Ich will jetzt nicht genau beschreiben, wie wir damals mit unserem Problemfall trainiert haben, schoen war es nicht und es ist meinem Vater zu verdanken, dass dieser Hund, nach einem halben Jahr, ein halbwegs Schmerzfreies und halbwegs normales Leben fuehren konnte. Er wurde haendelbar, fuer uns, fuer meinen Vater. Es war kein normaler Hund, mitnehmen in Menschenmengen ging niemals, wenn Besuch kam, kam der Hund weg, wir hatten einen Hochsicherheitsgarten mit unter anderem E-Zaun, das ganze Leben wurde auf diesen Hund zugeschnitten. Meine erste Geburtstagsparty zuhause hatte ich mit 12 Jahren, als der Hund nicht mehr lebte, vorher gab es bei uns keine Partys, oder Freunde die zu besuch kommen konnten. Fuer ein Kind schlimm, wir mussten viele Opfer bringen um diesen Hund bei uns zu behalten um ihm ein Hundewertesleben zu ermoeglichen und ich war oft sehr sehr wuetend auf dieses Tier. Dieser Hund hat mich nie gebissen, aber bedroht durchaus. Er hat mir Angst gemacht und im Dunkeln durchs Haus bin ich einmal gegangen, danach nie wieder. Ich muss sogar sagen, dass ich diesen Hund teilweise gehasst habe. Ich habe es gehasst, wenn ich z.B. nachts Durst bekam, nicht einfach in die Kueche gehen zu koennen, ich habe es gehasst niemals Besuch haben zu duerfen, ich habe es gehasst, dass wir solche Opfer bringen mussten, damit nichts passiert und noch vieles weiteres. Es gab keine andere Option fuer niemanden von uns. Und ich muss auch sagen, dass ich diesen Hund dafuer geliebt habe, wie 100% er mich verteidigt haette, wie er mit mir irgendwann nach ca. 5 Jahren gespielt hat, wie er mit mir die BH abgelegt hat, wie kompromisslos er VPG gemacht hat usw. Trotzdem will ich niemals wieder mit einem solchen Tier ein solche tickenden Zeitbombe zusammen leben. Niemals wieder!!!
Und ich weiss und erinnere mich sehr gut daran, wie verzweifelt meine Familie oft war und wie immer im Raum stand, diesen unseren Hund einzuschlaefern, damit wir einfacher und gefahrloser leben haetten koennen. Ich bin dankbar, dass dieser Hund bei uns 12 Jahre alt werden durfte, ich bin dankbar fuer die Erfahrungen mit diesem Hund. Ich bin nicht gluecklich darueber, wie dieser Hund gefuegig gemacht wurde, letzten Endes, aber es war seine Rettung. Wie gesagt, nach einem halben Jahr, in dem wir nicht mal gefahrlos uns in unserem Haus aufhalten konnten, war dass die letzte Moeglichkeit. Sie hat funktioniert, sie war fuer den Hund nicht angenehm und fuer meinen Dad auch nicht und fuer uns Kinder war es nicht schoen.
Wie gesagt, ich moechte nichts rechtfertigen, aber Millionen eingeschlaeferte gesunde Katzen und Hunde sind zuviel und wenn CM oder wer auch immer, wenigstens einige wenige vor dem Tode bewahrt, kann ich damit leben. Dass das nicht der Wahrheit letzter Schluss ist, weiss ich, und bei einigen Hunden ist der Tod sicher besser als ein Leben hinter Gittern, aber nur weil ein Hund eine Katze gejagt hat, ihn gleich zu toeten, sorry, da bin ich nicht so ganz dafuer.
LG