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Der Schutztrieb

KON

Berliner Schnauze
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22 Mrz 2011
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#1
Der Schutztrieb des Aussies - Mythos oder Macke???


So, nach dem die reißerdische Überschrift vielleicht schonmal die Gemüter hochkocht, jetzt mal mein eigentliches Anliegen XD

Nachdem wir ja jetzt schon wunderbar andere Threads für dieses Thema missbraucht haben und ich ja selbst sehr zwiespältig dem ganzen gegenüber stehe, jetzt mal ein ordentlicher Thread nur für den schutztriebigen Aussie.

Zu meinen Erfahrungen mit dem Thema:
Mein eigener Hund zeigt durchaus schutztriebiges Verhalten, stellt im Dunkeln, meldet vehement und geht teilweise auch mit ordentlich Aggression an den Zaun. Wenn wir unterwegs sind habe ich kaum Probleme damit, was aber auch daran liegen mag, dass mein Hund grundsätzlich gelernt hat, dass ich viele Situationen kläre. Beispielsweise bei aufdringlichen, fremden Hunden sucht er immer noch lieber Schutz - sieht er aber seine Gruppe in Gefahr (fremder Hund lässt sich nicht abschütteln und bedrängt selbst mich), dann holt er das Gebiss raus und macht eine Ansage. Bei Ivo ist das Verhalten also vorhanden, aber kein dominantes Thema auf Spaziergängen. Ich weiß, welche Situationen kritisch werden können und kann sehr einfach präventiv handeln und auch wenn er stellen will, ist der Grundgehorsam höher als der Trieb.

Nun interessiert mich das Ganze schon auch deshalb, weil Ivo Schutzhundesport macht und ich herausfinden wollte, ob andere Aussies auch schutztriebig veranlagt sind. Ich bin öfter bei Aussietreffen in Berlin und habe durchaus mal nachgefragt, was so die Erfahrungen anderer sind und da habe ich selten gehört, dass ein Aussie wirklichen Schutztrieb gegen Einwirkungen von außen gezeigt hat. Klar, viele Hunde melden auch, aber die Besitzer sind sich sehr sicher gewesen, dass der Hund aber nicht das Temperament hat, auch vehement zu stellen und ohne Rückendeckung vom Besitzer sich mit einem Eindringling auseinander zu setzen. Auch häufig gehört habe ich, dass die Aussies bei Streitigkeiten innerhalb der Familie dazwischen gegangen sind, aber auch das ist für mich kein Schutztrieb, sondern eher kontrollierendes Dominanzverhalten. Ivo zeigt das auch manchmal, aber da kriegt er von mir auch noch sein Fett weg - wenn ich mich zoffen will, hat er da nicht mitzumischen ;)

Jetzt haben aber viele hier im Forum gesagt, dass ihre Aussies sehr wohl den Mumm haben, auch selbstständig Eindringlinge zu stellen oder mittels Aggression der Umwelt klar machen, wo die Grenzen liegen. Für mich ist das durchaus ein erwünschtes Verhalten beim Hund, solange natürlich gegeben ist, dass die Hunde nicht beißen und im Gehorsam stehen, auch wenn sie gerade eine Situation regeln wollen. Ich würde Ivo nicht zutrauen, dass er einen Eindringling anhaltend stellen kann, ich denke, ihm fehlt da der Nachdruck und die Selbstsicherheit.

Könnte es eventuell sein, dass Züchter in Deutschland weniger Wert auf das beschützende Verhalten legen und eher die USA-Importe solches Verhalten an den Tag legen? Ist bei der Zucht des Mini-Aussie der Schutztrieb eigentlich auch erwünscht? Kann es sein, dass ein schutztriebiger Hund in den wenigsten Fällen mit "Familienhund" zusammen gedacht wird und diese Eigenschaft unserer Hunde immer weniger erwünscht ist? Ich meine, bei einem Schäferhund oder Riesenschnauzer wundert sich niemand über sowas, warum aber beim Labrador und Aussie? Ich hab auch schon Labradore gesehen, die mit sehr viel Sicherheit der Umwelt klar gemacht haben, wo die Grenze liegt und was passiert, wenn man sie übertritt.

Und letztendlich: Wenn der Schutztrieb wirklich fest zum Aussie gehören sollte und in der Zucht auch weiter erhalten bleiben soll, warum dann den Hund nicht in diese Richtung auch auslasten? (Bitte jetzt hier nicht wieder durchdrehen, weil Hunde beim Schutzdienst scharf gemacht werden. Das stimmt erstmal nicht und andererseits möchte ich ganz grundsätzlich mal über diese Eigenschaft nachdenken).
 

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Dabei
6 Jan 2015
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#2
Tolles und interessantes Thema!

Coady zeigt ganz klar Schutztrieb seit er in die Pubertät gekommen ist. Eine Zeitlang hatten wir auf Spaziergängen extreme Probleme dadurch, Menschen wurden allesamt gestellt und verbellt. Mit viel Spucke (und Schlepp) haben wir das mittlerweile gut im Griff. Das Ganze war m.M. nach auch durch seine starke Unsicherheit ein Problem, seit Coadys Charakter mehr und mehr selbstbewusst und sicher wird, ist es sowieso schon viel besser geworden. Wenn doch mal jemand überraschend aus dem Gebüsch kommt, kläfft Coady zwar noch lässt sich aber zu 100% abrufen.

Zuhause ist er extrem wachsam, auch Besuch wird zum Teil angebellt, er ist aber dann immer freundlich, wenn doch zurückhaltend. Wir haben uns auch im Haus darauf geeinigt, dass er melden darf und dann Ruhe gibt wenn er sein Deckenkommando bekommt, was gut funktioniert. Würde ich ihn lassen, kann er sich extrem in sein Gebelle reinsteigern.

Coady wäre m.M. nach der denkbar schlechteste Kandidat für den SD, da er einfach immer noch viel zu unsicher ist. Zumal er, wenns drauf ankommt, nicht nach vorne geht.

Bin übrigens der Meinung, dass moderner, gut ausgeführter SD, in Kombination mit UO und Fährte, eine wunderbare Form ist Hunde auszulasten. Ich war mal bei einer IPO Veranstaltung, und die Hunde waren wirklich extrem beindruckend. Ich denke aber dass viele Aussies extrem unsicher und nervös sind, weshalb sie sich nicht für den SD eignen (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel!). Ich finde aber AUCH, dass es viele Aussies gibt die sich nicht für Agi, oder andere pushende Sportarten eigenen (Flyball etc) und es wird trotzdem mit ihnen gemacht. Den Rummel um SD verstehe ich deshalb eben auch nicht wirklich.
 
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28 Feb 2013
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#3
ich weiß von einen Aussie der im Schutzdienst , Obedience und im Ring geführt wird und der ist auch nicht Agro :)
 
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24 Jan 2008
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#4
ich weiß von einen Aussie der im Schutzdienst , Obedience und im Ring geführt wird und der ist auch nicht Agro :)
Genau so einen kenn ich auch - meine haben lt Verhaltenstest auch Schutztrieb .Sind dabei aber gut zu handeln .Bei Nena und Pi ist er etwas stärker ausgeprägt aber definitiv läßt Pearly die meisten Leute stramm stehen und verbellt :)Ich hab selbst schon überlegt ob ich mit einem meiner hunde nicht auch mal zum IPO wechseln soll
 
Dabei
11 Nov 2012
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#5
June zeigt deutlichen schutztrieb und ihr traue ich auch zu einen Menschen alleine, ohne mich im Rücken in Schach zu halten. June ist absolut klar im Kopf und immer ansprechbar und so gar nicht unsicher. June stellt, verbellt, verteidigt und ist trotzdem total easy im handling. Besonders ihre Klarheit beeindruckt mich. Bei Nichtigkeiten wie kleinen, lautem Streits, denkt sie nicht mal daran irgendwie zu reagieren. Fremde am oder ungefragt auf dem Grundstück kommen an June nicht vorbei. Diese Situation hatten wir schon. Ich musste die beiden Zeugen jehovas aus ihrer missliegen Lage befreien. June ist übrigens keine 50 cm hoch und wiegt 15 kg.
auch bei fremdhunden reagiert June und verteidigt ihre Gruppe.

Ich schätze das sehr an ihr.
hudson hat kaum wach oder schutztrieb, Gott sei dank. Er ist nicht klar im Kopf genug, um Situationen richtig einzuschätzen und zu bewerten. Auf June hingegen ist da Verlass. Die reagiert auch nicht über und ist mit einem Wort zu kontrollieren.

lg
 
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12 Jul 2012
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#6
ich kann es bei smiley schlecht einschätzen..die situation wo sie allein im garten jemanden stellen könnte käme hier nie in frage da unser garten nur hinten raus geht und dort kein fremder hin kommt (sichtschutz/hecke). jedoch hat sie draußen schon mal jemanden stramm stehen lassen, bei uns ist ein kleiner sandweg 2 häuser weiter und wir waren gerade auf unserer letzten pipitour. sie war ca 15m vor mir, schießt auf einmal los und bleibt wütend belldend stehen. hatte nicht den eindruck sie wäre in irgendeiner weise unsicher. hab sie sofort ran gerufen und mich 1000x entschuldigt, die arme frau stand stramm am zaun :) seitdem bin ich sehr vorsichtig wenn es dunkel ist.
im haus meldet sie auch sofort sobald irgend etwas unsere einfahrt betritt. würde ich sie lassen würde sie wohl richtig abgehen..
neulich war bei den nachbarn ein fremder mann auf dem grunstück, da ist sie abgegangen wie schmitzkatze..so wütend hab ich sie noch nie bellen gehört.
 

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Berliner Schnauze
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22 Mrz 2011
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#7
@löffelchen: Ja gerade bei solchen Phasen bin ich mir immer gar nicht sicher, ob der Hund nun stellt weil er Schiss hat oder weil er etwas schützen will. Für mich bedeutet ja Schutztrieb, dass der Hund mit seinem Verhalten Gefahr abwenden will und dabei selbst die Front sichert. Also das, was Hudson da über June sagt ist für mich klassischer Schutztrieb. Dieses unsichere nach vorne kläffen, während der ganze Körper auf Rückzug eingestellt ist, ist für mich kein Verhalten eines klassischen Schutzhundes. Das sieht man ja eigentlich auch durch alle Hunderassen durch, angefangen bei den Trethupen, die vor lauter Schiss die Klappe soweit aufreißen.

Ich finds schön, dass eine Züchterin mal sagt, dass sie auch über einen ihrer Hunde beim IPO nachdenkt. Da komm ich mir nicht so völlig bekloppt vor. Man kann übrigens auch einen unsicheren Hund über den Schutzdienst stärken, weil der Hund einfach im Training immer gewinnt, auch wenn er immer länger für den Hauptgewinn arbeiten muss.

Wie schon beschrieben ist meiner eigentlich auch nicht selbstsicherste Typ und beim Training hat er sich am Anfang immer "nach hinten" gekläfft. Bei jedem Beller ist er ein Stück zurück gehopst, bis er neben mir stand^^
Der Helfer hat darauf so reagiert, dass er getan hat, als würde er sich sehr vor Ivo fürchten, damit er sich nach vorne traut und versucht sich die Beute zu schnappen. Wenn also der unsichere Hund sich traut die Beute zu holen, dann wird er abgefeiert wie ein kleiner Rambo. Das tut einem unsicheren Hund sehr gut und da die Bestätigung über das Beuteverhalten passiert, muss man auch nicht befürchten, dass das Verhalten unerwünschte Nebeneffekte hat.

Der Aufbau seines Selbstbewusstseins hat dann halt im Alltag auch den Vorteil, dass er sich darauf verlässt, dass ich ihm sage, wann es losgeht und er sich mir unterordnet. Bzw. hat er die Gefühlslage des Verbellens eben auch mit Kommandos verknüpft und ist viel offener geworden für meine Führung. Als er letztens auf die geile Idee gekommen ist, ein paar Polizeihunde anzumachen, brauchte ich nur noch ein "Ran" und "Schau" und er hat sich zu mir orientiert. Früher hätte er mir nicht zugehört und ausgiebig den doofen Malis erklärt, dass sie doof sind und Ivo der krasseste Typ des Viertels.
 
Dabei
11 Nov 2012
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#8
June weicht übrigens nicht einen Meter zurück, wenn sie ihren Schutz und wachtrieb auspackt. Sie kläfft auch nicht hysterisch. Sie bellt und sie knurrt, warnend. Es ist eine Drohung und man sollte die absolut ernst nehmen.
Ein Wort von mir und sie gibt ihre Haltung sofort auf, lässt sich abrufen und stellt sich neben mich. Lässt dabei aber nicht eine Sekunde den Menschen oder fremdhund aus dem Blick, greift aber nicht mehr ein, sondern lässt mich Regeln bzw. ich lasse die Menschen dann aufs Grundstück oder eben nicht. Wenn Sie merkt, ich bin mit diesen Menschen einverstanden, dann ist für Sie das Thema durch und Nachbarn, Freunde und Besuch der öfter kommt, werden ignoriert bzw. manchmal sanft begrüßt. Bei fremdhunden ähnlich, wenn ich das ok gebe, dann ist das für June auch ok.

Sie ist da einfach so easy im handling. Echt perfekt für mich.

Mein kelpiejunghund geht aus Unsicherheit vorwärts, das ist völlig anders und bei weitem nicht so easy händelbar wie junes schutztrieb. Aber auch nicht so schlimm das man es nicht in den Griff bekommt.
zusammen sind June und das kelpie dann eher unlustig, June denkt sie muss kelpie helfen, weil kelpie unsicher ist und kelpie merkt, June hilft ihr und hat es im Griff und dann traut sich das kelpie mehr. Eine recht spannend kombie :D

lg
 
Dabei
26 Jan 2012
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#9
Hat Milo Schutztrieb? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Er steht eigentlich allem eher gelassen gegenüber (ja ich weiß, er ist ein Stresser, aber ich meine damit, dass er keine Angst hat). Nur abends findet er fremde Männer ziemlich doof. Da weicht er aber zurück und will sich eher selbst den A*** retten. Ich glaube nicht, dass er sich da um mich Sorgen macht.
Allerdings gehe ich stark davon aus, dass er mich in ernsten Situationen schon beschützen würde (das war bisher aber noch nie der Fall, darum kann ich nur mutmaßen).

Wachtrieb hat er auf jeden Fall. Dabei ist er aber nicht kopflos und überlegt. Wenn Menschen ganz normal auf dem Hof/am Zaun parken und dann mit uns reden oder klingeln ist alles super.
Parkt jedoch wer am Zaun und läuft auf unserem Grundstück rum, meldet sich aber nicht sofort bei uns, wird er sehr ernst, knurrt und wufft. Das tut er auch nicht ängstlich, sondern sehr ernst.
Fremde Leute, die ihm komisch vorkommen werden hier auch gestellt und nicht durchgelassen. Bei besonders ängstlichen Menschen macht sich der Stinker da glaub auch schonmal nen Jux raus...

Kinder findet er doof und weicht eher vor ihnen.


Ich weiß, dass Milo, wenn ich nicht zu Hause bin, viel mehr meldet und auch bellt. Ich denke er weiß, dass ich das nur in "ernsten" Situationen zulasse und mich sonst sehr gut selbst kümmern kann. Mama besteht da nicht so drauf. Ich mag sinnloses Gebelle wirklich überhaupt nicht und bin froh, dass Milo sich da gut beherrschen kann.


Zum Zuchtthema: Ich denke schon, dass ein Wachtrieb in Amerika wichtiger ist, als hier. Die meisten Menschen haben hier keinen riesen Hof, den die Hunde beschützen sollen, sondern Wohnungen/ Häuser, in denen vom Hund eher erwartet wird ruhig zu sein.

Am Zaun bellen und keinen reinlassen hat für mich nämlich nichts mit Schutz- sondern nur mit Wachtrieb zu tun. Schutztrieb ist für mich, wenn der Hund MICH beschützt, dabei aber einen klaren Kopf hat und nicht völlig übertreibt.

Problematisch finde ich, wenn nervenschwache Hunde gepaart mit einem hohen Schutztrieb gezüchtet werden (weil man aufs eine oder andere keinen Wert legt). Ansonsten wäre es mir persönlich wichtig, dass nichts übertrieben ist. Hauptsache der Hund ist klar im Kopf, dann kann man mit diesen Trieben auch vernünftig umgehen.

Gar kein Wachtrieb würde mir nicht so gut gefallen, aber weil mir andere Charakterzüge wichtiger sind, könnte ich da zur Not mit leben.
 
Dabei
27 Jun 2012
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#10
Meine beiden haben auch gut ausgeprägten Schutztrieb wie ich finde.
Sie melden nicht vehement alles, was sich Haus und Garten nähert, aber geben schon Bescheid, wenn sie etwas für komisch oder abnormal befinden. Das ist vorallem bei Dunkelheit der Fall, wenn zB Leute redend durch die Straße gehen. Nähert sich dann jemand dem Haus, geht das Melden in wirklich einzelnes, tiefes Bellen und Knurren über. Da verstehen die dann auch keinen Spaß mehr!
Im Sommer ist bei uns auch einmal der Gärtner in den Garten als die Hunde noch draußen waren. Der war keine 3m auf dem Grundstück und kam auch keinen Zentimeter mehr weiter. Ihm blieb nichts anderes übrig als angewurzelt stehen zu bleiben. Und das war auch kein Dauergekläffe sondern wieder dieses tiefe Knurren und Bellen. Die Situation hat solange angehalten, bis meine Mutter raus kam und gesagt hat, dass es ok ist. Seitdem fragt der Gärtner immer, ob die Hunde drinnen sind wenn er in den Garten geht ;)
Auf dem Spaziergang meldet vorallem Merlin bei Dunkelheit Personen, die "komisch" im Schatten stehen und zu uns gucken. Allerdings lässt er sich da auch sehr gut wieder rausholen, wenn ich sage dass alles ok ist.

Also ich fühle mich mit beiden Hunden sehr sicher und weiß auch, dass beide mich aufs Blut verteidigen würden. Aber ich bin auch sehr froh darüber, dass sie sich in solchen Situationen gut händeln lassen und darauf achten, wie ich reagiere.
Ich will mir gar nicht vorstellen, wenn Leute solch ein Verhalten unterschätzen und/oder der Hund nicht aus dieser Situation rausgeholt werden kann. Man da gruselts mich richtig vor.
 
Dabei
10 Sep 2012
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#11
Nun mein Rüde hat Schutztrieb am Zaunund draussen wenns dunkel wird packt er den auch aus... er ist dabei nicht laut, im Gegenteil, er ist plötzlich da und würde im Zweifel auch schnappen. Er macht sehr klar dass da keiner was zu suchen hat.
Meine Hündin hat auch Schutztrieb, allerdings handelt sie deutlich überlegter und warnt eindringlich. Ich habe es in 7 Jahren erst einmal erlebt dass sie es wirklich ernst zu meinen schien, sie war jederzeit kontrollierbar. Allerdings ist sie sonst ein Melder. Bei mir furzt kein Eichhörnchen ohne dass ich das nicht weiss.
Meine Rumänin ist ebenfalls sehr überlegt, packt ihren Schutztrieb in der Wohnung und im Auto aus... Also da haben die Aussies nix von ihr übernommen. Wenn sie allerdings im Auto sauer wird, steigt mein Rüde mit ein.
ich mag es durchaus, wenn ich weiss, dass mir auch im Dunklen nix passieren kann... solange die Sache kontrollierbar ist.
 
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22 Dez 2014
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#12
Also bei Tiago bin ich mir im Moment nicht sicher ob das Schutztrieb oder Unsicherheit ist, da er im Moment alles angeht was uns begegnet. Außer er kennt die Person. Aber wenn jemand zu uns nachhause kommt ist das seit kurzer zeit auch so schlimm. Wir versuchen das auch alles so gut wie möglich zu unterbinden, mit bisjetzt leider noch wenig erfolg... ich hoffe das das nur wieder eine seiner Pubertären Phasen ist (9 Monate ist er jetzt alt).
 
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22 Sep 2014
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#13
Otis ist zwischendurch draußen in der Dunkelheit unsicher, wenn ihm große Männer entgegen kommen. Dann ist es aber wirklich Unsicherheit und wenn er mal wufft, läuft er auch ein Stück rückwärts.

Allerdings hat er vor ein paar Wochen meinen Papa gestellt: meine Eltern wohnen neben an, Papa wollte was vorbeibringen, ich habe gesaugt und er schloss die Tür mit seinem Ersatzschlüssel auf. Auf einmal flitzt mein Hund zur Tür, so richtig wild entschlossen mit einem so bösen Gebell, das ich noch nie gehört habe! Ein paar Sekunden ließ er meinen Papa an der Tür stramm stehen und nicht rein, bis er gemerkt hat "DAS IST JA DER OOOPAAAA!"

Ein anderes Mal brachte mein Freund (es war schon dunkel, ich hatte im Wohnzimmer nur den Fernseher und das Aquariumlicht an) einen Bekannten mit, den Otis nicht kannte. Normalerweise ist er total freundlich, aber weil die Zwei sich so reingeschlichen haben, hat er sich erst erschrocken und bellte dann und ließ ihn keinen Schritt weiter. Als ich ihn dann begrüßt, Hund am Halsband genommen, den Besuch bat sich mal hinzuhocken, Otis nicht so anzustarren und ihn schnuppern zu lassen, da war alles wieder tutti (allerdings hatte Otis da echt Schiss und hat vor Aufgregung etwas Pipi verloren).
 
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22 Sep 2014
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#14
[OT]Dieses "Splitten", wenn man sich streitet... das machen ja sehr viele Hunde und das ist für mich kein Schutztrieb.[/OT]
 
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6 Nov 2014
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#15
Frieda ist draußen der freundlichste Hund - sei es Hund und Mensch. Klar, wenn sie etwas oder jemand verunsichert, dann Wufft sie auch mal.
Zuhause schicke ich sie auf die Decke, wenn jemand kommt und sie wird erst später freigegeben. Am Samstag waren Freunde zu Besuch und da war es irgendwie komisch. Es schellte, Frieda auf die Decke und den ersten Freund reingelassen. Sie wuffte, sie war total aufgeregt. Nach kurzer Zeit das okay gegeben und sie meckerte weiter. Wieder auf die Decke... Dann schellte noch ein Pärchen, da wuffte sie zwar auch kurz, ging dann nach der Freigabe freudig hin. Der "erste" Freund wurde noch eine Weile argwöhnisch beobachtet und angewufft...
 
Dabei
15 Mai 2014
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#16
Also bei Tiago bin ich mir im Moment nicht sicher ob das Schutztrieb oder Unsicherheit ist, da er im Moment alles angeht was uns begegnet. Außer er kennt die Person. Aber wenn jemand zu uns nachhause kommt ist das seit kurzer zeit auch so schlimm. Wir versuchen das auch alles so gut wie möglich zu unterbinden, mit bisjetzt leider noch wenig erfolg... ich hoffe das das nur wieder eine seiner Pubertären Phasen ist (9 Monate ist er jetzt alt).
Wenn du es jetzt nicht erfolgreich unterbindest ist die Gefahr, dass es so bleibt, meiner Meinung nach recht hoch. Du musst schon dafür sorgen, dass er nie damit durchkommt. Wenn er es in der Wohnung macht könntest du ihn an die Leine nehmen, kommentarlos wegführen. Es gibt da viele Möglichkeiten. Vielleicht solltest du mal mit einem Trainer darüber sprechen, der euch besser beurteilen kann. Giftet er unterwegs einen Hund an, der dann weitergeht, sich also entfernt, könnte er es als erfolgreiches Vertreiben verbuchen. Erfolgreiches Verhalten wird wiederholt... Ich würde an deiner Stelle wirklich mal einen Trainer fragen. Der kann dir auch sagen, warum dein Hund sich so verhält.
 
Dabei
22 Dez 2014
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#17
@Zaraila Ja, in der HuSchu üben der Trainer und ich immer einzeln mit Tiago dieses unterbinden. Also ein Trainer ist schon zur Hilfe hinzugezogen worden. Aber der fehler dort liegt wenn ich ehrlich bin, auch viel bei mir. Da muss Ich erst viel üben. Der Hund merkt ja wenn z.B. ich nervös werde wenn uns ein Mensch begegnet und dann merkt Tiago das ich da unsicher bin und dann fängt er an. Es liegt also noch ein langer Weg vor uns...
 
Dabei
15 Mai 2014
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#18
@Zaraila Ja, in der HuSchu üben der Trainer und ich immer einzeln mit Tiago dieses unterbinden. Also ein Trainer ist schon zur Hilfe hinzugezogen worden. Aber der fehler dort liegt wenn ich ehrlich bin, auch viel bei mir. Da muss Ich erst viel üben. Der Hund merkt ja wenn z.B. ich nervös werde wenn uns ein Mensch begegnet und dann merkt Tiago das ich da unsicher bin und dann fängt er an. Es liegt also noch ein langer Weg vor uns...
Ich würde mir auch noch einen guten Trainer suchen (oder deinen Trainer fragen, wenn du meinst, dass er gut ist), der sich die Situation bei dir zu Hause anguckt und auch mal mit euch spazieren geht. In der Hundeschule hat man immer eine ganz spezielle Situation und die Hunde reagieren im Alltag noch mal anders.
Und ja - viel üben muss man, am Meisten an sich selbst.
 
Dabei
22 Dez 2014
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#19
Also, das mit dem Schutztrieb hat bei uns immer noch nicht aufgehört, weshalb wir uns jetzt (bevor es zu spät ist) Hilfe von einem Hundepsychologen holen. Wir wollen nicht dass es irgendwann ausartet und am Ende beisst er noch (hoffen wir das es nie passieren wird). Er steigert sich immer mehr rein und lieber holen wir uns jetzt Hilfe. Ich hoffe wir machen dann Fortschritte.
 
Dabei
22 Sep 2014
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#20
Otis ist jetzt zehn Monate alt und hat, als wir bei Freunden im Garten gegrillt haben und ein Freund etwas später kam (da war es schon dunkel) und meinte, dass er die Abkürzung über den Zaun nehmen muss, mit großem Tamtam gestellt. Ich habe ihn dann mit "Ok" zu mir gerufen und ins Platz geschickt. Nachdem ich ihm klar gemacht habe, dass alles gut ist und ich mich um die Situation kümmer, war alles in Ordnung.
Ich denke, gerade bei einer Rasse mit Wach-und Schutztrieb (die bei uns echt nur leicht ausgeprägt ist) muss man viel Wert auf einen guten Grundgehorsam legen. Die Pubertät nervt dazu noch. ..

Bin gespannt, was du berichten wirst!
 
Dabei
22 Dez 2014
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#21
Wir haben immer kleine Fortschritte gemacht, hatten aber immer wieder starke Rückfälle. Er ist ja sonst ein Top Hund, hat auch ein gutes Grundgehorsam und alles, aber in dieser Sache kommen wir einfach nicht richtig weiter. Die Pubertät kommt ja auch noch dazu und wir wollen nicht dass sich dieses Verhalten bei ihm dauerhaft bleibt. Ich werde euch auf alle Fälle von unseren Fortschritten berichten.
 
Dabei
22 Dez 2014
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#22
Also mal ein Update von uns, vor ca. 3 Wochen haben wir besuch vom Hundepsychologen bekommen und was soll ich sagen... jetzt ist es einfach ein Traum mit ihm spazieren zu gehen. Er bellt niemanden an, Hundebegegnungen sind nun auch Top, Fahrräder und Jogger sind auch uninteressant... diese Veränderung, einfach abartig. Ih kann durch das ganze Dorf ohne Leine laufen er ignoriert alles um sich herum und achtet nur auf das was ich ihm sage und was ich mache. Es lag einfach nur daran, dass er immer dachte er muss auf UNS aufpassen und er muss schauen dass ja keiner zu UNS kommt. Natürlich war\ist es nach dem Besuch noch viel arbeit und es hat einpaar Tage gedauert bis er endgültig gemerkt hat dass nun ein anderer Wind weht. Aber jetzt bin ich einfach nur stolz auf ihn :)
 
Dabei
29 Mrz 2015
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#23
Das ist ja toll! Aber da bin ich jetzt neugierig: was genau hast du gemacht um ihm klar zu machen, dass er nicht aufpassen braucht? (Du hattest ja schon vorher einiges probiert.) Und was genau hat der Hundepsychologe gesagt und gemacht? Interessiert mich einfach mal vor allem wenn der Erfolg so durchschlagend ist :)
 
Dabei
17 Nov 2014
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#24
ob fynn schutzttrieb hat? sehr sehr minim...er reagiert nur aus unsicherheit wenn wir nachts im wald spazieren und eine dunkle unerkennbare gestalt stramm auf ihn zu läuft (gut, wer würde da nicht so reagieren xD) aber er hat sonst bisher nie anzeichen gemacht..im garten geht er zum zaun und wedelt wenn jemand kommt, bei Hunden wackelt er mit und bellt nur wenn sie ihn anpöbeln. Aber ein wort genügt und er kommt. Vielleicht kommts ja noch, jetzt mit der pubertät ändert sich vieles immer wieder. aber ich bin so froh hat mein hund echt nerven aus stahl (viele meinten, sie hätten das selten bei nem aussie gesehen?) und triebigkeit ist bei ihm sehr schwach ausgeprägt. zum glück :D
 
Dabei
18 Jun 2014
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#25
Sira hat schutztrieb was für mich ok ist, da sie sich gleich wieder beruhigt. Bin aber auch interessiert wie Du Lorena das konkret gemacht hast. So kann ich frühzeitig reagieren.

WEnn eine grosse mannl. Person schnell auf sie zu geht und sich über sie beugt bellt sie auch, das ist dann meiner Meinung nach aus Unsicherheit. Ich schaue da nun, dass sich die Menschen ihr hundefreunlich nähern oder ihr Zeit lassen, dann geht sie selber freudig auf sie zu.
 
Dabei
22 Dez 2014
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#26
Uff, ich finde dass ist über das Internet echt schwer zu erklären... man müsste es iwie mit eigenen Augen sehen und miterleben? :confused:
Aber das erste was der Psychologe zu uns sagte war, dass wir Menschen zu spät reagieren und so hat sich das dann aufgebaut. Ich muss dem Hund schon bevor er sein Zielobjekt richtig sieht zeigen was er tun und lassen soll.. iwie so hat sich dass da aufgebaut. Es ist so schwierig zu erklären:( und es ist ja noch soviel dazu nebenbei was dazugehört.
Und mit trainieren konnte ich das dann in kürzester Zeit soweit ausbauen, dass ihm jetzt eigentlich relativ ist ob jetzt ein Fahrrad oder iwas an uns vorbei geht
 
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Dabei
3 Okt 2014
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#28
Unser Rüde ist jetzt ein Jahr alt mit zunehmendem Alter zeigt sich der Schutzinstinkt immer stärker. Auf der Straße oder beim Gassi gehen ist es kein Problem. Aber an öffentlichen Plätzen z.B. Grillplatz o.ä. wird jeder der sich nähert verbellt, er beruhigt sich aber sobald er von uns signalisiert bekommt dass alles in Ordnung ist. Kritisch wird es bei Ihm wenn sich jemand nähert und wir haben die Person nicht gesehen. Kürzlich kam ein Mann durchs Gebüsch gelaufen und dieser wurde sofort gestellt und angeknurrt. Der kleine war anschließend aber promt abrufbar. Ich finde die Eigenschaft einerseits sehr gut solange es alles kontrolliert ist. Mal schauen wie es sich noch entwickelt :)
 
Dabei
5 Sep 2014
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#29
Bei uns ist der Schutztrieb auch gekommen als Betty 1 Jahr alt wurde... Es ist wohl eine Kombination aus Unsicherheit und Schutztrieb.
So werden Personen generell ignoeriert, ausser sie starren sie an, kommen direkt auf uns zu oder platzen plötzlich irgendwo aus einem Gebüsch hervor. Sie geht dann bellend hin und bellt die Person mit ca. 2-3 Meter Abstand an. Abrufen geht aber sie bellt bei mir weiter.
Wir hatten zum Glück eine Hundetrainerin die uns Tipps dazu gegeben hat.
Betty muss jetzt öfters an unübersichtlichen Stellen hinter uns gehen. Oder auch wenn Personen auf uns zukommen soll es zur Gewohnheit werden dass sie hinter uns geht und von dort geschützt die Situation beurteilen kann. Falls sie mal bellt, wird sie freundlich wieder nach hinten geschickt. Wir müssen also schauen dass wir zwischen ihr und der auslösenden Situation sind (mit genug Abstand zu Betty, ca. 1 Meter), damit sie genügend Zeit hat die Situation geschützt anschauen zu können und sich zu beruhigen. Erst dann geht es weiter.
Ziel ist es, dass sie selber merkt da ist nix schlimmes und Frauchen bleibt auch ganz ruhig und so in Zukunft weniger reagiert. Falls sie mal wieder reagieren sollte, dann hat sie ein Alternativverhalten gelernt: nämlich hinter Frauchen gehen die die Situation im Griff hat.
Wir haben erst damit angefangen, also mal schauen wie das klappt!
 
Dabei
7 Dez 2014
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50
#30
Schutztrieb ohne Kompromisse! Joker hat es bewiesen als mir vor 3 Jahren ein paar halbstarke Jungs die Handtasche von hinten klauen wollten. Die Jungs waren wohl schon eine Weile hinter uns, weil Joker sich rumgedreht hat. Als sie mich zu Boden stießen habe ich die Tasche unter mir begraben und danach war schluß mit lustig. Joker hat mich zähnefletschend und knurrend verteidigt und die beiden nicht mehr an mich rangelassen. Ich war einen Moment benommen und als ich wieder klar war habe ich Joker machen lassen. Er hat zwar klar erkennen lassen, dass er ernst machen würde, aber er hat sie nur in Schach gehalten und das war mir recht. Als sie dann aufgaben und verschwanden, hat er sich an meine Seite gesetzt und gewartet bis ich aufgestanden bin. :)
 

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