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Pädagogik-Hund

Dabei
19 Dez 2012
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#1
Hallo zusammen,

habe eben schon ein bißchen rumgestöbert und nach den Stichworten Therapiehund / Besuchshund etc. gesucht. Allerdings treffen diese Begriffe nicht so ganz auf das zu, was ich mit meiner Kleinen vorhabe.

Ich arbeite als Umweltpädagogin bei einer Einrichtung eines Naturschutzvereins. Mein Arbeitsalltag sieht, zumindest in der Saison von April bis Oktober, so aus, daß ich mit Schulklassen, Kindergartengruppen, Kindergeburtstagsgesellschaften usw. bei uns übers Gelände (25 ha) stapfe, viel über die Natur bzw. das jeweilige Thema der "Führung" erzähle, die Kinder Aufgaben kriegen, Spiele machen usw.

Meine Traumvorstellung ist nun, daß ich Bonnie (jetzt 14 Wochen alt) zu diesen Veranstaltungen mitnehmen kann. Bislang ist sie zum Glück seeeeeeeeehr aufgeschlossen Fremden gegenüber und hat auch keine Angst sich anfassen zu lassen. Von daher sehe ich also momentan kein Problem. Ansonsten könnte sie aber während einer Veranstaltung (die gehen meist so drei Stunden) durchaus auch mal bei mir im Büro bleiben. Eine Variante, die ich bei Gruppen, von denen ich am Anfang schon merke, die sind mir viel zu unruhig/unsensibel oder sonstwas, auch in Betracht ziehe. Aber wie gesagt, diese Entwicklungen kann ich nicht vorher sehen und muß daher erstmal abwarten.

Meine Frage zielt nun dahin: Kann ich mit Bonnie schon irgendetwas üben für ihre spätere Aufgabe, sie auf irgendetwas besonders vorbereiten? Oder hat vielleicht jemand aus diesem Forum ähnliche Arbeitsbedingungen und nimmt seinen Hund dahin mit. Ich bin für alle Erfahrungsberichte und Tipps dankbar! :)

PS: Das hatte ich noch vergessen - Im Winter ist fast nur Büroalltag angesagt bei der Arbeit, das hat Bonnie in den drei Wochen, die sie jetzt mit ist, problemlos gemeistert.
 

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B

Bautienchen

#2
hat sie denn überhaupt schon kinder an sich kennen gelernt? ich denke, dieses ständige angrabschen lassen auch noch mit freude zu empfinden, ist keine sache der übung sondern des charakters :) meine lässt sich auch von jedem anfassen, sie erträgt es aber eigentlich mehr und genießt es rein gar nicht. da muss ich dann auch öfters mal eingreifen und sagen, dass es jetzt genug ist. ich denke so ein hund während dieser führungen wird die meisten kinder sicherlich begeistern, kann aber halt auch sehr ablenkend sein :D zumind. hätte ich als kind dir dann keine sekunde mehr zu gehört^^
 
Dabei
27 Jun 2012
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2.750
#3
soll sie dich einfach nur begleiten auf den Führungen oder soll sie dort auch als "Anschauungsmaterial" dienen? Wenn ja, würde ich gezielt mit ihr trainieren, dass sie sich von Fremden anfassen lässt. Clickern würde sich hierbei anbieten.

Ansonsten würde ich sie Stück für Stück mit dem Gelände vertraut machen, eventuelll andere Tiere näher bekannt machen (Falls vorhanden) und ihr das zeigen, bei dem sie später dabei sein soll. Eventuell auch schonmal ruhig an der Leine sitzen/liegen/stehen üben, damit sie das auch schon lernt wenn du später etwas erklärst und sie warten muss. Aber auch das laaaaaaangsam (!) erst anfangen, sie ist ja noch ein Baby :)
 
Dabei
15 Mai 2012
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#4
Huhu :)

Also in deiner Richtung arbeite ich nicht. Ich arbeite mit Menschen mit geistiger und körperlicher Beeinträchtigung (also mein Partner auch) und wir haben das große Glück, dass wir Rumo auch zur Arbeit mitnehmen dürfen, ich möchte aber, dass er dazu etwas älter ist und ich möchte mit ihm dann auch noch eine Ausbildung machen. Nero von Elmo hat mir dazu schon eine tolle Stelle genannt, das werde ich mir genauer ansehen, wenn ich denke, der Zeitpunkt wäre da :)

Nun zum "beginn", wir haben Rumo von Anfang an daran gewöhnt, dass es auch mal lauter zugehen kann, er kennt sämtliche Gehhilfen und auch Rollstühle machen ihm nichts aus.
Ich hab das alles sehr sehr langsam begonnen, aber schon in sehr jungem Alter. Das erste Mal war er vier wochen nach Einzug (da war er 4 monate alt) mit dabei. Wir sind zur Einrichtung meines Freundes gefahren, als er eh arbeiten musste und rumo und ich haben ihn quasi besucht. Die ersten Male waren wir überhaupt nur zu zweit. Der eine hat sich komplett um die Menschen gekümmert und ich mich ausschließlich um den Hund. Er hat dabei viele viele Leckerlie bekommen und durfte sich in Ruhe umsehen, ich hab da nur darauf geachtet, dass es ihm gut ging. Nach ein paar Minuten sind wir dann nur noch in den Garten dieser Einrichtung zum spielen, da es an sich schon eine stressige Umgebung ist (Lautstärke, Geruch, die verschiedenen Hilfsmittel, etc.). Dann sind wir wieder gegangen. Alles in allem waren diese Besuche sehr sehr kurz, anfangs wurde er von den Menschen auch nicht gestreichelt oder sowas, sondern nur gucken, lernen und freudig spielen.
Jetzt ist es immernoch so, wenn ich ihn dabei habe (auch bei meiner Arbeit) achte ich hauptsächlich auf den Hund, er hat IMMER eine Rückzugsmöglichkeit und er kann alles jederzeit abbrechen, aber ich seh das eigentlich schon vorher.
Mittlerweile freut er sich tierisch, wenn er weiß wohin es geht und geht relativ entspannt und freudig auf die Menschen zu, er kennt es nur positiv :)

Das würde ich dir auch raten, lass es gaaaanz langsam angehen, achte besonders auf deinen Hund, sie soll schließlich Freude dabei haben und dabei möglichst entspannt bleiben, ein sehr gut aufgebautes Abbruchssignal ist ebenfalls notwendig.
Für die ersten Male wo sie dabei ist, würde ich dir auch raten, dass du dich nicht um die Gruppe UND den Hund kümmern musst, das würde viel untergehen... Sie gleich für 3 Stunden mitnehmen, das würde ich jetzt nicht machen, dazu braucht es schon noch Zeit.
An deiner Stelle würde ich mich drauf einrichten, dass sie erst mit 2,5 bis 3 Jahren wirklich mitarbeitet, die andere Zeit würde ich zum Aufbau verwenden.
Das ist zumindest meine Meinung :)
 
Dabei
15 Mai 2012
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#5
Ach was ich dir noch raten würde. Überlege dir schon vorher, mit was der Hund in der Arbeit konfrontiert werden könnte und übe das spielerisch. Bei uns sind das so Sachen wie: hinfallen, Arme und Beine bewegen sich anders, verschiedene und unterschiedliche Töne, auch mal schreien. Natürlich die ganzen Hilfsmittel etc.
Besonders das Hinfallen hab ich ihm Spiel gemacht, es sollte "normal" sein, also werf ich mich halt auf den Boden, mein Freund daneben und manche Freunde von uns machen den Quatsch auch mit :D
 
Dabei
30 Dez 2011
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2.146
#6
Hmm, also der TherapieBEGLEITHund ist ja ein Hund, der in der Pädagogik z.B. dazu genutzt wird bestimmte Inhalte zu vermitteln. Dazu kann Sach- und Fachwissen zum Thema Hund gehören, oder eben die Förderung der Sozialen- oder psychomotorischen Kompetenz, auch Stärkung des Selbstbewusstseins, eigenen Körpergefühls etc.
Bei dem was du beschrieben hast, seh ich das noch nicht so. Eigentliche Frage ist, willst du MIT dem Hund am Kind arbeiten, oder willst du nur, dass dein Hund dabei ist? Für den 2. Fall gibt es keine Ausbildung, das müsstest du individuell mit deinem Arbeitgeber und der zu betreuenden Gruppe abklären (Allergien, Psychosen und so)
 
Dabei
19 Dez 2012
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#7
Danke schon mal fü eure Antworten!
Also, Kinder an sich kennt sie schon, ich achte darauf, daß sie möglichst viele unterschiedliche Menschen kennenlernt. Nur so als "Horde" ist sie das noch nicht gewöhnt. ich wollte mich in der kommenden Woche mal an eine Schule stellen so bei Schulschluß und dann gucken, wie sie darauf reagiert.

Ruhig sitzen bleiben üben etc. ist eine gute Idee, das werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Das wird ja auch eine der Aufgaben sein, die sie auf so einer Führung sehr oft zu bewältigen hat.

Nein, als Therapiebegleithund sehe ich sie nicht, bzw. das wird nicht ihre Aufgabe sein. Sie soll mich auf den Vernastaltungen einfach nur begleiten, wenn die Kinder dabei noch etwas Hunde lernen, gut - ist aber nicht Ziel und Zweck des Ganzen.
 
Dabei
19 Dez 2012
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#8
@rumo: Ach so, das hatte ich vergessen, die ersten Veranstaltungen wird meine Kollegin übernehmen und ich begleite sie dann mit Bonnie. Dann kann ich mich besser auf den Hund konzentrieren und muß nicht gleichzeitig noch eine Gruppe anleiten. Meine Kollegin ist da sehr hundefreundlich eingestellt und macht das zum Glück auch mit :). Ewig kann das natürlich nicht so gehen, das wird auch mein Arbeitgeber nicht mitmachen, fürchte ich. Aber es gäbe auch immer noch die Möglichkeit, Bonnie in den Pausen ins Büro zu bringen!
 
Dabei
15 Mai 2012
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#9
Ich würd dir auch raten einige gute Bücher zu dem Thema zu lesen, natürlich reicht das noch nicht aus, aber geben gute Anleitungen und neue Anregungen, wie der Weg sein könnte...
Ich hatte das Glück dass unsere Trainerin des Welpenspiels und des Junghundekurses selbst sozpäd war und einige ihrer Tiere auch pädagogisch einsetzt. Sie ist auch Hippotherapeutin und einer ihrer Hunde ist auch therapeutisch unterwegs, daher hatte ich von ihr immer gute Anleitungen bekommen. Vielleicht gibt es so jemand ja auch bei euch?
 
Dabei
15 Nov 2012
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#10
@Rumo:
Was sind denn das für Buchtipps? Ich studiere ja auch Soziale Arbeit und möchte mit meinem Hund genau in die Richtung gehen wie du, deshalb würde mich das sehr interessieren! :)
 
Dabei
15 Mai 2012
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#11
Spontan fallen mir diese beiden ein, aber eher um da "reinzuschnuppern", die hab ich schon einige Zeit vor Rumo gelesen und fand sie nicht schlecht :D wie ich sie jetzt bewerten würde, weiß ich nicht :D:D
http://www.amazon.de/gp/product/393...p=1638&creative=19454&creativeASIN=3933228212
http://www.amazon.de/gp/product/342...p=1638&creative=19454&creativeASIN=3426840359

Ich muss aber noch dazu sagen, dass wir Rumo auch ein wenig dafür ausgesucht haben, natürlich sollte der Rest auch stimmen, aber ich hab damals meiner Züchterin gesagt in welche Richtung es gehen sollte und zufällig war mein Favorit auch der, den sie dafür eher vorgeschlagen hat :) Bei uns ist das kein "muss", aber gefördert in diese Richtung wird er schon sehr :) Leider kann ich mir ne richtige Ausbildung derzeit noch nicht leisten (doofes Studententum ;)) aber wenns dann geht, möcht ich das beginnen, es soll ja auch "abgesichert" sein!!! Sollte sich Rumo dann doch nicht als gut darin erweisen (was ich derzeit nicht glaube), dann eben nicht :)
 
Dabei
15 Nov 2012
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#12
Danke, da werd ich gleich mal reinlesen! :) natUrlich mach ich so eine Ausbildung nur, wenn der Hund auch geeignet ist! Ich hab da mit meiner Wunschzüchterin (haha^^) auch schon drüber geredet und wenns soweit ist, schauen wir mal! Wenns nicht klappt, dann wird er halt einfach ein Bürohund. Das ist dann ja auch nicht schlimm! :) Ja mit den Preisen ist das so eine Sache, denn man findet einfach soo viele verschiedene Ausbilder im Internet! Da weiss man gar nicht, ob die gut sind oder nicht..
 
Dabei
21 Sep 2012
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#13
Hey,
ich beschäftige mich UNI-mäßig schon lange mit dem Thema "Hunde in Schulen". Keine einfache Sache, weil es immer noch keinen qualitativen Standard gibt und viel Mist betrieben wird.
Ich kann aber bei deinem Interesse auch dieses Buch empfehlen:

http://www.amazon.de/Pädagogik-mit-...9350/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1360669492&sr=8-1

Dort werden viele Projekte und Praxisfelder vorgestellt und es gibt auch Artikel von verschiedenen Autoren zu speziellen Themen. Ich muss gestehen, dass ich mich noch nicht ganz ausführlich mit dem Buch befasst habe, aber so auf den ersten Blick ists interessant.

Das hier sind auch so Gesamtwerke und immer wieder gut zum Nachschlagen:
http://www.amazon.de/Handbuch-Tierg...4892/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1360670175&sr=8-1

http://www.amazon.de/Tiere-Therapie...=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1360670206&sr=1-1

Alles andere, was ich hier liegen habe, ist immer speziell auf den Hund in der Schule gemünzt...Jedoch ist dort ja auch immer etwas allgemeines zur hundgestützten Pädagogik geschrieben und evtl nicht uninteressant für dich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
9 Nov 2012
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37
#14
Huhu,

ich hab meine Bachelorarbeit über Tiergestützte Pädagogik in der Jugendhilfe geschrieben und kann für Sozialarbeiter dieses Buch hier empfehlen:

http://www.amazon.de/Tierische-Sozi...0754/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1360875802&sr=8-4

und außerdem die Seite

http://www.paeddog.de

--> dort ist auch nochmal erklärt welche unterschiedlichen Wege der Ausbildung es gibt und welche Vorraussetzungen dafür notwendig sind.

Noch als kleiner Impuls:

Vielleicht könnte es für deinen Hund/ deine Arbeit sogar eher praktischer sein, wenn sich dein Hund nicht von jedem Streicheln und Anfassen lässt. Natürlich darf das Tier vor den Kindern keine Angst haben, (bzw. sollte er Kinder egal finden), aber theoretisch reicht es ja aus, wenn er mitläuft und bei Dir ist. So lenkt er die Kinder nicht so sehr ab und du musst nicht aufpassen ob sich die fremden Kinder (bei denen du nicht vorher einen Regelkatalog vortragen kannst, wie man mit einem Hund umgeht) gut mit deinem Hund umgehen.

Ich denke, wenn du immer andere/wechselnde Kindergruppen hast, ist der Hund hauptsächlich für die Atmosphäre "nützlich" (im Sinne der Tiergestützten Pädagogik). Ansonsten sehe ich auch eher weniger Berührungspunkte für den tiergestützten Einsatz.

Liebe Grüße,
Dorit
 

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