Erkranken die Hunde dann an einem der Katarakt-Typen die man testen kann oder an welchen, die man nicht testen kann Elke??
Ich bekomme das (meine Aussage mit dem Träger, nicht betroffen) ständig an den Kopf geworfen, wenn ich sage, ich möchte so gerne Elterntiere, bei denen alles +/+ ist und es gäbe ja noch Wichtigeres als diese Gentests ....
Jetzt sprichst/schreibst du mir grade wieder meiner alte Forderung zu, dass ich wohl doch nur noch +/+ Elterntiere akzeptieren sollte ......... HILFE!
Ein HSF4 +/- getesteter Hund KANN im Laufe seines Lebens - und ich beobachter hier wie gesagt schon seit 2008 besagte Fälle - an der HSF4 Katarakt Mutation erkranken. Bei einem HSF4 -/- Hund, ist die Wahrscheinlichkeit noch höher. Bei beiden kann auch nichts passieren. Das AHT forscht weiter an den Ursachen bzw. eben an dieser "Unvollständigkeit". Ein HSF4 +/+ getesteter Hund kann NICHT an der HSF4 Mutation erkranken und diese auch NICHT an seine Nachkommen weiter geben.
Soweit zum HSF4 Test. Jeder muss das so handhaben, wie er das für sich vertreten kann. Züchter sollten ihre Welpenkäufer über das evtl. Risiko aufklären aus meiner Sicht. Das Resultat kann in der Tat sein, dass beide Seiten mit dem vorhandenen, aber nicht bestimmten Risiko leben können.
Ganz unabhängig davon wie sein HSF4 Testergebnis ausgefallen ist, kann jeder Hund auch an einer der bis dato noch unerforschten, aber eben vorhandenen HC Mutationen erkranken. Somit kommen die wirklich seltenen Fälle der HSF4 +/+ Hunde zustande, die aber dennoch im Laufe des Alters an Katarakt erkrankt sind. Auch diese Fälle benötigt das AHT dringend für seine weiteren Forschungen!
Insgesamt ist es einfach wichtig die Erbgänge der verschiedenen Defekte bzw. Mutationen - zuweilen sind es ja auch gewünschte Mutationen (Merle, NBT oä) - zu kennen und damit arbeiten zu können, um bei den testbaren Geschichten +/+, +/- und -/- richtig einzusetzen.
Mein persönliches Fazit ist, dass ich bei gewissen Defekten/Mutationen mit +/- oder sogar mit dem richtigen Partner mit -/- leben kann, aber bei manchen Defekten eben nur mit +/+. Das hängt eben ganz maßgeblich vom Erbgang ab!
Und dann kommt noch zu allen testbaren Dingen die hinzu, die eben nicht testbar sind, sonstige HC Mutationen, Distichiasis, HD & Co., Autoimmunerkrankungen und natürlich die Idiopathische (!!!) Epilepsie. Da kann man sich leider nur auf Pedigree Recherchen und die wahrheitsgemäßen (!!!) Aussagen Anderer stützen und die Risiken für sich abwägen. Dann kommen noch die äußerlichen Komponenten dazu, die das Gebäude bzw. den Rassestandard betreffen - hier sollten die Partner ja auch noch möglichst optimal aufeinander abgestimmt sein. Mein persönliches I-Tüpfelchen ist dann noch ein Deckpartner, der typische Fähigkeiten/Talente und entsprechende Erfolge aufweisen kann.
Wenn man all das zusammen nimmt, kann die Wahl eines geeigneten Deckpartners zur echten Sisyphos Arbeit werden ...

Aber - es ist möglich, wenn auch oftmals mit viel Aufwand und ungleich höheren Kosten verbunden.