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Schnappen nach anderen Hunden...

Dabei
12 Sep 2014
Beiträge
5
#1
Hallo an alle!
Ich bin bei der Suche in Google auf euer Forum gestoßen und hoffe das ihr mir vielleicht bei meinem Problem helfen könnt.
Ich habe einen ca. 5 Jahre alten Aussi-Mix Rüden (kastriert) aus dem Tierheim übernommen. Dorthin kam er wegen Zwangsräumung der Wohnung seiner alten Besitzer, also kommt er wohl nicht aus dem besten Verhältnissen, was auch seine Angst noch mal verdeutlicht.
Er ist ein sehr verschmustes Kerlchen, die Kuscheleinheiten zieht er sogar einem Leckerchen vor, deswegen Loben wir ihn immer, indem wir ihn Streicheln, ihm Zuspruch geben. Fremden gegenüber (egal ob Hund oder Menschen) ist er sehr distanziert, ängstlich und zieht sich in geduckter Haltung immer mit eingeklemmten Schwanz zurück. Wenn ihm ein anderer Hund dann trotzdem noch zu nahe kommt (wir kennen das wohl alle, nicht angeleinte Hunde kommen auf den eigenen angeleinten Hund zugelaufen um zu schnuppern, etc.) dann schnappt er auch schon mal nach ihnen, wobei dieses Schnappen nicht aggressiv ist, sondern eher ein „Bleib weg!“ Schnappen ist. Er berührt den Hund teilweise gar nicht richtig, zieht sich sehr schnell wieder zurück. Fremde Menschen kommen gar nicht an ihn ran, vor allem nicht, wenn sie ihre Aufmerksamkeit direkt auf ihn richten. Wenn sie ihn gar nicht beachten geht er schon mal hin, schnuppert, geht dann jedoch auch wieder, ohne irgend eine andere Reaktion zu zeigen. Auch wenn Menschen ihn bedrängen, weil sie ihn unbedingt streicheln wollen, weicht er zurück und versteckt sich hinter mir, fängt aber anders wie bei Hunden nicht an nach ihnen zu schnappen. Da zieht er eher an der Leine und will weg. Ich sage den Leute natürlich vorher schon, das sie es zwar gerne versuchen können, also ihm die Hand hin halten, locken, etc., aber sie ihn nicht bedrängen sollen und wenn er geht, das auch Respektieren müssen.
Bei Menschen die er kennt, genauso bei Hunden, die er kennen gelernt hat, ist er der liebste überhaupt. Er lässt sich dann gerne streicheln, bei Hunden spielt er dann mit ihnen, lässt sich auch die Schnauze lecken, ist der Liebste überhaupt.
Nun aber zu meinem Problem: gestern habe ich ihn von der Leine ab gemacht und ihn laufen lassen, damit er mit zwei anderen bekannten Hunden spielen kann. Wenn ich fremde Hunde sehe rufe ich ihn normal immer zu mir, Leine ihn an, bis die anderen Hunde vorbei sind und lasse ihn dann wieder laufen. Das funktioniert auch sehr gut.
Gestern ist es nun passiert, dass ich einen fremden Hund nicht bemerkt habe (ich auf der Wiese, der andere auf dem Weg) und Adi ist zu diesem Hund hin und hat nach ihm geschnappt. Das Schnappen hatte nichts aggressives, der andere Hund hat sich wohl erschreckt, hat gejault und Adi ist sofort wieder weg, mein Freund meinte sogar, das er nicht mal an dem anderen Hund dran war. Nun hat die Besitzerin des anderen natürlich nicht begeistert (kann ich auch vollkommen nachvollziehen) ihr Hund ist wohl auch schon ein sehr alter Hund und sie hat sich Sorgen gemacht. Sie hat dann aber ihre Leine nach Adi geworfen als dieser schon im Wegrennen war. Der kam dann natürlich gleich zu mir, ich habe ihn an die Leine genommen und mir die Beleidigungen an gehört, auch kein Problem für mich, es war schließlich mein Hund der auf den anderen zu ist und ich habe den Fehler gemacht.
Nun möchte ich aber nicht das so etwas wieder geschieht. Schon allein um Adi zu schützen, denn ich habe Angst das jemand mal nach ihm tritt und er sich ernsthaft verletzt.
Einen Maulkorb möchte ich ihn nicht unbedingt an legen, ich habe das Gefühl das das seine Angst nur verstärken würde, da er sehr sensibel ist. Auch ist es wie gesagt keine Aggression gegenüber den anderen Hunden.
Ich weiß leider nicht weshalb er das macht, es ist nicht bei jedem Hund, ganz willkürlich. Bei dem Hund nach dem er geschnappt hat, waren noch 2 andere dabei, diese hat er vollkommen ignoriert.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen, ihm ab zu trainieren, nach den Hunden zu schnappen.
 

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Dabei
9 Apr 2014
Beiträge
266
#2
Hallo,
also ich denke, dass Beste wäre da das Hinzuziehen eines guten Trainers. Ich habe da auch so ein unsicheres Sensibelchen, allerdings in Bezug auf Menschen. Unsere Trainerin hat uns in Verbindung mit viel Arbeit, Zeit und Geduld sehr viel geholfen und Miro´s Verhalten hat sich so um ca. 140 Grad gedreht. 180 Grad werde ich wohl nicht erreichen können, aber vll irre ich mich ja auch. Ohne Hilfe wäre ich jedenfalls noch nicht mal annähernd da, wo ich jetzt bin und ich bin seeeehr stolz auf uns beide!
Jetzt, mit 2 Jahren, fängt er an, an der Leine auch mal andere Rüden anzustänkern. Die Trainerin ist schon informiert ...

Sicher wolltest Du eher handfeste Tipps als diesen Ratschlag, aber ich halte das wirklich für das Beste.
Viel Erfolg und alles Gute,
 
Dabei
12 Sep 2014
Beiträge
5
#3
Hallo miro,

danke erst mal für deine Antwort!
Da ich Adi erst seit knapp 4 Wochen habe, habe ich mich dazu entschlossen, ihm erst einmal etwas Zeit zur Eingewöhnung zu geben, Vertrauen auf zu bauen, etc. Es ist schon deutlich besser geworden, an der Leine gehen wir jetzt schon an vielen Hunden einfach vorbei. Auch bei Fremden hat es sich deutlich gebessert, er lässt sich jetzt schon schneller hin und wieder streicheln. :)
Ich denke da er so ein sensibles Tier ist und das ist er wirklich, das ich ihm zwar zeigen muss, das er nach anderen Hunden nicht schnappen darf, ihm aber auch die Zeit geben sollte, erst mal richtig an zu kommen. Hätte sich das Verhalten nicht wenigstens etwas verbessert, wäre dein Vorschlag sofort von mir in die Tat umgesetzt worden. So denke ich, das ich es vielleicht erst noch mal beobachte (er ist ja nicht gefährlich) und wenn es sich nicht weiter bessert, mir fachmännische Hilfe hole, keine Frage :D

Nochmal ein großes Dankeschön von Adi und mir!
 
Dabei
9 Apr 2014
Beiträge
266
#4
Hallo nochmal,
beim Lesen Deiner Antwort kam mir doch noch ein Gedanke:

Lese Dir doch mal folgenden Bericht durch: http://markertraining.de/zeigen-und-benennen-wie-vokabellernen-die-kommunikation-verbessert/

Hier wird beschrieben, wie man einem Hund beibringen kann die vermeintliche Gefahr anzuzeigen, anstatt drauf los zu gehen oder zu flüchten (ist jetzt nur gaaaaaaanz grob zusammengefasst).
Es gibt hier auch einen eigenen Thread mit ein paar Erfahrungsberichten dazu: in Verhalten und Erziehung:Zeigen und Benennen. Schau halt mal rein, vll ist das ja was für Euch...
 

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