Anzeige:

aggressives Verhalten bei Besuch

Dabei
31 Okt 2012
Beiträge
2.198
#31
Grundsätzlich sollte man einfach nicht vergessen dass Aussie ursprünglich Hofhunde in den Weiten der amerikanischen Landschaften waren und somit einfach oft ein guter Schutz- und Wachinstinkt vorhanden ist. Was ja auch so im Rassestandard steht.
"The Australian Shepherd is an intelligent working dog of strong herding and guarding instincts."

Quelle: www.fci.be/uploaded_files/342gb2009.doc

Auch wenn es manche nicht glauben wollen - nicht jeder Aussie ist für jede Lebenssituation geeignet bzw. hat man halt dann eine größere Aufgabe das gesamte Geschehen zu händeln.

Emma wäre zum Beispiel für eine Wohngemeinschaft mit ständig wechselenden Fremden und Hunden auch nicht geeignet. Das würde sie extrem stressen. Während sie der perfekte Hund für meine momentane Wohnsituation ist. Ich wohne mitten in Grünen und brauch nicht mal eine Türglocke :D Emma meldet sowieso jeden Besuch an ;) Und Postboten sowie Nachbarn loben Emma oft mit "so ein braver Hund, die passt ja gut auf!" :D

Das kenne ich aus einer Stadtwohnung auch anders - da sind ja oft die Leute schon beim kleinsten Bellen genervt und da ist oft ein "braver Hund" ein immer verträglicher und immer leiser Hund.

Allerdings gibt es bei uns auch klare Regeln. Emma schlägt laut und deutlich kurz an wenn sich jemand Fremder unserer Behausung nähert. Und dann läuft sie schnell auf die Decke, weil sie weiß dass ich dann übernehme.

Sobald ich freundlich mit den Fremden rede, schaltet Emma sofort auf "uuuuuiiiii, potienteller Spielpartner" und wartet nur mehr drauf auch freudig zu begrüssen.

Doch in einer Wohnsituation wo ständig fremde Menschen wären oder die sehr hellhörig ist, bräuchte sie und ich gute Nerven.

Insofern sollte / muss man dieses Verhalten auch ein Stück weit respektieren und schauen wie man den Hund noch mehr vermitteln kann dass man die Situation übernimmt. Und auch zustätzlich schauen dass man einen Hund bestimmte Situationen nicht aussetzt.
Emma würde es auch nicht tolerieren dass ein komplett Fremder plötzlich mitten in unserem Wohnzimmer steht - ich im übrigen auch nicht :D Man muss immer die Wage halten zwischen Verständnis / Akzeptanz für die Rasse und von da aus daran arbeiten, dass man die Eigenschaften (die ja innerhalb der Rasse stark varieren) gut in das eigene Leben integrieren kann.

Ich habe Emma nie erlaubt, dass sie vorbrescht und den Besuch kontrolliert. Ich habe aber auch immer geschaut, dass Emma sich sicher fühlen kann, dass sie eben merkt dass ICH sie keine Situationen aussetze, die sie stark überfordern. Allerdings schon dass sie gefordert wird - ich bin zB froh dass sie als Welpen in Kontakt mit sovielen Reizen kam und eben gelernt hat das sie mir in "Monstersituationen" vertrauen kann. Und natürlich kann man immer und immer wieder üben dass Situationen als weniger bedrohlich empfunden werden - wenn der Hund selber entscheidet, kann das beim Aussie schnell unwitzig werden.

Und ich bin inzwischen wirklich der Meinung man sollte genau schauen welche Art von Aussie in das eigene Leben passt. Emma wäre Mitte in der Grossstadt (U-Bahn, viele Leute und Hund, ständig Geräusche in der Wohnung) weder glücklich noch der richtige Hund. Und das obwohl sie darauf sozialisiert ist und von Welpen an gewohnt ist. Darum hält sie das wohl auch aus, doch ausgeglichen ist wirklich etwas anderes.

In meiner ländlichen Behausung ist sie alles was ich möchte und mehr: ein erstklassiger Bewegungsmelder - wie gesagt ich hab keine Klingel und brauche auch keine, ich hab keinerlei Sorge das jemand durchs Fenster steigt ;) und ich kann auch ganz alleine im Wald spazieren mit ihr :) Sie ist einfach wundervoll, eben grade weil sie so ist wie sie ist. Und was noch viel wichtiger ist - Emma ist absolut glücklich!

So unterschiedlich kann ein und der selbe Hund sein - vom potientellen Problemhund zum absoluten Traumhund hängt oft auch von der Umgebung und den Lebensumständen ab - und eben nicht nur von Erziehung.
 

Anzeige:
Zuletzt bearbeitet:
A

Aussie2014

#32
@ Yukiko: Ja, da stimme ich dir vollkommen zu. Bevor ich sie geholt habe, hatte ich zwar Territorialverhalten schon häufiger gelesen, aber was es wirklich bedeutete, hab ich erst mit der Zeit erfahren. Hätte ich vorher schon mehr dazu gewusst, hätte ich es mir sicher zweimal überlegt. Die Züchterin damals meinte noch zu mir, Joy wäre sehr gut als Studentenhund geeignet, weil sie ja so begeistert von Menschen ist. Das stimmt, Joy liebt ihre Menschen über alles, ist mehr auf sie, als auf andere Hunde bezogen, aber ihre Reserviertheit gegenüber Fremden ist dafür ziemlich ausgeprägt. Wenn man das erstmal von der Züchterin so hört und auch Aussies kennt, die alles und jeden stürmisch begrüßen und einen so aufgeschlossenen kleinen Welpen vor sich hat, ist man sich eines späteren Problems so gar nicht bewusst. Ich denke auch, dass sie sich daher für eine WG nicht wirklich gut eignet. Ich kann zwar viel managen, aber es stresst einen doch sehr, wenn jemand nachts nach Hause kommt, man am nächsten Morgen früh aufstehen muss, und Joy Alarm schlägt. Aber so ist es nun mal, und inzwischen schlägt sie auch fast garnicht mehr an, wenn jemand durch's Treppenhaus geht. Vorhin wurde ich auch von einer Studentin gefragt, die sich ebenfalls einen Mini-Aussie holen will und auch in einer WG lebt, wie es denn so ist. Da habe ich ihr klar gesagt, dass ich mir das gut überlegen würde, dass es sicherlich auch Aussies gibt, bei denen es nicht so stark ausgeprägt ist, ich die Rasse aber grundsätzlich nicht für WG's geeignet halte und mir selbst wohl nicht nochmal einen Aussie in so eine Lebenssituation holen würde, nach dem ich das Wissen jetzt habe. Irgendwann werde ich auch weiter außerhalb leben, aber für den Moment sorgt es schon für viele stressige Momente. Dennoch bin ich sehr, sehr froh Joy zu haben und würde sie auch gegen nichts mehr eintauschen ;)

Das mit den Nachbarn hat letztendlich doch gut geklappt. Ein Glück, dass ich einen so verfressenen und somit käuflichen Hund habe ;) Nachdem alle saßen hat sie sie erstmal in furchtbarer Lautstärke angebellt, sodass eine Unterhaltung kaum möglich war. Sobald aber die Leckerlies gezückt wurden und sie sich ständig irgendwo eins abgeholt hat, war es dann ruhiger. Sobald keine Leckerlies mehr im Spiel waren verlieh sie ihre Aufregung wieder durch Bellen Ausdruck. Als sie wirklich dann ignoriert wurde und sie immer beiläufig eins bekommen hat, wurde sie immer ruhiger und hat sich dann schon bald zu ihren Füßen gelegt. Gestreichelt werden wollte sie aber noch nicht. Nach einer dreiviertel Stunde hat sie dann aber angefangen auch Streicheleinheiten einzufordern und dann schließlich auch ihr Spielzeug angeschleppt. Dennoch bin ich ziemlich sicher, dass sie sie erstmal weiterhin anbellen wird, hat sie auch am Schluss wieder, als sie dann alle standen. Aber es war zumindest einigermaßen erfolgreich ;)
 
Dabei
18 Apr 2013
Beiträge
147
#33
Also wir leben ja auch auf dem Land bzw. im Dorf, kleines Haus und Garten und das ist für Nike auch perfekt. Sie "redet" ja auch so viel und das interessiert hier keinen weiter. Sie gilt hier ja auch als super erzogen und lieb, aber ihr Verhalten gegenüber den Hunden hat mich wirklich erschreckt. Sie war ja vorher überhaupt nicht so.
Jedenfalls meinte meine Trainerin ich müsste ein bisschen mehr Disziplin reinbringen, sie bekommt jetzt eine Box wo sie sich zurückziehen kann und einen festen Platz im Wohnzimmer wo sie dann hingeschickt wird wenn es klingelt. Das haben wir etwas vernachlässigt. Und dann sehen wir mal weiter.
Sie ist ja sonst einfach nur wunderbar und wir wollten ja unbedingt einen Hund der auch Beschützerinstinkt hat. Naja, jetzt müssen wir das einfach wieder in die richtigen Bahnen lenken und Nike zeigen das wir das bestens unter Kontrolle haben.
Ich werde das mal probieren wie du Yukiko, sie darf anschlagen, aber soll dann auch wieder zur Ruhe kommen und auf ihrer Decke warten und mit den Hunden werd ich auch mal weiter üben. Ich soll halt nicht erwarten das sie einen fremden Hund nach 15 Minuten akzeptiert. Aber Geduld hab ich ja, seitdem ich Nike hab.

Aussie2014...vielleicht solltest du Joy an die Leine nehmen und sie neben dir Platz machen lassen und dann erst mit Leckerchen füttern wenn sie sich beruhigt hat, das klappt bei meiner super und sie ist besser zu kontrollieren. Vielleicht klappt das ja besser. :)
 
A

Aussie2014

#34
Hey Jessie, das ist eine super Idee, danke ! So werde ich es mal versuchen.
Aber schön zu hören, dass andere auch Schwierigkeiten haben das Problem in den Griff zu bekommen. ;)

@Yukiko: Wie hast du es denn erreichen können, dass Emma Ruhe gibt? Ich kann Joy zwar je nach Erregungslevel mehr und minder gut auf die Decke schicken -hier kann ich auf jeden Fall auch noch vermehrt trainieren,sodass es noch sicherer wird-, aber von dort aus schiebt sie dann ebenfalls Terror. Wie hast du denn das "Bell-Abbruch" -Signal aufgebaut. Ich habe schon gehört, man soll das Bellen erstmal clickern und dann in diesem Zusammenhang ein Abbruchsignal aufbauen, habe es mich aber noch nicht getraut, da ich mir schwertue ihr Gebell zu verstärken und etwas Sorge habe, dass sie es dann noch häufiger macht, wo sie gerade etwas ruhiger wird, wenn jemand durch's Treppenhaus geht. ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dabei
31 Okt 2012
Beiträge
2.198
#35
Ich hab schon von Anfang an darauf geachtet das Emmy - wenn nötig - auf der Decke bleibt. Das war mir sehr wichtig, weil das löst halt in vielen Situationen Probleme.

Ich fang mal von vorne an, damit der Aufbau klar ist. Also erstmal hab ich die Decke / Box natürlich positiv aufgebaut - mit Leckerli etc. Doch von Anfang an war auch klar - ich diskutiere puncto Decke nicht mir ihr. Also wenn ich sie dorthin geschickt habe und sie trotzdem immer aufgesprungen, hab ich sie dort angeleint. Anfangs zumindest.

Das alles hab ich in reizarmer Umgebung gemacht - also natürlich nicht erst trainiert wenn der Besuch reinkam. Es muss das Thema Decke (samt zuverlässig hingehen und dort bleiben) einfach sitzen. Und dann halt immer und immer wieder den Ablauf wiederholen. Es klingelt, ich schick Emma auf die Decke (anfangs hab ich sie dort angeleint) und ich geh nachschauen. Inzwischen ist das eben so drin dass Emma von sich aus auf die Decke geht wenn es klingelt. Und auf die Decke schicken kann ich sie auch jederzeit. Doch wie gesagt, die Reizen müssen dabei langsam erhöht werden. Wenn es nicht klappt bei niedrigen Erregungszustand, naja dann wird es natürlich bei vielen Reizen nicht klappen.

Und ganz wichtig ist auch: Die Decke ist ihr Bereich - dort ist sie sicher, dorthin dürfen Besucher auch nicht einfach hinstürmen oder sie streicheln. Besonders bei Kindern finde ich das ganz wichtig. Das ist ihr Bereich und dort herrscht Ruhe.

Also insgesamt nicht lange diskutieren, wenn Fremde in der Wohnung sind, behalte sie bei Dir oder an einen Ort wo sie sich sicher fühlt - notfalls mittels Leine. Dann sieht sie ja dass Du alles unter Kontrolle hast. Doch wichtig ist halt dann auch hingehen und die Situation übernehmen. Also Hund anleine, hingehen und freundlich begrüssen. Aktiv werden.
Das sie Terror schiebt, ist ja schon ein Zeichen dass sie denkt die Situation ist nicht unter Kontrolle.

Also Emma bellt auf der Decke auch, doch eben nur so lange bis sie merkt die Situation ist unter Kontrolle. Also wenn ein Fremder zu uns kommt, dann ist sie sofort still sobald ich den mit freundlichen Worten begrüsse.

Bellabruchkommando: Also wenn Emma anschlägt, dann schau ich auf und sag: "Ist gut!" - wenn ich jetzt sagen würde das beruhigt sie immer, müsste ich lügen ;)

100% beruhigt sie sich wenn ich nachschauen gehe, aber dazu hab ich auch nicht immer Lust und ich find auch ein "Ist gut!" muss reichen Wobei ich glaub das Emma schon weiß, dass ich manchmal schwerhörig bin ;) Weil sie hört halt oft schon Leute kommen, die ich eben nicht höre. Also ich bin da auch sehr vorsichtig mit "Ist gut!" - das sag ich nur wenn ich weiß es kommt jetzt wirklich niemand oder ich höre das Geräusch selbst und weiß Dann reicht ein ruhiges "Ist gut!" - doch bei Emma funktioniert das nur weil sie mir vertraut.

Also einfach ignorieren und ruhig weitermachen hilft leider bei Emma gar nix. Andere Hunde orientieren sich da ja von Haus aus an seinen Leuten - meine erste Hündin war so. Doch Emma guckt dann immer nur so: "Halllooooooo??? Monstergeräusch!!! Kümmerst Du Dich bitte mal drum!!!" :D

Ich muss auch sagen mir reicht es dass Emma sich an mir orientiert - also wenn sie bei Gruselsachen bellt, dann schaut sie zu mir. Das ist für dann vollkommen o.k. Klar bellt die auch mal fröhlich weiter - dann motz ich sie einfach an (es wird empfohlen ein Öffentlichkeitstaugliches Abbruchsignal zu haben, weil ich hatte "Lass den Sch***" was super funktioniert - ABER als ich mal mit einer Kundin telefonierte, sich als schwierig erwies :D)

Also Abbruchsignal bei Bellen ist bei uns noch ausbaufähig, zumindest senkt sie immer die Lautstärke und wufft dann nur noch leise vor sich hin :D Naja, soll sie.

Zwischendurch hab ich mal probiert es mit "Pssst!" aufzubauen. Also Finger auf die Lippen und "Pssst!" - die meisten Hunde schauen dann und sind für einen Moment ruhig. Dann "Click" und Leckerli. Doch das um und auf ist meiner Ansicht nach das der Hund einem vertraut und wie genau man dieses Vertrauen erlangt, hängt einfach auch vom Hund ab.

Und ein normales Meldebellen ist für mich ja erwünscht und natürlich kann jetzt ein Hund nicht unterscheiden ob es angebracht ist oder nicht. Insofern ist sie ein kleiner Bewegungsmelder und wir haben folgende Aufgabenteilung: Sie meldet, ich entscheide ob Monster oder Nicht-Monster.
Und ruhig bleiben ist natürlich wichtig, wenn man selbst gestresst ist, bestätigt man den Hund ja nur. Ich persönlich hab zB kein Problem Emma auch mal in ein anderes Zimmer zu verfrachten, wenn ich zB etwas geliefert bekomme. Damit hat Emma keinen Stress, eventuelle Menschen mit Angst vor Hunden haben keinen Stress und auch so übernehme ich eine Situation. Besser als wenn ich nervös versuche alles zu händeln.

Man sagt ja, immer üben mit dem Hund wenn man ruhig und souverän ist. Und das versuche ich auch - dann lieber den Hund mal aus der Situation bringen, wenn man merkt das Geschehen überfordert einen. Weil wie soll der Hund ruhig und vertrauensvoll sein, wenn man als ganzes nur Unruhe und Stress ausstrahlt.

Und darüberhinaus klar, konsequent und fair sein. Ich würde nie erlauben dass Emma meinen Besuch kontrolliert oder angehen - wenn sowas passiert dann läuft schon echt viel im Vorfeld schief und man muss da viel früher anfangen. Also sobald ich einen Besuch hereinlasse, hat sich mein Hund zu benehmen. So ein Verhalten ist ein absolutes No-Go - also würde die das machen, würde ich da ganz schnell dazwischen gehen und sie körperlich wegdrängen. Aber zackig!

Zu Problemen mit fremden Hunden kann ich leider gar nix sagen, weil Emma da komplett umproblematisch ist. Wenn uns Hunde besuchen lassen ich die immer erstmal draussen (also im "öffentlichen Raum" NICHT Garten) zuerst rumtoben - grad wenn es junge Hunde sind und dann erst geht es ins Haus. So hatte ich noch nie Probleme.
Und im Haus herrscht sowieso Ruhe. Ich will einfach nicht dass die Hunde permanent bei mir zuhause rumtoben. Also fremde Hunde waren noch nie bei uns, da würde ich die immer auf neutralen Grund und Boden erstmal kennenlernen lassen. Und mit befreundeten Besuchshunden gabs noch nie ein Problem.

Also so hab ich das im Groben gemacht - das kommt halt auch immer auf die eigenen Vorlieben und auf das Wesen des Hundes an.
 
A

Aussie2014

#36
Danke Yukiko für deine ausführlichen Infos. :)

Ich habe das mit der Leine auch genauso gemacht. Ich mache sie mit der Leine auf ihrem Bett fest, unterhalte mich freundlich mit dem Besuch, aber Joy schiebt dennoch Terror. Wohl auch, weil sie sich selbst bedroht fühlt. Da kommt mit Sicherheit noch die Unsicherheit in Bezug auf fremde Menschen insbesondere Männer hinzu. Ist es ruhig in der Wohnung kann ich sie auch problemlos auf die Decke schicken und sie bleibt da. Wiegesagt, ich habe auch immer darauf geachtet, dass ich ihr deutlich mache, dass ich die Lage im Griff habe und sie früher bei jedem Besuch auf ihrer Decke angeleint, bis sie ruhig war und den Besuch dann freundlich begrüßt hat. Nur hat sich dieses freundlich Begrüßen jetzt in ein unsicher-verteidigendes Begrüßen umgewandelt, sodass ich es wohl bei unbekannten Personen jetzt erstmal mit der Leine versuchen werde, so wie Jessie es beschrieben hat. Wenn sie ansonsten anschlägt, lässt sie sich auch schnell beruhigen, indem ich sage "Alles gut". Allerdings auch nur, wenn wirklich alles gut ist. Sind "Eindringlinge" für sie in der Wohnung, ist eben nicht alles gut.
 
Dabei
31 Okt 2012
Beiträge
2.198
#37
In so einem Fall würde ich ganz klar ein Abbruchsignal anwenden und zwar deutlich. So ein Verhalten toleriere ich null und das ist eben so ein Fall wo für mich auch die positive Verstärkung ihre Grenzen erreicht hat.

Also ich würde Emma "Lass es" sagen - erst normal und dann eben sehr deutlich und schärfer. Ich muss dem Hund ja auch klar machen, dass dieses Verhalten nicht o.k. ist und darüber hinaus verhält sich der Hund in dem Moment ja auch nicht gerade positive verstärkend, sondern benimmt sich unangemessen und ignoriert ja Dich komplett.

Klar, ein Hund sollte sich sicher fühlen, sollte nicht überfordert werden - doch wenn ich beschließe die Situation ist o.k., dann hat Emma das nicht in Frage zu stellen und selbst zu entscheiden. Das hat nicht mit Dominanz zu tun sondern mit Regeln, die ICH bestimme und nicht Emma. Insofern mache ich deutlich das dieses Verhalten unangemessen ist und nicht akzeptiere.
 
A

Aussie2014

#38
Ich denke, dass es noch seehr viel Geduld und seehr viel Training erfordert und mit Sicherheit ein sehr eindeutiges Auftreten meinerseits. Außerdem ist es schwierig den Besuch dazu zu bringen, sie auch wirklich zu ignorieren, gerade weil sie sich sehr schnell durch Blicke bedroht fühlt. Wenn sie den Besuch angebellt hat, hab ich mich auch zwischen sie und den Besuch gestellt und sie wieder auf ihre Decke geschickt und dort wieder festgemacht. Es ist aber nicht einfach, wenn sein erster Hund einen vor solche Herausforderungen stellt. Ich hab allerdings schon viel dazugelernt seitdem ich sie hab und werde in den nächsten Jahren noch sehr viel lernen müssen ;)

@ Yukiko: Wie soll ich den hocherregten Hund denn auf seinem Platz dazu bringen sofort Ruhe zu geben, wenn er doch stark erregt ist und sich bedroht fühlt? Ich habe früher alles versucht, mit einem klaren, entschiedenen "Nein" und auch mal was fallen lassen, was definitiv nur kontraproduktiv war.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dabei
31 Okt 2012
Beiträge
2.198
#39
Ich kann natürlich Eure Situation nicht beurteilen, deswegen schreibe ich auch immer nur davon was ich tue. Emma hat zwar einen guten Wachinstinkt, doch gleichzeitig liebt die sie jeden und alles. Das ist natürlich hilfreich in solchen Situationen.

Doch ich hab Emma selbst dreimal erlebt wo die komplett "weg" war - allerdings waren das sehr, sehr laute Knallgeräusche - wo ich mich auch total erschrocken habe.

Bei 3. Mal hatte ich den Clicker dabei und ich hab sie damals tatsächlich mit dem Clicker "rausgeholt". Also "Click", sie sieht mich an - Leckerli - also mal die etwas varrierte Vorgehensweiße.

Ansonsten führe ich sie bei sehr hoher Erregung aus der Situation - wenn ein Hund "abschaltet" hat es meiner Ansicht nach wenig Sinn da jetzt weiter darauf zu behaaren. Also ich führ sie dann raus, lass sie beruhigen und führe sie wieder Stück für Stück in die Situation. Langsam und ruhig.

Doch Emma bringt auch vieles mit die es mir erleichtern, sie orientiert sich sehr gut an mir, sie liebt andere Menschen und Hunde, sie ist nicht übermässig ängstlich. Ich traue mir deswegen Eure Situation nicht beurteilen bzw. wahrscheinlich liegst Du eh mit Deiner Einschätzung richtig: Du selbst musst eindeutiger, sicherer und klarer Auftreten.

Als Emma beim ersten Mal so abgedreht ist, als es so laut geknallt hat - war ich auch alles andere als souverän ;)

Etwas hinwerfen ist natürlich in so einer Situation total kontraproduktiv - da geb ich Dir recht. Ein klares Abbruchsignal, auch mal etwas schärfer, halte ich schon für gut. Doch bei einem sehr hohen Erregungslevel dring ich damit zu Emma auch nicht mehr durch.

Vielleicht wäre auch soetwas für Euch eine gute Idee - auch weil vielleicht Dein Hund durch die Wohnsituation generell schon auf einen höheren Erregungslevel ist. Also so quasi in ständiger Erwartung von Bedrohung.
http://cavecani.de/wissenswertes/konditionierte-entspannung-im-hundetraining/



 
A

Aussie2014

#40
@ Yukiko: Ja mit der konditionierten Entspannung habe ich mich schon länger beschäftigt. Ich wollte es jetzt angehen, da ich nun endlich wieder mehr Zeit hab und selbst dann auch einen ruhigen Kopf dafür haben möchte. Wollte dann eventuell auch mit Gerüchen und einem Halstuch von easy dogs arbeiten. Ja es ist eben von Hund zu Hund unterschiedlich. Wenn mein Hund einfach "nur" verteidigen möchte, hätte ich auch kein Problem damit, ihn deutlich in die Schranken zu weisen. Vorhin wollte sie wieder aufstehen von der Decke, als ich eine Freundin begrüßt habe und da habe ich sie zu sehr angemeckert, sodass sie dann total beschwichtigend auf der Decke lag und erstmal gepinkelt hat, als meine Freundin, die sie total liebt und seit Welpenalter kennt, begrüßt hat. Ich dachte, dass sie solch unterwürfiges Verhalten inzwischen lange abgelegt hat, aber im Moment fängt wieder alles von vorne an. Sie ist momentan auch in der Phase der Scheinträchtigkeit, daher könnte ich mir vorstellen, dass es auch daran liegt.

Auch mit anderen Hunden zeigt sie im Moment Unsicherheiten, was vorher niemals ein Problem war. Sie konnte immer gut mit Hunden jeder Größe umgehen. Ich denke, dass Klarheit, Sicherheit und Ruhe da der beste Weg ist, was erstmal leicht gesagt ist, in der Umsetzung aber viel Übung und Gelassenheit erfordert ;) Ich hoffe, dass es in einem Jahr schon ganz anders aussieht.. ;)
 
Dabei
4 Mrz 2012
Beiträge
537
#41
Aussie2014, an deiner Stelle würde ich deine Hündin sobald es klingelt/klopft an ihrem Platz anbinden. Am allerbesten wäre es natürlich, wenn du geplanten Besuch darum bittest, dir erst eine kurze SMS o.ä. zu schicken, ca 5 oder 10 Minuten bevor er dann klingelt. So hast du genug Zeit, deinen Hund zu verstauen, ihr vielleicht noch etwas zum knabbern zu geben etc... für ungeplanten Besuch kannst du auch ein Schild an die Tür machen, "Bitte um Geduld, der Hund musst aufgeräumt werden ;-)" oder sowas in die Richtung :)

Ich persönlich würde dafür sorgen, dass sie nicht nochmal "Erfolg" hat und dieses Verbellen gar nicht weiter zur Gewohnheit werden kann, indem du sie vielleicht auch einfach mal gar nicht an Besuch ranlässt und der Besuch sie umgekehrt auch nicht beachtet. Evtl würde es auch helfen, ihren Korb/ihr Hundebett an eine weniger zentrale, für sie "geschütztere" Stelle zu platzieren, wo sie trotzdem noch ein bisschen am Geschehen teilhaben kann, aber der Besuch nicht direkt in ihrer Nähe ist.

Also kurzum: Hund und Besuch einfach mal eine Zeitlang überhaupt nicht miteinander interagieren lassen und deinem Hund auch keinen Gehorsam abverlangen, sondern sie einfach mit einer Leine sichern. So musst du dir keine Sorgen machen, ob sie nicht doch aufsteht, und bist dann irgendwann auch selbst gelassener ;) Sie merkt doch auch, wenn du jedes Mal angespannt bist, wenn Besuch da ist, und jeder Besuch nur wieder Stress für sie bedeutet!
 
Zuletzt bearbeitet:
A

Aussie2014

#42
Danke für die Tipps, JoVe. :) Ja, mit der Leine mach ich das auch jetzt wieder so. Wenn ich weiß, wann der Besuch kommt, ziehe ich ihr schon eine viertel Stunde vorher ihr Geschirr an. Wenn es dann klingelt, versuche ich möglichst ruhig und gelassen sie auf ihren Platz zu schicken und dann anzuleinen. Kommt der Besuch dann rein, muss ich ihm vielleicht noch deutlicher sagen, dass er sie wirklich IGNORIEREN soll, also auch kein Hinsehen zu ihr.

Das mit dem Knabbern geben hilft auch sehr gut, da ist sie sogar in der Zeit ganz ruhig. Ich weiß nur noch nicht, wann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem ich sie mit dem Besuch konfrontieren kann. Früher habe ich manchmal eine Viertelstunde gewartet, bis sie ganz entspannt war, aber da war die Begrüßung des fremden Besuchs auch noch unkomplizierter.

Bei Fremden werd ich es jetzt erstmal dann an der Leine versuchen und sie dafür belohnen, wenn sie ruhig ist. Ausschlaggebend ist dann echt immer, ob der Besuch sie auch wirklich ignorieren kann, dann kann sie viel schneller entspannen, wenn sie sich nicht bedroht fühlt durch ihn. Es fällt dann auch schwer, ständig den Leuten Anweisungen zu geben, was sie zu tun und zu lassen haben, aber für Joy ist das ganz wichtig. Naja.. es ist noch ein langer Weg ;)
 
Dabei
15 Mai 2012
Beiträge
5.027
#43
Huhu :)

ich hab zwar nicht solche Probleme, daher bitte alles was ich schreibe unter dem Gesichtspunkt des "Unwissens" sehen :D.

Mir ist nur ein bisschen was aufgefallen :). Zum Einen wenn der Besuch Leckerlie vor sie hinwirft umgehst du meiner Ansicht nach nur das Problem an sich. Klar kann sie mit einem vollen Maul schlecht bellen :p aber eine Lösung als solches ist das nicht.
Das nächste was mir auffiel war deine Idee mit dem Clicker zu arbeiten, an sich ist das ja nicht verkehrt. Aber so wie du es oben geschrieben hast, beinhaltet es Fehlerquellen. Also wenn du sie belohnst und clickst wenn sie bellt und das dann wandeln in clickern während nicht-bellen. Da muss man echt wissen dass Hunde Verhaltensketten lernen und das Ganze ziemlich zügig. Heißt, es kann zwar sein dass sie checkt was du von ihr willst, aber, und das wäre schlimmer, sie könnte auch lernen, dass sie erst bellen muss um dann aufzuhören und damit das clicken zu provozieren.
Der nächste Punkt ist, bevor du irgendwas mit dem Besuch tatsächlich machen kannst und deine kleine zu ihnen, oder den Besuch zu ihr, lassen kannst, dauert es noch eine ganze Weile! Also wesentlich mehr Geduld haben als du dir gerade noch vorstellen kannst! Ich finde die Vorschläge der anderen auch echt gut und würde wahrscheinlich ähnlich vorgehen! Allerdings würde ich das erstmal etablieren, also dass sie auf ihrem Platz bleiben soll und du alles regelst und die nächste Zeit noch gar keinen Kontakt zwischen Besuchern und Hund forcieren! Vielleicht hast du auch ganz liebe Freunde die dir beim Training helfen die deine kleine schon kennt und vielleicht sogar mag, sodass es ihr am Anfang nicht allzu schwer fällt :). Weißt wie ich mein?

Was die Belohnungen angeht musst du echt den richtigen Zeitpunkt erwischen (daher auch meine Kritik wenn die Freunde leckerlie werfen), denn sie soll ja belohnt und bestärkt aber nicht bestochen werden ;). Desweiteren musst auch da vielleicht ein Auge drauf haben inwieweit sie Ressourcenfixiert ist, nicht dass das noch als Stressor hinzukommt :)

puh, ich weiß, das waren nun viele Gedanken :) aber kopf hoch! Das wird schon :)
 
A

Aussie2014

#44
Mit dem Leckerliegeben oder werfen geht es mir ja erstmal um's Vertrauen. Das hat bisher geholfen, weil sie die Fremden ja mit etwas Positivem verknüpft und wenn sie dabei nicht bedrängt wird, fasst sie auch Vertrauen. Dadurch löse ich, wie du schon sagst, allerdings nicht das Problem, dass ich ihr zeige, dass sie hier nicht die Aufgabe des Verteidigens hat, sondern nur, dass sie den Besuch nicht als Bedrohung wahrnehmen muss. Danach hat sie sich ja auch entspannt zu seinen Füßen gelegt.

Mit dem Clicker -wiegesagt- habe ich auch so meine Bedenken.. Erstmal würde man mit dem Hund aufbauen, dass der Hund auf Kommando bellt. Würde sie bellen, würde ich dann Clickern und mit einem Kommando belegen, wenn sie es verknüpft hat. Würde sie dann einfach so bellen, würde ich es allerdings ignorieren. Ich würde das Abbruch-Kommando auch nur dann sagen, wenn ich sie vorher zum Bellen aufgefordert hab. Joy ist auch die erste, die Verhaltensketten durchblickt, das hab ich schon sehr häufig gemerkt, aber bisher hat es funktioniert, wenn ich es dann ignoriert hab. Aber wiegesagt, das mit dem Clickern werde ich wohl so oder so aus Unsicherheit meinerseits lassen.

Garkeinen Kontakt finde ich auch schwierig, weil ich nicht will, dass sie Besuch damit verknüpft, dass sie bei jedem komplett weggesperrt wird. Ich denke, mit der Leine werde ich es mal zunächst versuchen und sie dann gezielt für ruhiges Verhalten belohnen und sie ins Platz schicken. Besuch den sie schon kennt begrüßt sie ja auch ganz freudig, ohne zu bellen. Da ist es kein Problem, sie nach kurzer Zeit von der Decke zu lassen, vorausgesetzt, sie akzeptiert es gelassen und entspannt sich dort.

Sie ist schon sehr ressourcenfixiert, aber von Menschen lässt sie sich alles wegnehmen und daher lernt sie doch mit dem Training, dass die Ressource "vom vermeintlichen Feind" kommt. Sicher ist das Bestechung, aber es wirkt bei der Beruhigung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dabei
15 Mai 2012
Beiträge
5.027
#45
Ja klar, es waren auch echt nur Anregungen, schließlich kennst du deinen Hund am besten :). Ich meinte jedoch nicht dass sie weggesperrt wäre, sondern die ersten Besuche wirklich ganz langsam stattfinden und sie auf dem platz vielleicht auvh bleiben soll. Für mich hat es sich oben so gelesen dass du sie dann wieder dazuholen würdest und da dachte ich mir nur, dass es vielleicht zu schnell gehen könnte :). Natürlich musst du das wissen und das sind auch nur Überlegungen :)
 
A

Aussie2014

#46
Ja, vielen Dank für alle Anregungen =)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
A

Aussie2014

#47
Und ja, vielleicht sollte ich manchmal noch etwas warten, ehe ich sie dazu hole, abhängig davon, wie sicher sie sich bei dem Besuch fühlt. Frauen sind grundsätzlich viel weniger ein Problem als Männer zum Beispiel ;) Vielleicht werde ich meinen Hundetrainer auch nochmal um Rat bitten. Er hat allerdings bisher auch nur die Decken-Anlein Methode empfohlen. Joy's Mischung aus starkem Territorialverhalten und starker Unsicherheit Fremden gegenüber erfordert wirklich genau das richtige Maß an Bestimmtheit,ohne dabei böse zu werden, weil sie sowas ganz schnell auf den Besuch bezieht. Manchmal ist es schon sehr verzweifelnd, irgendwann weiß man garnicht mehr was man richtig und was man falsch macht, bei all den Meinungen. Ich muss versuchen, das Hilfreichste für sie herauszufiltern und wirklich viel Management betreiben. :)
 
Dabei
30 Mrz 2013
Beiträge
677
#48
Auf alle Fälle gilt es, Ruhe zu bewahren. Ich kenne es von mir, es klingelt an der Tür und alles muss "schnell schnell" gehen. Diese Hektik ist ganz schlecht für die eigene Souveränität. Den Besuch zur Not einfach auch mal warten lassen an der Tür, und ganz in Ruhe den Hund auf seinen Platz bringen. Gar nicht viele Worte machen, aber durch striktes Handeln klare Linie zeigen. Auf keinen Fall dulden, dass das Kommando "bleib" oder wie auch immer, selbst aufgelöst wird.
 
A

Aussie2014

#49
Ich kram den Thread mal wieder hoch, weil das Thema für mich grade wieder aktuell ist. Heute war Besuch da (Freunde meines Bruders). Ich kam rein und hab sie erstmal an der Leine gelassen und den Besuch gebeten den Hund zu ignorieren. Sie war total aufgeregt und hat den Besuch angeknurrt und angebellt. Ich hab mich dann ruhig nebendran gesetzt und sie immer wieder für ruhiges Verhalten belohnt. Bestimmt 10-15 Minuten. Dann hab ich sie laufen lassen und sie hat kurz geschnuppert und ist im Raum herum gelaufen. Dann jedoch hat ein Lachen oder eine Haltungsänderung der Person gereicht, dass sie wieder anfing zu bellen und zu knurren und war dann kaum zu beruhigen. Hab mich wieder zu ihr gesetzt und ruhig mit ihr gesprochen, ruhiges Verhalten belohnt, mich mit dem Besuch unterhalten, dann war es wieder gut. Als der Besuch sich dann allerdings über sie gebeugt hat war sie wieder auf 180 und das Spiel ging von vorne los (ins PLatz legen, ruhig belohnen) und dann bin ich mit ihr den Garten, damit sie den Stress abbauen konnte. Manchmal weiß ich echt nicht mehr, was ich machen soll... Auch wenn Besuch kommt und sie auf ihrer Decke ist, kommt sie dort garnicht runter und bellt.. Auch wenn das Prozedere seit Monaten immer genau gleich abläuft.. Ein "Nein" wirkt wenige Sekunden, dann fängt sie wieder an.

Hat jemand von euch noch Rat?
 
Dabei
21 Feb 2011
Beiträge
5.670
#50
@ Aussie 2014
Wenn das nun schon seit Monaten so geht, kann ich dir nur den Tipp geben, einen Trainer dazu zu holen.
Es könnte sein, dass du es mit deinen Belohnungen zwar gut gemeint hast, dein Hund das aber nicht so verknüpft hat, wie du es dir dachtest.
Ist aus der Ferne aber echt nicht zu beurteilen.
 
Dabei
30 Jul 2013
Beiträge
1.087
#51
Ich sehs wie Gundi. Wenn sich seit Monaten kein Trainingserfolg einstellt, würde ich mich auf die Suche nach einem Trainer machen, der Erfahrung mit (angst?)aggressiven Hunden hat.
Mir fallen zwei Dinge bei deiner Schilderung auf. Erstens, dass du sie bestätigst für ruhiges Verhalten. Das kann, wenn man nicht das richtige Timing hat, gründlich in die Hose gehen. Nur weil der Hund in dem Moment nicht bellt oder knurrt, ist er nämlich noch lange nicht entspannt oder ruhig. Ich finde es immer besser, den Hund einfach zu begrenzen (z.B. auf seinen Platz schicken/anbinden) und ihn einfach da zu schützen ohne zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Ist natürlich keine Dauerlösung, aber so würde ich es managen.
Zum Zweiten, warum kann es überhaupt noch zu Situationen kommen, in denen sich der Besuch über den Hund beugt? Wenn du den Hund seinen Platz (auf seiner Decke) zuweist, dann hat da der Besuch nix dran verloren. Dieses Drüberbeugen ist eine sehr bedrohliche Handlung für deinen Hund.
Aus der Ferne kann man so etwas nicht beurteilen. Daher such dir schnell einen Trainer mit Erfahrung in solchen Dingen und lass den draufschauen, bevor mal wirklich was passiert. So ein Verhalten wird tendenziell nämlich schlimmer und extremer.
 
A

Aussie2014

#52
Danke euch beiden für die Antwort!

Ja, ich hatte das dem Besuch auch gesagt, der hat sich allerdings nicht dran gehalten..:/ Da sie sich ruhig hingelegt hat, dachte der wohl, dass jetzt alles in Ordnung ist.. Ging leider sehr schnell. Bin dann auch sofort eingeschritten, aber da war es dann schon wieder zu spät.. Bisher war es meist so, dass sie sich auf der Decke viel schlechter beruhigt hat.
Ihr Verhalten zeigt sich so nur bei Menschen insbesondere bei Männern, die sie nicht kennt, sonst freut sie sich sehr über den Besuch, aber legt sich dann auch bald wieder in ihr Körbchen und schläft..
EDIT: Ich denke das Timing könnte schon entscheidend sein, aber ich glaube auch nicht, dass man es dadurch schlimmer machen kann. Da der Hund ja die negative Emotion mit etwas Positivem verknüpft. Sie ist danach auch ruhiger geworden, aber eben nur bis die Person sich wieder aufgesetzt hat..
Ich war vor kurzem bei einem Hundetrainer, der mir zunächst sehr kompetent schien nur leider überhaupt nicht individuell auf den Hund eingehen konnte.. Er hat mir nur geraten, alles zu kontrollieren, meine Schilderungen, dass sie selbst auf der Decke sich nicht beruhigt und Ignorieren auch nicht hilft, hat er überhaupt nicht beachtet und mir ständig nur von seinen Erfolgsgeschichten erzählt.
Ich habe nun Trainer angeschrieben, von denen mir andere große Erfolge berichtet haben und bin jetzt gespannt, was da zurückkommt.
Die Situation, so wie sie jetzt ist, will ich auf keinen Fall so lassen..

Hatte nur gedacht, dass jemandem von euch vielleicht noch spontan etwas einfällt, vielleicht weil er / sie schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
Danke für eure Antworten schon mal :)

liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dabei
30 Jul 2013
Beiträge
1.087
#53
Und ob du durch das falsche Bestätigen etwas schlimmer machen kannst. Sie spielt sich ja auch so auf, weil sie meint, dass sie ihr Territorium verteidigen muss.
Bestätigst du dieses Verhalten nun versehentlich, wirst du das Verhalten immer weiter verstärken. Du feuerst sie ja quasi an. Auch wenn du das nicht beabsichtigst. Das ist was anderes, als das reinclickern bei einem Angsthund. Bei so starkem Territorialverhalten kann das gründlich ins Auge gehen. Es ist ein Trugschluss, dass man nur durch Bestrafung in der Erziehung Schaden anrichten kann. Nur positiv arbeiten zu wollen, wird auch nicht immer funktionieren.
Bis ein Trainer sich das Ganze angeschaut hat, würde ich also nur die Situation managen, indem du den Hund begrenzt oder aus dem Raum nimmst. Alleine rumdoktorn würde ich daran definitiv nicht mehr.
 
Dabei
21 Feb 2011
Beiträge
5.670
#54
EDIT: Ich denke das Timing könnte schon entscheidend sein, aber ich glaube auch nicht, dass man es dadurch schlimmer machen kann. Da der Hund ja die negative Emotion mit etwas Positivem verknüpft. Sie ist danach auch ruhiger geworden, aber eben nur bis die Person sich wieder aufgesetzt hat..
Ich war vor kurzem bei einem Hundetrainer, der mir zunächst sehr kompetent schien nur leider überhaupt nicht individuell auf den Hund eingehen konnte.. Er hat mir nur geraten, alles zu kontrollieren, meine Schilderungen, dass sie selbst auf der Decke sich nicht beruhigt und Ignorieren auch nicht hilft, hat er überhaupt nicht beachtet und mir ständig nur von seinen Erfolgsgeschichten erzählt.
Ich habe nun Trainer angeschrieben, von denen mir andere große Erfolge berichtet haben und bin jetzt gespannt, was da zurückkommt.
Die Situation, so wie sie jetzt ist, will ich auf keinen Fall so lassen..
liebe Grüße
Entschuldige, wenn ich jetzt etwas direkt bin: dazu kann ich nur sagen: "Träum weiter". Tut mir leid, wenn das hart klingt, ich bin nicht der Mensch, der um den heißen Brei herumredet.
So wie Jasmin schon schrieb, kann man mit falscher Bestätigung dieses Verhalten verschlimmern.
Hunde sind in der Lage, ganze Verhaltensketten zu lernen. Wenn dein Hund das jetzt so verknüpft hat, hat er gelernt: Besuch -> ich muss bellen, mich total daneben benehmen -> Frauchen geht mit mir weg, beachtet mich und gibt mir Lecker. Soll heißen, dass der Hund gelernt hat, dass er erst bellen muss, um dann ruhig zu sein und seinen Keks zu bekommen.
Und ein Trainer, dem du lediglich die Situation schilderst, hilft dir nicht wirklich. Da sollte jemand zu euch kommen und sich das vor Ort anschauen. Nur so kann er das Verhalten des Hundes richtig einschätzen, kann deine Reaktionen usw beurteilen.
Da das, was du bisher gemacht hast, nix fruchtet, kannst du es eigentlich auch lassen.
Wenn dein Hund sein Verhalten ändern soll, dann musst zuerst du deins ändern *frei nach Erik Ziemen*
 
A

Aussie2014

#55
Ich bestätige nicht ein Nach-vorne-Gehen sondern ein ruhiges Liegen entfernt vom Besuch. Man erkennt auch deutlich Angstzeichen in ihrem Gesicht, es ist kein reines Territorium verteidigen.
Wenn ich vor etwas Angst habe oder mich über etwas ärgere, macht ein anderer es nicht schlimmer, wenn er mir Schokolade gibt und mir sagt, ich soll mich nicht so aufregen. Ob das Problem dadurch gelöst wird, ist was anderes, aber schlimmer wird es dadurch nicht.
Ich habe auch nie geschrieben, dass ich rein positiv verstärkend arbeiten möchte, aber ich hatte auch sonst keinen Erfolg und bei einem Hund, der so sensibel ist und drei Monate Rückschritte macht, weil er etwas falsch verknüpft hat, erscheint es mir klüger, Negatives so gut es geht rauszuhalten. Wenn ich sie ein entschiedenes "Nein" oder "Schluss jetzt" sage, verstärke ich ihre Aggression erfahrungsgemäß nur noch.

Solche Situationen sind auch sehr selten, da sie meinen Besuch ja kennt. Nichtsdestotrotz seh ich auf jeden Fall die Dringlichkeit so bald wie möglich eine Veränderung zu erzielen..
 
Dabei
21 Feb 2011
Beiträge
5.670
#56
Du bist auch kein Hund ;)

Aber ganz wie du meinst.....befasse dich mal damit, wie Hunde lernen. Vlt glaubst du dann, dass man mit falscher Bestätigung so ein Verhalten verschlimmern kann.
Denn, wie schon geschrieben, dein Hund KANN u. U. die ganze Kette gelernt haben. Für ihn ist das Anbellen des Besuches bis hin zur Beruhigung durch dich und den Keks EIN Verhalten. Der trennt das vlt nicht.
Es kann und muss nicht so sein.....aber du kannst uns ruhig glauben, dass Mensch es durch seine Handlungen durchaus verschlimmern kann.
 
A

Aussie2014

#57
Dass Hunde Verhaltensketten lernen ist mir schon klar. Doch das ist eindeutig purer Stress, Angst und Aufregung und hat aber auch garnichts mit Verhaltensketten zu tun. So ein Quatsch.
Find es auch wieder schön, wie Menschen, die sich das Ganze nicht angesehen haben, gleich ein Urteil fällen und alles besser wissen und die womöglich noch nie einen ähnlichen Hund hatten, mit dem sie erfolgreich an diesem Problem gearbeitet haben..
Ich denke, wir werden unseren Weg finden..

Wer Interesse hat: http://www.easy-dogs.net/home/blog/training/ulrike_seumel/aggressives_verhalten_belohnen_seumel.html
Finde ich sehr nachvollziehbar.

Find es schade, dass man sich hier solche Kommentare anhören darf, die nichts mit sachlicher Diskussion zutun haben. Schade.
 
Dabei
30 Jul 2013
Beiträge
1.087
#58
Häh wo waren wir denn nicht sachlich? Wir wollten dir einen weiteren Denkanstoß geben. Offensichtlich schätzt du deinen Hund ja in irgendeinem Punkt falsch ein, sonst würdest du nicht seit Monaten ohne Erfolg trainieren. Wenn du bei deinem Schema bleibst, wird sich gar nix ändern. Und Gundi hat Recht, auch ein ängstlicher Hund lernt in Verhaltensketten. FALLS dein Hund überhaupt ängstlich ist. Kann gut sein, dass da schon eine Fehleinschätzung deinerseits vorliegt. Ein paar Posts vorher war ja auch von Territorialverhalten die Rede, nicht von Angst. Das muss schon eindeutig geklärt sein.
Dass ein Trainer das vor Ort abschließend beuteilen muss, haben sowohl Gundi als auch ich geschrieben.
 
Dabei
7 Sep 2012
Beiträge
3.334
#59
Da ich selber so einen Hund habe u. daher weiß, wovon Gundi redet: Ein ängstlicher, unsicherer Hund baut meiner Meinung nach Verhaltensketten noch wesentlich schneller auf, als ein relaxter, entspannter Hund!!!
Wie heißt es so schön: die hören schon das Gras wachsen?
 
Dabei
21 Feb 2011
Beiträge
5.670
#60
Noch ein paar Sätze, dann bin ich hier raus: ich habe nirgends geschrieben, dass es eine Kette IST, sondern dass es eine sein KÖNNTE!
Du hast nach Tipps gefragt, die kann ich dir nicht geben, nur Denkanstöße. Die sind aber offensichtlich nicht nach deinem Geschmack....du willst dich gar nicht damit auseinandersetzen, ob vlt und möglicherweise, deine, durchweg gut gemeinten, Bemühungen, das Ganze verschlimmert haben könnten.
Du bist fest der Meinung, dass falsches Verhalten des Menschen nichts verschlimmert.
Der Mensch sollte immer erst den Fehler bei sich suchen, denn meist sind es doch wir, die daran Schuld sind, wenn all das Training nicht fruchtet.

Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg und hoffe, du bekommst es hin.
 

Anzeige:
Empfehlungen:

Ähnliche Themen


Oben