Der Schutztrieb des Aussies - Mythos oder Macke???
So, nach dem die reißerdische Überschrift vielleicht schonmal die Gemüter hochkocht, jetzt mal mein eigentliches Anliegen XD
Nachdem wir ja jetzt schon wunderbar andere Threads für dieses Thema missbraucht haben und ich ja selbst sehr zwiespältig dem ganzen gegenüber stehe, jetzt mal ein ordentlicher Thread nur für den schutztriebigen Aussie.
Zu meinen Erfahrungen mit dem Thema:
Mein eigener Hund zeigt durchaus schutztriebiges Verhalten, stellt im Dunkeln, meldet vehement und geht teilweise auch mit ordentlich Aggression an den Zaun. Wenn wir unterwegs sind habe ich kaum Probleme damit, was aber auch daran liegen mag, dass mein Hund grundsätzlich gelernt hat, dass ich viele Situationen kläre. Beispielsweise bei aufdringlichen, fremden Hunden sucht er immer noch lieber Schutz - sieht er aber seine Gruppe in Gefahr (fremder Hund lässt sich nicht abschütteln und bedrängt selbst mich), dann holt er das Gebiss raus und macht eine Ansage. Bei Ivo ist das Verhalten also vorhanden, aber kein dominantes Thema auf Spaziergängen. Ich weiß, welche Situationen kritisch werden können und kann sehr einfach präventiv handeln und auch wenn er stellen will, ist der Grundgehorsam höher als der Trieb.
Nun interessiert mich das Ganze schon auch deshalb, weil Ivo Schutzhundesport macht und ich herausfinden wollte, ob andere Aussies auch schutztriebig veranlagt sind. Ich bin öfter bei Aussietreffen in Berlin und habe durchaus mal nachgefragt, was so die Erfahrungen anderer sind und da habe ich selten gehört, dass ein Aussie wirklichen Schutztrieb gegen Einwirkungen von außen gezeigt hat. Klar, viele Hunde melden auch, aber die Besitzer sind sich sehr sicher gewesen, dass der Hund aber nicht das Temperament hat, auch vehement zu stellen und ohne Rückendeckung vom Besitzer sich mit einem Eindringling auseinander zu setzen. Auch häufig gehört habe ich, dass die Aussies bei Streitigkeiten innerhalb der Familie dazwischen gegangen sind, aber auch das ist für mich kein Schutztrieb, sondern eher kontrollierendes Dominanzverhalten. Ivo zeigt das auch manchmal, aber da kriegt er von mir auch noch sein Fett weg - wenn ich mich zoffen will, hat er da nicht mitzumischen
Jetzt haben aber viele hier im Forum gesagt, dass ihre Aussies sehr wohl den Mumm haben, auch selbstständig Eindringlinge zu stellen oder mittels Aggression der Umwelt klar machen, wo die Grenzen liegen. Für mich ist das durchaus ein erwünschtes Verhalten beim Hund, solange natürlich gegeben ist, dass die Hunde nicht beißen und im Gehorsam stehen, auch wenn sie gerade eine Situation regeln wollen. Ich würde Ivo nicht zutrauen, dass er einen Eindringling anhaltend stellen kann, ich denke, ihm fehlt da der Nachdruck und die Selbstsicherheit.
Könnte es eventuell sein, dass Züchter in Deutschland weniger Wert auf das beschützende Verhalten legen und eher die USA-Importe solches Verhalten an den Tag legen? Ist bei der Zucht des Mini-Aussie der Schutztrieb eigentlich auch erwünscht? Kann es sein, dass ein schutztriebiger Hund in den wenigsten Fällen mit "Familienhund" zusammen gedacht wird und diese Eigenschaft unserer Hunde immer weniger erwünscht ist? Ich meine, bei einem Schäferhund oder Riesenschnauzer wundert sich niemand über sowas, warum aber beim Labrador und Aussie? Ich hab auch schon Labradore gesehen, die mit sehr viel Sicherheit der Umwelt klar gemacht haben, wo die Grenze liegt und was passiert, wenn man sie übertritt.
Und letztendlich: Wenn der Schutztrieb wirklich fest zum Aussie gehören sollte und in der Zucht auch weiter erhalten bleiben soll, warum dann den Hund nicht in diese Richtung auch auslasten? (Bitte jetzt hier nicht wieder durchdrehen, weil Hunde beim Schutzdienst scharf gemacht werden. Das stimmt erstmal nicht und andererseits möchte ich ganz grundsätzlich mal über diese Eigenschaft nachdenken).
So, nach dem die reißerdische Überschrift vielleicht schonmal die Gemüter hochkocht, jetzt mal mein eigentliches Anliegen XD
Nachdem wir ja jetzt schon wunderbar andere Threads für dieses Thema missbraucht haben und ich ja selbst sehr zwiespältig dem ganzen gegenüber stehe, jetzt mal ein ordentlicher Thread nur für den schutztriebigen Aussie.
Zu meinen Erfahrungen mit dem Thema:
Mein eigener Hund zeigt durchaus schutztriebiges Verhalten, stellt im Dunkeln, meldet vehement und geht teilweise auch mit ordentlich Aggression an den Zaun. Wenn wir unterwegs sind habe ich kaum Probleme damit, was aber auch daran liegen mag, dass mein Hund grundsätzlich gelernt hat, dass ich viele Situationen kläre. Beispielsweise bei aufdringlichen, fremden Hunden sucht er immer noch lieber Schutz - sieht er aber seine Gruppe in Gefahr (fremder Hund lässt sich nicht abschütteln und bedrängt selbst mich), dann holt er das Gebiss raus und macht eine Ansage. Bei Ivo ist das Verhalten also vorhanden, aber kein dominantes Thema auf Spaziergängen. Ich weiß, welche Situationen kritisch werden können und kann sehr einfach präventiv handeln und auch wenn er stellen will, ist der Grundgehorsam höher als der Trieb.
Nun interessiert mich das Ganze schon auch deshalb, weil Ivo Schutzhundesport macht und ich herausfinden wollte, ob andere Aussies auch schutztriebig veranlagt sind. Ich bin öfter bei Aussietreffen in Berlin und habe durchaus mal nachgefragt, was so die Erfahrungen anderer sind und da habe ich selten gehört, dass ein Aussie wirklichen Schutztrieb gegen Einwirkungen von außen gezeigt hat. Klar, viele Hunde melden auch, aber die Besitzer sind sich sehr sicher gewesen, dass der Hund aber nicht das Temperament hat, auch vehement zu stellen und ohne Rückendeckung vom Besitzer sich mit einem Eindringling auseinander zu setzen. Auch häufig gehört habe ich, dass die Aussies bei Streitigkeiten innerhalb der Familie dazwischen gegangen sind, aber auch das ist für mich kein Schutztrieb, sondern eher kontrollierendes Dominanzverhalten. Ivo zeigt das auch manchmal, aber da kriegt er von mir auch noch sein Fett weg - wenn ich mich zoffen will, hat er da nicht mitzumischen
Jetzt haben aber viele hier im Forum gesagt, dass ihre Aussies sehr wohl den Mumm haben, auch selbstständig Eindringlinge zu stellen oder mittels Aggression der Umwelt klar machen, wo die Grenzen liegen. Für mich ist das durchaus ein erwünschtes Verhalten beim Hund, solange natürlich gegeben ist, dass die Hunde nicht beißen und im Gehorsam stehen, auch wenn sie gerade eine Situation regeln wollen. Ich würde Ivo nicht zutrauen, dass er einen Eindringling anhaltend stellen kann, ich denke, ihm fehlt da der Nachdruck und die Selbstsicherheit.
Könnte es eventuell sein, dass Züchter in Deutschland weniger Wert auf das beschützende Verhalten legen und eher die USA-Importe solches Verhalten an den Tag legen? Ist bei der Zucht des Mini-Aussie der Schutztrieb eigentlich auch erwünscht? Kann es sein, dass ein schutztriebiger Hund in den wenigsten Fällen mit "Familienhund" zusammen gedacht wird und diese Eigenschaft unserer Hunde immer weniger erwünscht ist? Ich meine, bei einem Schäferhund oder Riesenschnauzer wundert sich niemand über sowas, warum aber beim Labrador und Aussie? Ich hab auch schon Labradore gesehen, die mit sehr viel Sicherheit der Umwelt klar gemacht haben, wo die Grenze liegt und was passiert, wenn man sie übertritt.
Und letztendlich: Wenn der Schutztrieb wirklich fest zum Aussie gehören sollte und in der Zucht auch weiter erhalten bleiben soll, warum dann den Hund nicht in diese Richtung auch auslasten? (Bitte jetzt hier nicht wieder durchdrehen, weil Hunde beim Schutzdienst scharf gemacht werden. Das stimmt erstmal nicht und andererseits möchte ich ganz grundsätzlich mal über diese Eigenschaft nachdenken).
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