich was von Impulskontrolle.
Bei den jungen Hunden ist der Helfer mit den Hunden und dem Lederspielie über den Boden gerollt. Das war herrlich anzuschauen!
Einen kleinen Nachteil hatten wir schon im Verein. Wir durften auch das Spielie als Belohnung nach dem Click einsetzen, also in der UO. Das war für unsere Hündin nicht das richtig. Die hätte besser ruhig gearbeitet. Aber das weiß ich jetzt erst. Und das würde ich auch in der UO nie wieder mit einem Hund machen. Habe ich aber auch in meiner alten Huschu erlebt.
Fährten ist ein besonderes Thema für mich. Ich bin einfach zu ungeduldig. Warten oder Arbeiten mit dem Hund vorbereiten, das liegt mir persönlich gar nicht. Also kann ich ein Fährte gehen und sie gleich suchen lassen. Aber erst gehen, dann ruhen lassen, das ist nix für mich. Genau wie Tricks clickern mit 100 Dingen Material. Da habe ich keine Lust zu. Auch Mantrailen haben wir probiert und es dauert mir einfach zu lange. Da stimmt was mit meiner Frustrationstoleranz nicht :D :D :rolleyes:

Ich glaube, es ist wie überall. Es liegt am Verein. Es liegt an der Huschu. Und das muss passen. Und ich habe es gerne, wenn es nicht ein einziges Konzept für jeden Hunde gibt, sondern ein gewisses Spektrum und dann wird geschaut, was zu meinen Hund passt. Und ich will mitbestimmen dürfen oder mitentscheiden, was das Richtige ist.

Liebe Grüße, Kimbaline
 
Dabei
4 Mai 2013
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#55
Hallo, ich habe eigentlich mein ganzes Leben auf Hundeplätzen verbracht. Begonnen als 12 jährige, jetzt bin ich 39, habe jedoch aufgrund des Alters meiner Hunde einige Jahre pausiert. Ich habe aufgehört, als noch SchH´s abgelegt wurden, es Schutzhundesport hieß. Dann hieß es VPG und nun IPO. Die IPO-Prüfungen gabe es auch damals schon, aber es war ein Akt einen Richter zu finden der sie abnehmen wollte.

Ich habe im Laufe der Jahrzehnte alles gesehen -wirklich alles. Geblieben bin ich dort wo ein Mensch-Hund-Gespann einem Sport nachgegangen sind an dem beide Spaß haben, gegangen bin ich dort, wo Hunde als Sportgeräte missbraucht wurden. Gemeldet habe ich, wenn im SD nicht über den Beutetrieb gearbeitet sondern reinweg die "Wehrschiene" gefahren wurde. Denn wir haben / hatten Sporthunde, warum es Schutzhunde hieß war mir immer ein Rätsel, kling wichtiger und ist ja auch von der Polizeiarbeit abgeleitet.

Meine Hunde haben diesen Sport geliebt und ich habe diesen Sport geliebt. Aber es ist abgelutscht und mit dem Schutzdienst auch nicht mehr zeitgemäß.
Die Hunde haben sich verändert und die Menschen haben sich geändert.

Früher, anno clack als ich mit dem Hundesport begonnen habe, da gab es nicht viel Auswahl, aber nun gibt es sie - und darüber bin ich froh :)

Mal sehen wo unsere Reise uns hinführt, ich möchte neue Wege beschreiten und andere Luft schnuppern.

Aber die Zeit als "Schutzhundesportler" war trotzdem eine tolle Zeit die ich auch nicht missen möchte.

Liebe Grüße
 

KON

Berliner Schnauze
Dabei
22 Mrz 2011
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#56
Hi Mogwai, schön deine Meinung dazu zu hören. IPO ist ja doch selten vertreten bei den Hütehundbesitzern^^

Ich würd mir ja sehr wünschen, dass man die UO-Prüfungen mal auf verschiedenste Rassen zuschneiden würde. Immerhin ist das nichts, was nur Gebrauchshunde können, sondern im Endeffekt gehts hier um Teamarbeit, Genauigkeit und eben gute Unterordnung von Seiten des Hundes. Aber kein JRT wird 650gr über eine 1m Hürde apportieren. Dabei dürfte sowas eigentlich jeder bewegungs- und sportfähige Hund hinkriegen und ich finde, dass es eine gute Weiterführung der BH-Arbeit ist. Ich will ja schließlich, dass mein Hund auch nach der BH weiterhin die Kommandos akkurat ausführt und für mich sind Prüfungen einfach wirklich das, was sie sein sollen. Eine Überprüfung unserer Leistungen und für mich eine haargenaue Auswertung über unseren Stand.

Im Schnauzer-Pinscher-Klub bei uns nebenan haben sie eine Sonderregelung erwirkt, weil es ja auch kleine Schnauzer- und Pinschervarianten gibt, die genauso zu den Gebrauchshunden gehören. Und die dürfen die UPr jetzt angepasst ablegen. Vielleicht ist das ja ein Schritt in die richtige Richtung.
 
Dabei
29 Apr 2012
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#57
Witzig, dass du den Jack Russel erwähnst. Ich kenn einen, der die VPG 1 gemacht hat mit allem drum und dran. Also es geht schon. Nur dass die meisten Besitzer solcher Hunde sich nicht für IPO interessieren.

Und Unterordnungsprüfungen für andere Rassen gibt es übrigens. Nennt sich dann nur obedience ;) ;)
 
Dabei
21 Sep 2009
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#58
Wir sind in einer SV Ortsgruppe aktiv und bilden dort unsere beiden Aussies für die FPr-Prüfungen und darauf aufbauend für die FH Prüfungen aus ...

Außerdem ist unsere Ortsgruppe auch im Agility sehr erfolgreich und läuft als Mannschaft seit Jahren sehr erfolgreich in der Regional- und einige Jahre in der Bundesliga!
 
Dabei
19 Aug 2011
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#59
Wo hier gerade das fährten angesprochen wurde.
Biko und ich haben es nun endlich zum fährten geschafft.
Wir haben sonst immer nur das Quadrat gemacht, aber da ich nicht wusste, wann ich zum Dreieck und anschließend zur Fährte übergehen kann, saß ich beim Quadrat noch fest.
Heute habe ich mich dann mit meinem Trainer getroffen und er schaute es sich an und meinte gleich nach 5 sec "der wird gleich noch eine Fährte laufen.
Gut, habe ihn das Quadrat fertig suchen lassen und im Anschluss habe ich die Fährte getreten.
Auch da zeigte er sein können wirklich klasse :)
Er war eins a die Fährte abgegangen, selbst da wo ich wohl einen Fußtritt vergessen haben muss (schade über mein Haupt) hat er zwar doof geschaut ist aber gleich weiter gelaufen ohne groß irritiert zu sein :)

Es war Seeehr schön gewesen und der Tag hat trotz frühen aufstehen erfolgreich begonnen :)
 

KON

Berliner Schnauze
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22 Mrz 2011
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#60
Sieht ja wohl so aus, als würde der Biko ein 1A Zuchtrüde, wenn er als HZ so gut die Anforderungen an die AL erfüllt und trotzdem blendend aussieht^^

Ich schieb das Fährten immernoch vor mir her, weil meine Woche auch weiterhin völlig chaotisch bleibt. Aber dafür kommt jetzt Agility mit ins Programm, da haben wir heute unsere erste Stunde. Ich bin sowas von gespannt, was die Knallerbse so anbietet.
 

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