Ich würde die Übung mit dem Fressen so gestalten, dass der Hund erst gar nicht an das Leckerchen ran kann.
Leider geht es hier nicht um Leckerchen. Es geht um Eicheln, Stöckchen, Erdklumpen, Steine und Gras. Eben um Dreck. Zuhause haben wir Rindenmulch ( der war schon vor dem Hund da ) im Beet und da klaut er sich oft etwas. Wenn ich ihn erwische wie er sich zum Beet stiehlt gibt es ein "no". No heißt bei mir "hör damit auf und gib mir deine Aufmerksamkeit" wenn ich diese habe kommt ein "That'll do". Das wird mit Abstreichen oder manchmal Kauspielzeug belohnt.
Ich habe mir schon einen Hund ausgesucht, der wirklich gut zu mir und meinem Partner passt. Wir arbeiten eben nach dem Prinzip der Harmonilogie nach Anne Krüger. Das finden viele befremdlich, oder auch "zu hart" oder zu viel "Druck", aber so viel Druck wie man glaubt ist es gar nicht, denn ich habe in den allermeisten Situationen einen aufmerksamen Hund, der Spaß mit mir hat. Hier wird nicht geschrien, nicht an der Leine gerissen, und dem Hund wird auch kein Haar gekrümmt. Mir ist es aber auch eben wichtig, dass bei den grundsätzlichen Regeln im Haushalt nicht konditioniert, sondern kommuniziert wird. Über Tricks/Hundesport etc. lässt sich nochmal diskutieren, das kann man positiv bestärken und beklickern.
Ein lautes "Ey" oder stampfen auf den Boden führt bei ihm z.B. schnell zu Beschwichtigung und das möchte ICH im Training nicht.
Es ist wichtig dass sie Trainingsmethode zum Hund passt
(Btw: In der Harmonielogie ist man nicht laut und ein Stampfen benutzt man nur in der "rot-Phase", muss man aber auch nicht - es war in diesem Moment meine Reaktion auf ein äußerst unpassendes Verhalten meines Hundes, da sie am nächstliegendsten war UND ich möchte im Normalfall ebenfalls keine Beschwichtigung, sondern ein offenes Angebot). Die Bordermix Hündin meiner Sis ist so verraten, dass das Clickertraining nur bewirkt, dass sie so krass aufdreht, das man sie nicht mehr erreichen kann. Allein wenn sie nur den Clicker sieht oder den Leckerbeutel sieht/riecht ist es vorbei mit ihr. Sie ist auch sensibel aber hyperaktiv und -motiviert. Da bewirkt die Harmonilogie wahre Wunder. Auch bei Rodney sehe ich die Tücken der Leckerchenerziehung: Normalerweise sieht er oft zu mir hoch und bietet mir Dinge an, sobald ein Leckerchen dazukommt wird besagte Aktion nurnoch für das Leckerchen durchgezogen. Und so sage ich mir: Mein Hund macht mir so viele Angebote, dass ich keinen Sekundärverstärker brauche.
Ich hatte allerdings auch schon Pflegehunde, bei denen die Harmonilogie überhaupt nicht gefruchtet hat. Die haben mir einfach den Vogel gezeigt, weil sie durch das Straßenleben in Portugal eigenständig genug waren um nicht auf mich angewiesen zu sein und die die Zusammenarbeit mit dem Menschen erst lernen mussten. Mit diesen Hunden habe ich wahre Wunder mit Clickern bewirkt und auch den späteren Herrchen empfohlen mit dem Clicker zu arbeiten.
Back to topic:
Natürlich war ich beim anlegen des Geschirrs dabei. Ich hockte auf dem Boden und Rodney hatte Sekunden vorher noch mit der Verkäuferin einen auf Best Friends gemacht. Normalerweise ist er nicht so der übermütige bei Fremden und deswegen hatte ich ein gutes Gefühl mit ihr und sie hat auch gut reagiert und von ihm abgelassen, dann habe ich weiter am Geschirr gerumfuhrwerkelt, es enger gemacht, etc.
Zahnschmerzen: und ja auch hier gestehe ich: Ich gehöre da einfach zu dem Schlag, wo ich nicht zu Diskussionen (mit meinem Hund) bereit bin. Wenn mein Hund Schmerzen hat, dann hat er mich da ran zu lassen, basta. Wenn nicht, wird er fixiert (nicht schmerzhaft - ich bin doch keine Tierquälerin!), sodass ich nachsehen kann. Natürlich kann er aus dieser Situation nicht raus
ABER ich hatte einfach schon
ZU VIELE Fälle wo ernsthaft etwas passiert ist. Eine Hündin hat sich mal einen Stock mitten auf dem Feld in den Hals gerammt und wäre fast verblutet. Meinen Kater hätte ich fast durch einen Autokontakt verloren und wir hätten es nicht bemerkt, wenn er mich nicht alles hätte checken lassen, obwohl er Schmerzen hatte. Da fahre ich eine Null-Toleranz-Politik. Und ich denke durch diese selbstverständliche anfassen (natürlich üben wir das auch ohne Schmerzen) führt dazu, dass die Tiere es so über sich ergehen lassen. Und es ist ein "Dulden" kein Wollen. Das wird es wohl auch nie sein. Ich dulde Spritzen z.B. ja auch nur und kein Steak der Welt wird mir das schmackhafter machen mich Spritzen zu lassen...
Dazu muss ich noch anmerken: Die Harmonilogie duldet keine Missharmonie. Natürlich hat er danach ein fettes Lob und viel Körperkontakt bekommen (spielen und Leckers sind bei Zahnschmerzen nicht das Wahre).
Ich bin aber jedoch froh, dass du der Meinung bist, dass diese Situationen kein Frust sind, denn ich war mir wirklich nicht sicher, da er sonst alle Situationen gut meistert und entspannt ist. Für das Aufsammeln von Dreck werde ich gucken, ob ich das über den Clicker aufbaue, oder ob sich noch andere melden, die vielleicht das Gleiche Problem haben/hatten und berichten, wie sie es gelöst haben.
Lg dienichtwattebauschwerfende Sandra