Ich behaupte jetzt mal, dass es ein Mittelding zwischen Züchter und Vermehrer gibt, weil ich hier das Gefühl habe, dass viele der Meinung sind, dass nur Züchter das Recht haben, Welpen einer bestimmten Rasse hervorzubringen.
Ich habe Ivo aus einem Privatwurf und uns wurde ein Freundschaftspreis gemacht (ich werd den Teufel tun euch den Preis zu nennen), aber der Welpe war geimpft, wir kannten den Entwurmungsstatus, haben Auflagen bekommen, dass er noch gechipt werden muss und es gibt auch diverse Klauseln in meinem Kaufvertrag. So wurde sich das Erstkaufrecht vorbehalten und das Recht auf Unterbringungsüberprüfung. Außerdem wurde mir untersagt, mit Ivo zu züchten, es sei denn, es würden alle Auflagen eines Zuchtvereins erfüllt.
Der Hund war vernünftig sozialisiert, die Verpaarung der Eltern war vollkommen in Ordnung (alle Standards und Gesundheitschecks wurden beachtet) und der Welpe wurde nur unter Vorbehalten abgegeben, die wir als verantwortungsvolle Halter erst noch erfüllen mussten, damit wir sozusagen wirklich ein Recht auf den Hund haben. Außerdem wurden sämtliche Welpen des Wurfs solange behalten, bis sich ein wirklich vernünftiger Abnehmer gefunden hatte, Menschen, die erst gefragt haben, ob der Hund schon stubenrein sei, wurden gleich abgewiesen.
Natürlich merkt man diesem Wurf auch ein wenig an, dass eine züchterische Routine gefehlt hat. Der erste Tierarzt war absolut untragbar und leider haben sie erst später den Tierarzt nochmal gewechselt, so dass bei Ivo unbemerkt blieb, dass sein Welpenblutkreislauf noch leicht geöffnet war (Blutkreislauf, der nur im Mutterleib beansprucht wird). Ein Bruder von Ivo hat eine leichte Muskelschwäche, die der Tierarzt auch nicht bemerkt haben will >.>
Nun ja, Ende vom Lied war, dass Ivo in seiner ersten Nacht vor Stress und Unterzuckerung Krampfanfälle hatte. Aber die Erstbesitzer haben uns sofort angeboten, ihn zurück zu nehmen und alle weiteren Arztkosten zu übernehmen, falls es zu weiteren Komplikationen kommen sollte. Ist zum Glück nicht passiert, aber es hilft ungemein, wenn jemand bereit ist, sofort die Verantwortung zu übernehmen. Ivos Bruder Krümel, der leicht lahmt, wurde auch behalten, weil er sein Leben lang erhöhte Arztkosten durch Checks und eventuell nötige Medikamente verursachen wird. Trotz allem gehört er jetzt zum Rudel und wird auch gemäß seiner körperlichen Beanspruchbarkeit trainiert und ausgebildet.
Ein weiterer Rüde aus dem Wurf wurde ebenfalls lange behalten, weil sich kein seriöser Halter finden ließ. Und der kleine war einer der wenigen, die perfekt nach Rassestandard aussahen im Gegensatz zu meinem kleinen Sonderling. Die Besitzer haben lieber 6 Monate lang 4 Aussies statt 2 gehabt und dem kleinen lieber noch den ersten Grundgehorsam vermittelt, anstatt ihn irgendwie gewinnbringend loszuwerden.
Natürlich ist das nicht ideal, aber ich kann auch verstehen, wenn man möchte, dass ein Weibchen einen Wurf haben darf. Solange man verantwortlich mit der Nachzucht umgeht und eben mit allen Risiken rechnet, finde ich das in Ordnung. Tja, und notfalls hat man zum Schluss das Haus voller fusselnder Aussies - auch das war dann ein Risiko.