Hi liebes Aussi-Forum,
wir sind ganz neu hier und würden dieses Thema gerne noch einmal aufgreifen.
Joe ist mein fast 2 jähriger Aussi-Rüde, den ich mir bis vor ein paar Wochen mit meinem Ex-Freund "geteilt" hab. Nun ist mein Ex aber leider für mind. ein halbes Jahr ins Ausland gezogen, so dass ich mich alleine um Wauwi kümmere. Vorher hatten wir eine lockere 1-Woche Regelung, sprich der Hund ist ein paar Tage bei ihm und dann wieder ein paar Tage bei mir gewesen (mind. 4 Tage am Stück, darauf haben wir schon geachtet).
Gefiept hat er schon immer n bisl (ganz klar - "look at me"-Fiepen) und ich habe auch versucht dies konsequent und von Anfang an zu ignorieren. Dumm war dann leider immer nur, dass er wohl in der Zeit die er bei meinem Ex war Erfolg mit diesem Verhalten hatte, so dass er sich das bis heute leider nicht abgewöhnt hat. Da diese Fieperei meistens aber nach 5-10 Minuten komplett für ne ganze Weile wieder aufhört, war es zwar nervig aber kein Terror. Außerdem hatte ich durch das regelmäßige "Hundefrei" auch genug Zeit mein dickes Geduldsfell wieder wachsen zu lassen, so dass diese schrillen, traurigen Töne nicht so belastend für mich waren. Ein ganz blöder Effekt bei der Fieperei ist, dass ich regelmäßig ein schlechtes Gewissen davon bekomme - "ihm ist langweilig", "ich mach nicht genug mit ihm", "seine Geschwister langweilen sich mit Ihren Frauchen oder Herrchen bestimmt nicht so sehr wie er mit mir"... vielleicht kennt das ja der ein oder andere...
In letzter Zeit, vor allem seit dem ich die Einzige bin die mit Ihm raus geht und Action macht, wird mir diese Fieperei immer mehr zur Last. Ich hab momentan wirklich ne Menge auf meinem Zettel (selbstständig, neue Wohnung renoviert, viel Ärger im privaten Bereich), so dass ich es manchmal einfach nicht ertrage, wenn er nach seinem/unserem Programm trotzdem mir das Gefühl gibt ich biete ihm nicht genug. Da stosse ich grade echt an meine Grenzen, zumal er auch eine wirkliche pubertäre Phase durchmacht.
Ich würde sagen im Schnitt gehen wir morgens 30-45 min., manchmal machen wir n paar Übungen dabei oder ich nehm n bisl von seinem Essen mit und verteil das auf einer Wiese etc. manchmal gehen wir aber auch nur stumpf durch die Straßen. Mittags oder Abend kommt ne große Runde mit mind. 1, eher so 1,5 bis 2 Std. spazieren, meist im Wald oder wo er frei laufen kann. Er trifft auch regelmässig (3-4 mal in der Woche) auf sein Gassi-Geh-Rudel oder zumindest einen Spielkamerdaden mit dem er halt Hundesachen bequatschen kann
Einen Garten, in dem er einfach die Zeit zwischen den Spaziergängen abhängen kann, habe ich leider nicht. In meiner Wohnung fühlt er sich aber ganz wohl denke ich.
Also meiner Meinung nach mach ich nicht zu wenig mit ihm, es ist in meinen Augen eher so, dass es zu viel für mich manchmal ist - körperlich! ich reiß mir auf deutsch gesagt echt den ***** für ihn auf, weil ich keinen verhaltensgestörten Hund haben will, mit dem sich nie jemand beschäftigt und der kaum Tageslicht sieht.
So und wenn er mir dann eben abends, wenn er eigentlich wirklich nix mehr zu beanstanden haben sollte, so entäuscht und geknickt einen vorfiept weil wir "schon wieder" zu hause sind, dann hab ich in letzter Zeit wirklich Zweifel in mir aufkommen gefühlt. Was nützt einem ein Hund, den man zwar sehr liebt und nicht verlieren möchte, der einen aber in gewissen Situationen verzweifeln lässt? Offenbar fehlt mir die nötige Körpersprache und vor allem Kraft, um ihn mit harter Hand (die bracuht der Bengel einfach - sagen alle

) zu erziehen. Obwohl das auch grade jetzt so wichtig ist...!
Natürlich werde ich mich nicht von ihm trennen, aber ich möchte, dass es nicht mehr so belastend mit ihm für mich ist. Vermutlich sollte ich mir eine "Hundebeteiligung" oder sowas suchen, was meint Ihr?
Vielen Dank schon mal für's Durchlesen und eventuelle Antworten! Joe und ich wünschen allen einen schönen Restsonntag
