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Beschützerinstinkt? Hilfe :(

Dabei
3 Dez 2015
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#1
Ich weiß das sich ein Problem schlecht über Ferndiagnose lösen lässt, allerdings hatte vielleicht jemand von euch schon ein ähnliches Problem mit seinem Aussie oder wenigstens ein paar Tips wie ich daran arbeiten könnte - bin zurzeit nämlich leider ein wenig ratlos...

Und zwar folgendes, ich bin 20 Jahre alt und mein ca. 5 jähriger Aussie Rüde ist seeehr auf mich fixiert. Er hat kein Problem mit anderen Menschen aber mit Hunden versteht er sich meistens nicht so gut. Wir haben noch einen zweiten Hund, mit der er bei uns aufgewachsen ist und mit der er sich aber gut versteht. Wenn wir allerdings spazieren gehen und ihm ein Hund entgegen kommt den er nicht kennt geht er sofort in Angriffsstimmung – Schweif nach oben, Kopf runter und Knurren/Bellen. Wenn meine Mutter mit ihm spazieren geht, verhält er sich teilweise auch so aber auf jeden Fall nicht so extrem wie bei mir.
Heute beispielsweise haben wir den Hund vom Nachbarn getroffen, auch ein Aussie, der eigentlich sein bester Kumpel ist. Er hat also weder gebellt noch geknurrt, allerdings hat er auch nicht mit ihm gespielt sondern ihm immer nur sobald er mir zu Nahe gekommen ist die Zähne gezeigt... wenn der andere Hund also nicht so sensibel wäre, wäre es da zu einem "Kampf" gekommen.

Ich hab mit ihm bereits einen Erziehungskurs besucht, speziell für Hunde die eben nicht so verträglich mit anderen sind, der hat allerdings nichts gebracht... Dort wurde mit positiver Assoziation zu anderen Hunden gearbeitet, also immer Hund=Leckerli- da es keine Besserung gab hab ich das dann aufgegeben.
Habt ihr irgendwelche Tips, denkt ihr es ist sinnvoll doch mit dieser Methode weiter zu trainieren oder wie kann ich hinsichtlich des Beschützer-Instinktes was tun?
:(

hoffe sehr auf ein paar Antworten,
LG
 

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Dabei
7 Okt 2014
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#2
Vermutlich ist nicht dein Hund das Problem, sondern du - und das ist keineswegs böse gemeint, denn es kommt in dieser Form doch recht häufig vor.
Und da nützt dann auch positive Bestärkung bei Konfrontation meiner Meinung nach überhaupt nichts.
Wenn er meint, dich "beschützen" zu müssen, dann vermutlich deshalb, weil er das Gefühl hat, ER müsse die Dinge regeln, da du aus seiner Sicht dazu nicht in der Lage bist (durch z.B. Unsicherheit).
Also übernimmt er das eigenmächtig und an dieser (deiner) Baustelle muß dann massivst gearbeitet werden, nicht am "Symptom", das daraus entsteht.
Wie verhältst du dich in der von dir beschriebenen Situation denn?
 
Dabei
3 Dez 2015
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#3
Ich versuch immer möglichst ruhig zu bleiben und mir nicht zu denken "Ohje jetzt knurrt er gleich wieder", was mir aber nicht immer gelingt. Ich werd dann oft nervös weil ich natürlich nicht will das er den anderen Hund anfliegt und möglicherweise verletzt. Wenn er an der Leine ist schau ich immer das diese nicht straff gezogen sondern locker bleibt - ich red ihn dann meistens streng mit einem "hey", "nein" oder dem Namen an. Auf das reagiert er dann meistens so halb, also er beruhigt sich ein bisschen bleibt aber trotzdem noch in Angriffs-Haltung ...
Wie genau könnte ich mein Verhalten denn verbessern um seines in eine positivere Richtung zu lenken?
 
Dabei
7 Okt 2014
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#4
Okay, dadurch, daß DU nervös wirst, signalisierst du deinem Hund ja schon, daß potenzielle Gefahr droht.

Vorweg: Bitte suche dir eine gute Hundeschule und/oder einen Trainer vor Ort, der sich das Ganze mal anschauen kann.
Denn hier kann man im Grunde nicht mehr machen, als zu raten, wo genau das Problem liegt, denn wir sehen ja weder deinen Hund noch dich.
Eventuell musst du an ganz anderen Sachen arbeiten, es gibt hier tolle Threads dazu, wie man Bindung aufbaut, die Impulskontrolle übt, die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich fokussiert etc.
Eventuell magst du dich ja auch in einem seperaten Thread mal vorstellen, damit man etwas mehr über euch erfährt.

Wir hier können ja nicht mal beurteilen, ob du körperlich überhaupt in der Lage bist, deinen Hund zu halten oder jedes Mal meterweit hinterher fliegst. :)
Ich gehe jetzt mal davon aus, daß du ihn halten kannst und gehe nur auf die Leinenführigkeit ein aber BITTE suche dir vor Ort Unterstützung!
Ob dein Hund nicht vlt. sogar aus Unsicherheit heraus agiert, kann ein erfahrener Trainer ebenfalls sehr schnell erkennen und dir dann entsprechende Tipps geben.

Wenn du wirklich der Meinung bist, er könnte den anderen Hund verletzen, würde ICH aber wohl vorerst einen Maulkorb verwenden - allein schon, um zumindest davor keine Angst mehr haben zu müssen.
Was tut er denn eigentlich, wenn du ihn absitzen lässt bei anderen Hunden bzw. ganz ohne Leine?
EDIT: Grade gesehen, ohne Leine ist es das gleiche? Dann zukünftig bitte zumindest an der Schleppleine lassen, bevor es wirklich noch zu einer Beißerei kommt!

Wichtig ist, daß dein Hund DICH als tonangebenden und situationsregelnden Part akzeptiert, dafür muss er dich jedoch erst als solchen erkennen.
Gehe GRADE, bücke dich nicht runter, wenn du "Nein" sagst, nimm ruhig die Leine kurz, nur nicht dran rucken! (die Gefahr, daß an der langen Leine etwas passiert, ist doch wesentlich größer. Das lockere Gehen an der Leine betrifft den Hund, der soll halt nicht ziehen. Aber so weit seid ihr noch nicht, erstmal geht ihr forsch an anderen Hunden vorbei und das passiert halt durchaus auch an der kurz gehaltenen Leine. Da kann er eigentlichauch nicht auf den anderen Hund drauf "fliegen".).

Kannst du deinen Hund "lesen", erkennst du bereits vorher, wann er nach vorn gehen wird?
Dann kannst du es nämlich vlt. schon im Ansatz unterbinden.
Du merkst ja durchaus, daß seine Körperhaltung sich ändert.
Wenn du dann aber nicht schnell genug reagierst sondern nervös wirst, fühlt er sich darin bestärkt, die Situation für euch beide regeln zu müssen.

Hier ist ein Thread, der sich zwar nicht auf agressives Verhalten gegenüber anderen Hunden bezieht, aber in dem sehr schön erklärt wird, wie man locker an anderen Hunden vorbei kommt (irgendwann):

http://www.aussie.de/forum/t/4413-lockeres-vorbeigehen-anderen-hunden


Beim entgegenkommenden Hund deinen an die (Körper)Seite nehmen, an der der andere Hund nicht ist, du stehst dazwischen, denn du klärst die Situation.
Halte die Leine kurz, schränke mit deinem Körper seinen Radius ein und wenn das geringste Anzeichen kommt, daß er pöbeln will, kommt dein NEIN.
Währenddessen gehst du aber zügig weiter.
Nicht auf ihn einreden, keine Hysterie an den Tag legen, klar und deutlich äußern, daß das Verhalten nicht erwünscht ist.
Versucht er, auf die andere Seite zu kommen und springt dir dabei vor die Füße, schubs ihn zurück, sage wieder scharf Nein!, deine ganze Körperhaltung muß signalisieren, daß du das nicht duldest.

Ganz toll wäre es, wenn er dich dabei anschaut, aber das wird er anfangs vermutlich nicht tun.
Dafür findest du hier wertvolle Tipps - ich bin sicher, Jemand verlinkt dich damit, ich habe die Threadnamen leider nicht im Kopf.

Kommt ihr tatsächlich ohne Mucken an dem anderen Hund vorbei, darfst du ihn (sofern seine Aufmerksamkeit bei dir ist!) natürlich loben/belohnen.
Schönfüttern halte ich für gefährlich, denn dein Hund ist ja nicht blöd...wenn der andere Hund Kekse bedeutet, lohnt es sich natürlich erst recht, den blöd von der Seite anzumachen.
 

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