@ all. Einen Tierarzt zu finden der einen aggressiven/übersteigert aggressiven Hund ins Jenseits befördert ist in Deutschland extrem schwierig geworden. Seit dem Fall Chico, der letztendlich doch über den Jordan befördert wurde (hatte zwei Menschen getötet) ist das Thema wirklich heiß. Wobei damals alle dem Hund helfen wollten (zuminest verbal bzw. getippt in Social Media), nur wirklich praktisch übernehmen wollte ihn eher niemand und die Voraussetzungen hätten auch nur wenige gehabt. Da haben ja die Ämter ein gewaltiges Wort mitzureden.
Dieser Zweijährige Aussie kann so viel noch gar nicht ausgefressen haben (Im Vergleich zu Chico). Der hatte ja noch nicht einmal einen Maulkorb, sondern nur eine Maulschlaufe, also war er wohl noch moderat unterwegs in Sachen Aggressionsverhalten und da geht kein Tierarzt dran. Gut, dass er schon eine Trainingsstelle hat. (Ich hätte gerade privat zu viel um die Ohren dafür. Es geht da ja nicht drum den Hund zu verwahren, sondern ihn zu resozialisieren und das kann dauern und bedeutet täglich damit zu arbeiten und das auf lange, vorher nicht absehbare Zeit. Ein, zwei Jährchen können das schnell werden und selbst bei Erfolgt braucht man noch die Menschen/Übernehmer (die hoffentlich den Hund locker überleben), die so einen Hund stets absichern und sicher führen, denn mit einem Rückfall in alte Gewohnheiten muss man immer rechnen. (Solche Halter wachsen leider nicht auf Bäumen)
Die üblichen "Verdächtigen" für solche Hunde - damit meine ich die Klasse Chico, die ernsthaft verletzt oder gar getötet haben- sind halt voll. Hellhound Foundation und Co. sowie die wenigen anderen. Und einen Hund der es wirklich braucht, professionell unterzubringen und trainieren zu lassen kostet halt regulär auch eine Stange Geld. Da ist man schnell bei 1250 Euro im Monat. Gibt immer Wahnsinnige, die das für weniger Geld leisten, aber die haben wahrscheinlich einen Satz "zusätzliche Gräten" im Schrank. Oder rühren ganzjährig die Spendentrommeln um klar zu kommen. Man muss solche Koryphäen ja auch entsprechend versichern, so unterbringen, dass sie keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen können und eigentlich braucht man auch immer ein Backup im Haus, für den Fall, dass man sich verschätzt und selbst eine Weile ärztliche Behandlung braucht. Und manche wie das Hundezentrum Mittelfranken, (das hervorragende Arbeit geleistet hat) haben die Aufnahme solcher Hunde aus verständlichen Gründen gestoppt.
Wer tatsächlich das Pech hat sich einen Hund zuzulegen, der wirklich gefährlich ist, wird ihn in Deutschland jedenfalls nur sehr schwer durch Euthanasie los. In unseren Nachbarländern sieht das zum Teil anders aus. Und einen solchen Hund unterbringen zu müssen ist ebenfalls nicht witzig. Ins Tierheim geht nicht, man hat es ja schon schwer einen Hund ohne „special effects der schmerzhaft zündenden Fraktion“ in einem Tierheim unterzubringen, sei er noch so gesund und wohlerzogen. Zudem würde selbst ein Kandidat wie dieser Aussie in vielen Tierheimen nur geschiebert, weil Tierpfleger auch gern für das wenige Geld das sie verdienen gesund nach Hause kommen würden. Das ist verständlich! Und ein Leben als geschieberter Hund ist sicher nicht erstrebenswert und verschlimmert auf Dauer die Problematik. Das „ich lasse den Hund dann eben einschläfern“, ist oft nichts anders als ein Hilferuf (oder emotionale Erpressung gegenüber Tierschützern) der Halter, die damit hoffen, dass der Hund nun anderswo unterkommt. Und die 1250 bis 1500 Euro im Monat kann nun einmal nicht jeder stemmen, auch wenn man es womöglich gern täte. Die Organisation, die hier vermittelt sagt ja auch wenig über die Lebenssituation der Halterin aus – womöglich schwanger und so ein Hund mit Baby im normalen Haushalt- nun ja-, besser nicht. Alles sehr einseitig und hilft dem Hund erst einmal nicht weiter. Zudem lautet die Erfahrung, dass solche Hunde gern auf Trainerplätzen untergebracht werden, dann fließt ein paar Monate Geld und dann nicht mehr, weil nicht genug Spenden eingeholt werden können. Hoffentlich hat der Trainer sich vertraglich gut abgesichert, denn sonst zahlt der am Ende die Zeche! Und die Drohung an die Tierärzte ist nun ja, für mein dafür halten unmöglich. Viel Spaß dann mit dem nächsten Kaukasen, der schon drei Hunde auf dem Kerbholz und zwei Menschen fürs Leben entstellt hat, bei dem Besserung eher äußerst unwahrscheinlich ist (weil er eigentlich nur macht, wofür er gezüchtet wurde und das was ihm seine Genetik vorgibt) und für den man sich einen Tierarzt wünschen würde, der dieser Geschichte ein schmerzloses Ende bereitet. Man wird ihn nicht finden können, auch dank solcher Posts. Es gibt nun einmal diese wirklich schweren Fälle und am Ende will oder kann/darf sie niemand übernehmen. Was dann? Das Thema ist viel zu komplex, um wirklich sagen zu können, ein Hund sollte niemals aus Verhaltensgründen euthanasiert werden. Immerhin sollte eine Haltung des Tieres auch nach solchen schweren Vorfällen artgerecht und lebenswert sein und zudem ist ein Schutz anderer Menschen und Tiere zwingend von Nöten.
Just my 2 Cents & gedrückte Pfoten für den Aussie-Rüden
OOPS
Anzeige: