Ich finde es ist vollkommen in Ordnung wenn manche nicht Barfen möchten. Es ist schließlich kein Pflichtprogramm. Trotzdem erschrecke ich manchmal darüber, was für ein riesen Fass aufgemacht wird wegen Hundefütterung. Es ist und bleibt nur den Hund füttern. Und wenn jemand gerne seinen Hund frisch füttern möchte, sollte das nicht auf so viel Widerstand stoßen, wie es bei der Hundeernährung manchmal tut!
Informationen sind wichtig - ja! Interesse ist wichtig - ja! Ein Auseinandersetzen mit der Thematik ist wichtig - ja! Und auch der Threaderstellerin kann ich nur nochmal ans Herz legen, sich
intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Aber....Vielleicht verstehe ich die Thematik auch einfach schnell, schreibe mir alle wichtigen Infos gut zusammen und kann mir Zahlen, Daten und Fakten besonders gut merken... Aber es ist aus meiner Sicht kein Hexenwerk und sicherlich nicht so komplex wie es manchmal dargestellt wird.
Im Laufe der Zeit hat sich bei den Menschen die wahnwitzige Vorstellung eingebrannt, dass ein Hund alle Nährstoffe in einer ganz speziellen Dosis täglich zugeführt braucht.
Und geht man mit diesem Denken an die Sache wird frisches Füttern tatsächlich hoch kompliziert. Dieses Denken in dem großen Ausmaß ist aber einfach Schwachsinn.
Das wird bei keinem Lebewesen in der Natur so betrieben wie beim Hund.
Der Wolf im Wald frisst alle paar Tage und mit saisonaler Abwechslung, so wie auch das Reh, der Fuchs, ... und zu guter letzt auch der Mensch!! Aber der Mensch selbst ist schon so weit von seiner natürlichen Ernährung abgekommen (künstliche Nährstoffe, Zusatzstoffe, genetische Manipulationen,..), dass es auch kein Wunder ist, dass das gleiche beim Hund betrieben wird.
Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn man auf Fertigfutter schwört, es füttert und damit zufrieden ist - versteht mich nicht falsch! Aber ich kann dem Chor einfach nicht zustimmer, dass Fertigfutter immer besser sein soll, als frisches (auch wenn man ein
paar Fehler zu beginn macht)! Mal davon ausgegangen, dass anständig informiert wurde und es sich nur um wenige, kleinere Fehler handelt und nicht um die Helden, welche etwas Fleisch mit Karotte oder Fertigmixe als Barf verkaufen...
Warum gibt es denn 1000 Fertigmenüs, wenn es doch nur die eine richtige Zusammensetzung der Mahlzeit gibt?
Und woher stammen die Nährwertangaben für den Hund?
Wer sagt mir, dass all die künstlichen Zusätze in nahezu jedem Fertigfutter (maximal eine handvoll Ausnahmen) sich am Ende nicht viel schlimmer auswirken, als eine falsche Zusammensetzung von frischem Futter (welche ich durch anständiges informieren auch vermeiden kann!!)?
Warum sollen pflanzliche Nebenerzeugnisse (Zucker, Erdnussschalen, Maiskleber, Zellulose unbekannten Ursprungs, Stroh und Tiereinstreu,..) und tierische Nebenerzeugnisse (Urin, Kot, ..) vermengt mit chemischen Zusätzen gesünder sein als "falsches" Frischfüttern?
Warum sind die meisten Fertigfutter nicht anständig zu 100% deklariert?
Ich möchte damit absolut nicht sagen, dass Jeder einfach drauf los Barfen kann, aber es ist kein so riesen Ding wie es manchmal (selbst oder auch gerade unter Barfern) den Anschein macht!
Dazu möchte ich gerne mal Swanies Text einfügen:
http://www.barfers.de/das_brimborium_um_barf.html
Also ich sage dazu, dass man den Mut haben darf selbstständig seinen Hund zu füttern!
Trotzdem sollte man sich klar machen, dass der Hund kein Mensch ist und deshalb andere Regeln gelten. Was für den Menschen viel Calcium ist, ist für den Hund noch nicht mal die Tagesration. Vitamine welche der Mensch selbst produziert müssen dem Hund vielleicht zugeführt werden...
Als Beispiel für eine ausgewogene Ernährung würde ich mir aber die Natur nehmen (Zusammensetzung der Tiere nachbauen) und nicht die Meinungen von Laien.
Interessanterweise ist es nämlich zum Beispiel so, dass man sich gar keine Sorgen um Calcium, Phosphor oder das Verhältnis machen muss, genauso wenig wie um andere Vitamine und Nährstoffe, wenn man das ganze Tier verfüttert. Dort liegt alles im idealen Verhältnis vor (nach dem sich auch das Fertigfutter richtet).
Als Barfer hat man meist aber nicht die Möglichkeit dazu, deshalb wird "nachgebaut".