Der Artikel ist zum Nachdenken sehr gut. Allerdings kommt die Überforderung nicht nur vom Welpen sondern auch von der Umwelt.
Wir haben uns Lassie sehr schnell gekauft. Mein Mann hatte uns verlassen und das Haus war fremd, deprimierend ... . Die Kinder und ich entschlossen uns endlich einen Hund zu zulegen. Ich wollte schon 25 Jahre lang wieder einen. Ich hatte bestimmte Anforderungen an den Hund, und die Kinder hatten bestimmte Vorstellungen. Nach mehren Tagen Recherche, auch aus alten Hundebestimmungsbüchern, entschied ich mich für einen Aussie. Für viele von Euch ein Nogo für mich eine der Besten Entscheidungen die ich je getroffen habe. Ich habe mich im Internet über Züchter informiert, mir einige ausgesucht und bin obwohl wir am nächsten Tag einen Züchtertermin hatten, an Lassie hängengeblieben. Es waren 8 Welpen, einer netter als der andere, selbst in meiner Traumfarbe red tri. Trotzdem wusste ich als ich Lassie sah (und alle Kinder waren der selben Meinung) das es unser Welpe ist. Und es hat alles gepasst, der Zeitpunkt die Eltern.... . wir waren nur zur Abholung bei der Züchterin, trotzdem ist es mein Traumhund.
Unser Hund hat (hin und wieder würde er es gerne immer noch machen)Katzen gejagt. Aber der Herdenschutzhund im Dorf macht das auch.
Lassie hat uns die Zehen als Welpe zerbissen. Die Kinder meiner Freundin durften anfangs nicht den Fußboden betreten, als ihr Flat klein war, ohne das er gebissen hat.
Lassie bellt wenn Leute am Garten vorbeigehen. Wird ihr verboten, mit mehr oder weniger Erfolg, je nachdem wie gelangweilt sie ist. 2 Mal hat sie nachts aber auch einen Mann vertrieben der aus unserem Garten geflüchtet ist.
Es gäbe noch viele Beispiele, das hin und her rennen beim Spazieren gehen, (hat auch unser Spaniel gemacht), aber ich habe nie den Eindruck das andere Hunderassen da ganz ganz anders sind.
Sie ist sehr selbständig und hinterfragt Befehle. Mein Spaniel fand es damals sehr lustig das alle Leute lachten wenn er beim Hürdenlauf ein Hindernis umging, im Training machte sie es nie nur bei Turnieren.
Schwer gemacht, und auch an den Rand der Verzweiflung, hat mich aber ein Hundetrainerin in unserem ersten Verein. Und ich behaupte nicht, das dieser Verein schlecht ist, es gibt wirklich sehr kompetente Leute, nicht mal die Trainerin, aber für uns war sie zum verzweifeln. Unser Hund war total überfordert von den Eindrücken, ich hätte gerne mich nur beim Training hingesetzt und nichts gemacht. War aber überhaupt nicht möglich. Und keine Infoseite hat mich auf das vorbereitet. Mein Welpe war gelehrig, wollte lernen und durfte nicht. Wollte Eindrücke wahrnehmen und verweigerte vor lauter durch den Wind sein jegliches Futter, verbal brauchten wir nicht anfangen. Wir bekamen Tipps wie nehmt ein Geschirr dann kann sie ziehen. Ich wollte einen Hund der nicht an der Leine zog, meiner Vorstellung nach hätte ich die ganze Stunde damit verbracht ruhig mit Lassie von Punkt a zu B zu gelangen. Aber wir mussten eine Stunde in der Gruppe arbeiten oder heimgehen.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich möchte keinem irgendeinen "Schuld " zuschreiben. Aber nach gut 25 Jahren, war ich unsicher, auch in der Hundeerziehung hat sich viel verändert. Und leider kam ich nicht an den passenden Trainer. Das hat mich fertig gemacht. Erst mit dem Wechsel in einen anderen Verein, und mit der Gewissheit das die Hunde sich in 25 Jahren nicht wirklich geändert haben, hat mir geholfen aus meinen Chaotenwelpen, einen tollen Begleiter mit Ecken und Kanten zu machen.
Aber vieles ist einfach hündisch, nicht mal rassetypisch und jeder Hund, egal wie gut ich mich informiere ist ein Individuum und einzigartig. Und sehr viele Probleme, gerade mit Welpen ist einfach ein Junghundproblem.
Ich würde mich bei einem Welpenkauf immer wieder für mein Bauchgefühl entscheiden. Auch wenn ich Rassestandards wichtig finde, und mich mit ihnen für eine Rasse entschieden habe.