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Drohfixieren bei frontalen Begegnungen, egal ob Mensch oder Hund

Dabei
9 Apr 2014
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#1
Hallo Ihr Lieben, hätte gerne mal ein paar Ratschläge:
Miro (wird im Juli 2, ist seit letzten Dez. kastriert) zeigt immer, wenn ihm einzelne oder so 2-3 Personen frontal entgegenkommen ein drohendes Fixieren. Er senkt den Kopf ab, so dass sein Körper eine gerade Linie ist, duckt sich allgemein etwas runter und geht in diesem "Schleichgang" auf sein Gegenüber zu. Es ist ganz egal, wie weit weg diese Person (übrigens ganz egal, ob mit oder Hund) noch ist - beim Entdecken/Sehen geht´s schon los. Ist ein Hund dabei, interessiert ihn nur der Hund. Er löst sein Verhalten dann kurz vor der Begegnung selber auf und begrüßt den Hund und möchte spielen. Er ist absolut verträglich mit anderen Hunden, ist immer freundlich und lässt sich z. Zt. auch noch von denen unterordnen (in den Weg stellen, Besteigen, Kopf auflegen, usw.). Von ihm geht nie Streit aus.
Leider ist das bei Menschen anders. Sind wir auf gleicher Höhe, versucht er dorthin zu kommen um den Menschen anzuspringen. Da wir einen Vorfall hatten, wo er schon gebissen hat, lasse ich es natürlich nicht soweit kommen. Er ist bei Menschenbegegnungen an der Leine und ich kann ihn Dank unserer Trainerin, vielen Recherchen meinerseits und langem, geduldigen Training mittlerweile aus dem Fixieren herausholen und gehe mit ihm an lockerer Leine an der Person vorbei. Ihm hilft sicherlich auch, dass ich mittlerweile nicht mehr so angespannt in solchen Situationen bin.
Nun meine Frage: Kann ich ihm noch irgendwie helfen innerlich ruhiger auf solche Begegnungen zu reagieren, also möglichst mit dem Fixieren gar nicht erst anzufangen?
Die Trainerin sagt übrigens, dass Miro ein eher unsicherer Hund ist, der leider denkt, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Er geht also bei vermeintlicher Gefahr nach vorn. Armer Kerl, da wir die Ursache nicht kennen (obwohl wir ihn mit 8 Wochen vom Züchter zu uns geholt haben), weiß ich echt nicht weiter.
Hoffe also ein bischen auf Euch!!!!
LG, Ilona und Miro
 

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Dabei
21 Feb 2011
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#2
Wenn du weißt, dass dein Hund die Menschen fixiert....warum reagierst du? Warum agierst du nicht?
Du schreibst, du musst ihn aus dem Fixieren rausholen.....lass ihn gar nicht erst reinkommen. ;)
 
Dabei
30 Sep 2012
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#3
Hey

Also das sollte dir eigentlich deine Trainerin beantworten können! Wir haben deinen Hund leider nicht gesehen und sollten somit auch keine Ratschläge abgeben.
Wenn deine Trainerin dir das nicht beantworten kann solltest du dir einen neuen suchen. Spekulationen sind hier nicht mehr wirklich angebracht wenn schon mal gebissen wurde finde ich.

Schuld kann einfach eine falsche Sozialisation sein, schlechte Verpaarung seitens der Züchter (ich weiß ja nicht woher er kommt) oder ein Vorfall den ihr einfach verkannt habt. Aber es könnte noch 100000 andere Gründe haben.

Viel Erfolg jedenfalls beim weiteren Training!!
 

Skjona

Gesperrt/Gelöscht
Dabei
30 Jul 2012
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#4
Hallo Ilona :)

Ich kann mich den Anderen nur anschließen. Wir helfen hier im Forum natürlich jederzeit gerne weiter und in vielen einfachen Fällen (wie Leinenführigkeit, Alleine bleiben, etc.) macht es durchaus auch Sinn, sich möglichst viele Trainingsansätze und Tipps zu holen und auszuprobieren, was für einen selbst am besten passt. Da es hier aber um eine doch sehr ernste Angelegenheit geht, finde ich es persönlich undenkbar, irgendwelche Ratschläge zu geben. Wir kennen euch nicht persönlich und genauso wenig wissen wir von euren Trainingsmethoden, bisherigen Versuchen, Fortschritten, sonstigen Problemen, etc... d.h. wir können uns von euch nur anhand einiger geschriebener Zeilen ein Bild machen und anhand dessen spekulieren, welche Methode (bzw. welches weitere Vorgehen) für euch wohl am besten wäre. Das kann gut gehen und zufälligerweiße genau der richtige Weg für euch sein aber genauso gut kann die ganze Sache auch nach hinten losgehen und alles nur verschlimmern.

Deshalb rate auch ich dir, dich mit solchen Fragen einfach an deine Trainerin zu wenden. Natürlich sollte Miro (wie Gundi ja schon schrieb) gar nicht erst ins fixieren kommen und wenn es ein sehr unsicherer Hund ist, dann müsst ihr ihm die nötige Sicherheit geben, dass er gar nicht erst das Gefühl bekommt, er müsse das jetzt regeln. Aber wie ihr das am besten erreicht, soll euch eure Trainerin sagen/zeigen :)

Ich drücke euch die Daumen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
9 Apr 2014
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#5
Hey, danke für Eure Antworten. Ich habe zwar doch auf Tips/Ratschläge gehofft, aber ich verstehe durchaus, was ihr meint. Mit unserer Trainerin haben wir ja schon sehr viel erreicht und ich werde sie auf jeden Fall nochmal zu uns bitten um genau das zu erreichen, was Du, Skjona, sagst: Miro mehr Sicherheit geben und ihm zeigen, dass ich die Situation übernehme. Ihn gar nicht erst mit dem Fixieren anfangen zu lassen, ist mir bisher so gut wie nie gelungen. Ich stelle mich vor ihn um den Blickkontakt zu unterbrechen, aber blickt dann immer wieder an mir vorbei. Da das Fixieren nur bei frontalem Aufeinanderzugehen beginnt, hilft immer - und wirklich immer - ein von mir mit ihm gelaufener Beschwichtigungsbogen und, wenn kein Platz für einen Bogen ist, das Sitz machen am Rand. Dann ist das Frontale nicht mehr gegeben und Miro entspannt sich. Ihr seht, ich kann das Schlimmste mitlerweile auf jeden Fall verhindern bin aber halt noch nicht zufrieden damit, weil ich ihm helfen möchte, solche Begegnungen nicht mehr als bedrohlich zu empfinden.
Ich mache mit ihm übrigens seit einem halben Jahr Mantrailing. Anfangs hatte ich Angst vor den Wohngebieten und hatte auch einen Maulkorb mit. Die Angst habe ich aber nie bestätigt gesehen, da er beim Trailen die Umwelt ausblendet und sehr konzentriert bei der Sache ist. Nun kann ich zwar nicht jeden Spaziergang in eine Traileinheit umwandeln, aber vielleicht finde ich noch eine Idee in dieser Richtung.
So, nun noch mal vielen Dank für Eure Antworten, ich melde mich bestimmt mal wieder und kann dann bestimmt auch über Fortschritte berichten.
LG und frohe Ostern, Miro und Ilona
 
Dabei
27 Jan 2014
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#6
Meine Fina reagiert genauso, allerdings nur bei anderen Hunden die uns frontal begegnen. Ich versuche immer sie so früh wie möglich aus dem fixieren raus zu bekommen. eist funktioniert das mit Leckerli oder ich stell mich mit ihr seitlich, sodass der andere Hund nicht frontal auf uns zugeht, meistens gehe ich mit ihr an den Rand, damit sie sich nicht o bedrängt fühlt. Ihre Individualdistanz ist nehmlich ziemlich groß, sie lässt kaum andere Hunde bei ihr schnüffeln das ist ihr unangenehm. Sie ist auch sehr sensibel.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#7
Ich mache mit ihm übrigens seit einem halben Jahr Mantrailing. Anfangs hatte ich Angst vor den Wohngebieten und hatte auch einen Maulkorb mit. Die Angst habe ich aber nie bestätigt gesehen, da er beim Trailen die Umwelt ausblendet und sehr konzentriert bei der Sache ist. Nun kann ich zwar nicht jeden Spaziergang in eine Traileinheit umwandeln, aber vielleicht finde ich noch eine Idee in dieser Richtung.
Die Idee dahinter kann ich gut verstehen.....da er sich beim Trailen weder für andere Hunde und Menschen interessiert, dass er über diese Schiene dann lernt, sich weder an Hunden noch an Menschen zu stören.
Du solltest hierbei bedenken, dass das zwei völlig unterschiedliche Sachen sind...auch, und ganz besonders für deinen Hund.
Wenn er trailed, ist er in einer ganz anderen Welt. Du schreibst ja selbst, er blendet seine Umwelt aus. Da bekommt er gar nicht richtig mit, was um ihn herum passiert.
Der Hund wird über diese Schiene nicht lernen, sein Verhalten zu verändern. Das kann er eigentlich nur, wenn er auch voll und ganz "dabei" ist.

Deine Trainerin kann dir da sicher sehr gut weiterhelfen.
Ich wünsche dir viel Erfolg!
 
Dabei
17 Jun 2013
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#8
Wir hatten das Problem bei Meilo auch und haben es eingentlich gut unter Kontrolle bekommen indem ich ihm die nötige Sicherheit gegeben habe.Wenn er angefangen hat zu fixieren hab ich ihn diekt korrigiert (hab so ne kleine Wasserspritzpistole gehabt). Normalerweise habe ich aber rimmer versucht den Passanten vor ihm zu sehen und ihn dann grundsätzlich ins Fuß geholt. Außerdem bin ich imme zwischen ihm und dem Passanten vorbei gelaufen. Nach und nach hat er kapiert dass er nix zu relgeln hat und Frauchen alles unter Kontrolle hat. Auch heute noch schaut er mich immer an wenn uns ein Passant entgegenkommt der ihm spanisch vorkommt. Besonders die mir Stöcken oder wenn jemand gebückt läuft etc). Ich sage ihm dann das es ok ist und er ist zufrieden und geht entspannt vorbei. Im Freilauf kommt er meist automatisch zu mir gerannt sobald ein Fußgänger frontal auf ihn zukommt und läuft bei Fuß vorbei.
Zu seinem Charakter ist zu sagen, dass
Meilo ist rassetypisch reserviert bei Fremden. Er schnappt nicht aber wenn ihn jemand aus heiterm Himmel anfassen will den er nicht kennt dann weicht er zurück und knurrt auch mal. Ich fidne das auch ok. Niemand hat meinen Hund anzufassen wenn ich es nicht erlaube...

Im grunde kann ich mich den anderen nur anschließen. Such Dir eine gute Trainerin..jeder Hund hat andere Gründe für gewisse Verhaltensweisen....
Viel Erfolg!!
 
Dabei
9 Apr 2014
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#9
Hallo und nochmals Danke für Eure Antworten.

Gundi: Ich denke da genau wie Du, dass das Trailen natürlich nicht sein Verhalten ändern wird. Meine Idee ist einfach nur, ihn beim kleinsten Anzeichen von Fixieren vielleicht in eine kleine Trainingseinheit zu bringen - noch besser eigentlich schon dann, wenn ich die Person sehe und er noch nicht. Aber auch dadurch lenke ich ihn lediglich von der Person, bzw. der für ihn bedrohlich erscheinenden Situation ab, komme aber nicht an die halt leider unbekannte Ursache ran.
Unsere Trainerin rufe ich nach Ostern an, bin schon gespannt auf neue Hilfestellungen. Mit ihr zusammen habe ich es schließlich auch geschafft, das Fixieren überhaupt zu unterbrechen. Als alles vor gut einem Jahr anfing, war Miro noch nicht mal ansprechbar - ich musste immer mit ihm umdrehen und in die andere Richtung gehen. Dagegen ist jetzt schon alles einfach super. Nur der letzte Schritt fehlt halt noch.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#10
Du bringst es ja schon selbst auf den Punkt: du lenkst ab, dein Hund ist dadurch nicht in der Lage, zu lernen.

Wenn dir die Ursache unbekannt ist, frage ich mich, ob es Sinn macht, da nachzuforschen?
Solange du nach dem "Warum" suchst, stehst du dir und einem erfolgreichen Training im Weg.

Und den letzten Schritt schafft ihr auch noch. :)
 
Dabei
9 Apr 2014
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#11
Hey,
möchte doch mal einen neuen Zwischenstand geben:
Es läuft immer besser! Ich habe hier im Forum beim Stöbern zufällig den Link auf einen Bericht zum Thema "Zeigen und Benennen" entdeckt. Den "Klick für Blick" kannte ich ja schon durch unsere Trainerin, aber anhand des Berichtes fiel mir auf, dass ich nicht das richtige Timing hatte - ich habe immer erst dann geklickt, wenn Miro schon fixiert hat um ihn da raus zuholen. Jetzt klicke ich eher, wenn ich schon irgendwen sehe und ahnen kann, dass das Fixieren gleich losgeht. In dem Bericht wird beschrieben, wie man daraus sowas wie ein Spiel machen kann:

Ich sehe jemanden, Hund noch nicht
Ich klicke, Hund dreht den Kopf zu mir
Ich lobe, gebe Leckerli, Hund schaut danach wieder nach vorn
Hund sieht jetzt auch diesen Jemand
Ich klicke wieder, Hund dreht den Kopf wieder zu mir
Ich lobe, gebe Leckerli, Hund schaut danach wieder nach vorn

Wenn ich den Bericht richtig verstanden habe, mache ich das solange, bis wir an der Person vorbei sind. Ist der Hund damit dann schon gut vertraut, baut man die Worte "Wo ist?" ein immer wenn der Hund jemanden sieht. Er soll mich dann anschauen, ich sage dann z. B. "der Mensch" und er soll dann den Menschen wieder ansehen. Ziel ist es zu erreichen, dass ich das Kommando "Wo ist?" verfestige. Der Hund soll mich dabei anschauen und darauf warten, was er denn mit seinen Augen "suchen" soll-z.B. halt den Menschen, das Kind, den Hund, das Fahrrad, usw......

Blöderweise habe ich den Link zu dem Bericht nicht abgespeichert und ich habe hier schon soviel gelesen, dass ich leider nicht mehr weiss, wo ich ihn entdeckt habe. Ich würde ihn so gerne noch mal lesen, um sicher zu gehen, dass ich es richtig umsetze. Vll kennt ihn jemand von Euch?

Jedenfalls fängt es an zu wirken. Wir sind noch in dem ersten Stadium, also noch nicht bei dem Aufbau des Spiels, und es klappt immer öfter. Ansonsten bin ich total überrascht-Miro hat irgendwie einen Schalter umgelegt. Er zeigt jetzt bei Situationen, in denen er unsicher ist, eher den Rückwärtsgang. Er beschwichtigt öfter mal und geht ein, zwei Schritte zurück. Den Drang, nach vorne zu gehen, hat er bisher nicht wieder gezeigt. Er erscheint mir etwas reifer, etwas selbstkontrollierter. Ich habe aber auch meine innere Ruhe wiedergefunden und ich bin mir sicher, dass er das merkt. Vll greift ja auch die Kastration jetzt komplett (ist ein halbes Jahr her), obwohl wir das eher wegen seines extremen Sexualtriebes haben machen lassen.
Aber egal, ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg, auch wenn wir wohl sein Leben lang aufpassen müssen und wir niemals unkontrollierte Begegnungen werden haben können. Er ist wie er ist und er ist super so! Wenn sich doch manch ein Mensch so zum Positiven verändern könnte!

Liebe sonnige (ja, sie scheint tatsächlich gerade) Grüße, Miro und Ilona
 
Dabei
9 Apr 2014
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#13
Hey Lisa,
tausend Dank, das ist genau der Bericht, den ich meinte. Und siehe da, habe ihn kurz angelesen und schon gemerkt, dass ich das Spiel in meinem letzten Post doch ein bischen falsch erklärt habe:(.
Also, liebe Interessierten: Vergesst meine Erklärung weiter oben:rolleyes: und schaut Euch statt dessen den Bericht im Original an, ist wirklich lesenswert:D!


LG,Ilona
 

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